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Wirtschaftsdaten könnten Richtung der Börsen bestimmen

Das anhaltend freundliche Börsenumfeld dürfte die Börsen in der neuen Woche stützen, so dpa-afx. 'Da die US-Notenbank länger als erwartet mit dem Fuß auf dem Gaspedal bleibt, ist zunächst mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends an den Aktienmärkten zu rechnen', schreiben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Der Grund: Professionellen Investoren und Anlegern fehlen schlicht die Alternativen, da traditionelle Sparprodukte wegen der Flut an billigem Geld kaum noch Zinsen abwerfen. Gleichwohl schweben derzeit erhebliche politische Risiken über den Märkten, die kaum berechenbar erscheinen und deshalb leicht für Kursverluste sorgen können. Dabei schauen die Anleger sowohl auf die anhaltende Auseinandersetzung um den US-Haushalt als auch auf die weiterhin schwierige Regierungsbildung in Deutschland. Zudem könnte die politische Unsicherheit in Italien belasten.

'Das deutsche Wählervotum für eine Fortsetzung der Kanzlerschaft Merkels war an den Märkten zwar erwartet worden, nicht aber unbedingt mit diesen Begleitumständen', meint Analyst Berndt Fernow von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Mit Blick auf die USA bleibe die Unsicherheit, ob in den kommenden Tagen eine drohende Schließung vieler Behörden doch noch abgewendet werden könne, schrieben die Analysten von Raiffeisen Research: 'Zu weit auseinander sind die Positionen der Demokraten und Republikaner insbesondere in der Frage der Gesundheitsreform.' Dennoch hoffe der Markt - wahrscheinlich gar nicht zu Unrecht -, dass ein Kompromiss wie in der Vergangenheit um 5 vor 12 oder immerhin um 5 nach 12 gefunden werden könne - oder eben müsse.

'Beachtlich vor dieser Flut an Risikofaktoren ist die Stabilität der Aktienmärkte', meinen die Experten der Landesbank Berlin (LBB). So ist der Dax aktuell nur noch gut 100 Punkte von seinem Mitte September erreichten Rekordhoch bei 8.770 Punkten entfernt. Dies spreche für die Stärke der Aufwärtsbewegung des Leitindex. Die weitere Richtung dürften in der neuen Woche auch wichtige Wirtschaftsdaten bestimmen. 'Auf der Agenda stehen immerhin mit der Stimmung der US-Einkaufsmanager und dem Arbeitsmarktbericht aus den USA das Who is Who der Konjunkturindikatoren', heißt es von den Experten von Raiffeisen Research. Dabei werde sich wohl im Wesentlichen zeigen, dass der Konjunkturaufschwung in den Vereinigten Staaten sehr wohl Substanz habe.

Der Konjunkturreigen beginnt bereits am Montag mit dem ebenfalls viel beachteten Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China. Am Dienstag und am Donnerstag folgen dann die US-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe beziehungsweise den Dienstleistungssektor.

Den krönenden Abschluss bildet am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht für September. Auf ihn richten sich die Augen der Anleger besonders, da die US-Notenbank ihre zukünftige Geldpolitik eng an die Entwicklung der Arbeitslosenquote geknüpft hat. Schon am Mittwoch wird der private Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) Daten zur Beschäftigung des Privatsektors in den USA veröffentlichen. Die ADP-Daten könnten bereits erste Hinweise darauf geben, wie die offiziellen Arbeitsmarktdaten ausfallen können.

Von Unternehmensseite hingegen sind kaum Nachrichten zu erwarten, da die Berichtssaison zum dritten Quartal erst in den kommenden Wochen richtig anlaufen wird.