Holger Scholze: Bernanke-Nachfolge: Janet Yellen soll übernehmen
Der US-Haushaltsstreit überschattet weiter das Börsengeschehen. Kaufanreize können dadurch kaum gesetzt werden. Der DAX notierte am frühen Nachmittag bei 8.570 Punkten mit 14 Zählern bzw. 0,1 Prozent im Plus.
Die US-Notenbank (Fed) soll erstmals in ihrer einhundertjährigen Geschichte von einer Frau geführt werden. Wie das US-Präsidialamt mitteilte, möchte US-Präsident Barack Obama die aktuelle Vize-Chefin Janet Yellen als Nachfolgerin für Ben Bernanke an die Spitze der mächtigsten Zentralbank der Welt berufen. Die Entscheidung wird heute Abend, um 21 Uhr (MESZ), im Weißen Haus bekannt gegeben.
Obwohl Janet Yellen als Verfechterin einer ultra-lockeren Geldpolitik gilt, gewann der US-Dollar heute an Wert. Im Gegenzug verbilligte sich der Euro um rund einen US-Cent auf 1,3510 US-Dollar. Devisenhändlern und Volkswirten zufolge sei die Erleichterung darüber groß, dass die Nachfolge-Frage für das Amt des Notenbank-Chefs endlich beantwortet ist.
Gestern Abend nach Börsenschluss in den USA eröffnete der Aluminiumkonzern Alcoa mit seiner Zahlenvorlage die Berichtssaison. Obwohl das Unternehmen nicht mehr im Dow Jones Index notiert, gelten die Daten als wichtiger Indikator für die Konjunktur. Analysten haben die aktuellen Zahlen für gut befunden. Zudem konnte Alcoa die eigenen Erwartungen erfüllen. Die Aktie legte heute an der Börse Stuttgart um 3,3 Prozent auf 6,05 Euro zu.
Der Euwax Sentiment Index pendelte am frühen Nachmittag im Bereich der Nulllinie. Ein klarer Trend war in Bezug auf den Handel mit Hebelprodukten auf den DAX vorerst nicht erkennbar.
Im Zuge von Spekulationen auf eine Übernahme durch den US-Konkurrenten McKesson war die Celesio-Aktie gestern um mehr als zwanzig Prozent nach oben gesprungen. Heute kam es am Aktienmarkt zu einigen Gewinnmitnahmen. Der Kurs gab um 2,8 Prozent auf 19,91 Euro nach. An der Euwax waren dennoch Knock-out-Calls auf Celesio gefragt.
Darüber hinaus waren nach Empfehlungen von Börsenbriefen Knock-out-Calls auf E.on und Brenntag gesucht.
Börse Stuttgart TV
US-Shutdown, Euro-Krise, Syrien-Konflikt – bei all diesen Belastungen muss man dem DAX Respekt zollen. Er bleibt auf Tuchfühlung mit den Jahreshochs und zeigt enorme Nehmerqualitäten. Doch jetzt steht die Berichtssaison an und der Monat Oktober nimmt an Fahrt auf. Kann der Sprung in Richtung 9.000-Punkte-Marke gelingen oder drohen jetzt Rückschläge? Darüber sprach Andreas Scholz mit Ralf Wiedmann von der AdVertum Vermögensverwaltung bei Börse Stuttgart TV.