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US-Börsen - Klare Verluste wegen US-Budgetstreit
Die New Yorker Aktienbörse hat am Montag mit schwächeren Kursen geschlossen. Die festgefahrenen Fronten im Haushaltsstreit des Kongresses drücken zum Wochenstart auf die Aktienkurse an der Wall Street. Der Dow Jones Industrial Index ging 136,34 Punkte oder 0,90 Prozent auf 14.936,24 Einheiten zurück. Der S&P-500 Index fiel 14,38 Punkte oder 0,85 Prozent auf 1.676,12 Zähler. Der Nasdaq Composite Index gab um 37,37 Einheiten oder 0,98 Prozent auf 3.770,38 Zähler nach.
Im US-Streit um Haushalt und Schuldenlimit sind die Fronten härter denn je. Sowohl die Regierung von Präsident Barack Obama als auch die oppositionellen Republikaner machten zum Wochenbeginn klar, dass sie nicht an ein Einlenken denken. Damit rückt das Schreckgespenst einer Zahlungsunfähigkeit der größten Volkswirtschaft der Welt immer näher. Voraussichtlich am 17. Oktober werden die öffentlichen Kassen in den USA das gesetzte Schuldenlimit von 16,7 Billionen Dollar erreichen - steht bis dahin keine Einigung, droht in der größten Volkswirtschaft der Welt der Zahlungsausfall einiger Staatsanleihen.
US-Präsident Barack Obama sei aber immer noch nicht daran interessiert, den Republikanern Zugeständnisse zu machen, sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Alpari. Allerdings ist er überzeugt, dass sich die Kontrahenten in der kommenden Woche aufeinander zubewegen werden. Vermutlich würden die Demokraten ihr Prestigeprojekt einer Gesundheitsreform behalten - die Republikaner bekämen dafür Einschnitte bei anderen Staatsausgaben.
Finanzwerte litten besonders unter der Haushaltskrise. JPMorgan und Citigroup verbilligten sich jeweils um mehr als eineinhalb Prozent. Goldman Sachs gingen 1,47 Prozent zurück. American Express verbuchten einen Abschlag von 1,84 Prozent.
Die Aktien von Boeing fielen um 0,44 Prozent. Rivale Airbus hatte einen bedeutenden Erfolg auf Terrain erzielt, das eigentlich als Domäne des US-Flugzeugbauers gilt: Japan Airlines (JAL) orderte Maschinen der EADS-Tochter im Wert von Milliarden. Der bisherige Stammkunde von Boeing bestellte 31 Exemplare des neuen Langstreckenjets A350. Laut Preisliste haben sie einen Gesamtwert von 9,5 Milliarden US-Dollar. Zusätzlich sicherten sich die Japaner die Option auf 25 weitere Maschinen der Serie.
Für IBM ging es um 1,14 Prozent nach unten. Händler verwiesen auf eine negative Studie der britischen Investmentbank Barclays zum weltgrößten Anbieter von Computerdienstleistungen. Die Analysten des Instituts hatten demnach ihre Kaufempfehlung gestrichen.
Die Titel von Blackberry zogen um 3,64 Prozent an. Börsianer begründeten dies mit anhaltenden Spekulationen um das Interesse von Schnäppchenjägern an dem angeschlagenen Smartphone-Pionier. Blackberry ist laut Medienberichten im Fokus von Investoren, die sich auf den Kauf von Unternehmen spezialisiert haben, die in Schieflage geratenen sind. Analyst James Moorman von S&P Capital IQ meinte, es könnte für einige Unternehmen durchaus Sinn machen, einen näheren Blick auf Blackberry zu werfen.
Für Impulse abseits der politischen Blockade rund um die Schuldenobergrenze der USA könnte ab dem morgigen Dienstag wieder die US-Berichtssaison sorgen. Diese wird gewohntermaßen der Alukonzern Alco mit seinen Zahlen zum dritten Jahresviertel einläuten. Analysten erwarten einen Gewinn je Aktie von 6 US-Cent, in der Vergleichsperiode des Vorjahres waren es gerade einmal 3 US-Cent. Alcoa-Aktien legten zaghaft um 0,13 Prozent zu.
(Forts.) ste
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