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Brezinschek: Etablierte Aktienmärkte: DAX und S&P 500 auf neuen Allzeithochs

Zeit sich den Fundamentaldaten zuzuwenden

Endlich sind die Konfliktparteien im US-Budgetstreit zu einer Einigung gekommen. Allerdings wurde dadurch wieder nur Zeit gekauft, womit im Frühjahr wieder erneutes Potenzial für eine politische Auseinandersetzung gegeben sein dürfte. An den Aktienmärkten wurde eine Lösung offensichtlich schon im Vorfeld eingepreist, so sind die wichtigsten Indizes in den letzten Tagen doch kräftig nach oben tendiert. Der DAX und der S&P 500 konnten sogar neue Allzeithöchststände markieren. Nunmehr scheint es aber an der Zeit zu sein, sich wieder den Fundamentaldaten zuzuwenden. Diesbezüglich bietet die derzeit laufende Berichtssaison ausreichend Gelegenheit. Diese läuft allerdings noch nicht so richtig rund. Bislang konnten sich nur wenige Unternehmen mit tadellosen Zahlen hervortun. Zudem fielen auch manche Ausblicke (z.B. Intel bzw. Philip Morris International) nicht gerade nach dem Geschmack der Anleger aus. Insgesamt muss man aber anmerken, dass die Berichtssaison erst begonnen hat und wir weiterhin davon ausgehen, dass die abgesenkten Erwartungen mehrheitlich wieder übertroffen werden. Einen gemischten Trend konnte man bis dato in Europa beobachten, obwohl hier der Großteil der Ergebnisse erst in den kommenden Wochen anrollen wird. So berichtete Danone das schwächste organische Umsatzwachstum seit 2009. Zudem wurden auch die Ausblicke für den Umsatz und die operative Marge abgesenkt. Der französische Luxusgüterhersteller LVMH blieb mit seiner Umsatzentwicklung ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. Demgegenüber kamen die Zahlen von Nestlé bei den Investoren gut an. Hinsichtlich der Entwicklung bis Jahresende bleiben wir bei unserer grundsätzlich positiven Haltung, obwohl bei einzelnen Indizes unsere Kursziele nicht mehr allzu weit entfernt liegen. Die wesentlichen Treiber bleiben für uns die sich erholende globale Konjunktur, insgesamt besser als erwartete Unternehmensergebnisse sowie moderate Bewertungen (insbesondere in Europa). Ziemlich interessant dürfte die kommende Woche ausfallen. Zum einen wird die Berichtssaison eine Fülle an Zahlen mit sich bringen. Zum anderen stehen mit den Vorlaufindikatoren (PMIs und ifo Index) in der Eurozone wichtige Konjunkturbarometer zur Veröffentlichung an. Fraglich bleibt, ob und in welchem Umfang die sich in den USA aufgestauten Wirtschafdaten berichtet werden. Klar ist nur, dass der für die Aktienmärkte wichtige Arbeitsmarktbericht am Dienstag präsentiert wird.