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Holger Scholze: Alle warten auf die Fed

Europas Automarkt schwächelt weiter

Der Autoabsatz in Europa (EU 27) ist weiter rückläufig. Die Pkw-Neuzulassungen gingen im August um fünf Prozent auf 653.872 zurück. Daraufhin gaben heute auch deutsche Autoaktien nach.

Kurz vor der Bundestagswahl steigt der Konjunkturoptimismus der Börsenprofis überraschend deutlich an. Das ZEW-Barometer für die Konjunkturentwicklung in den kommenden sechs Monaten kletterte im September um 7,6 auf 49,6 Punkte und damit den höchsten Stand seit April 2010. Dies teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag nach seiner Umfrage unter 260 Anlegern und Analysten mit. Ökonomen hatten im Vorfeld durchschnittlich mit einem Wert von 46 Zählern gerechnet.

Der DAX konnte sich nach seinem gestrigen Allzeithoch im Bereich von 8.600 Punkten behaupten und lag damit nur leicht im Minus.

Mit großer Spannung warten die Börsianer jetzt natürlich auf die Bekanntgabe der weiteren Geldpolitik durch die US-Notenbank Fed am Mittwoch.

Der Euwax Sentiment Index lag am frühen Nachmittag im Bereich der Nulllinie. Eine klare Tendenz bildete sich bei den Aktionen der kurzfristig orientierten Derivateanleger vorerst nicht heraus.

Zu den größten Gewinnern im DAX gehört die K+S-Aktie mit einem Aufschlag von 2,1 Prozent auf 23,06 Euro. Gerüchte um einen möglicherweise bevorstehenden Eigentümerwechsel beim weltgrößten Kali-Düngemittelhersteller Uralkali haben Spekulationen auf eine Neuauflage des kürzlich zerbrochenen Kali-Kartells ausgelöst. Derivateanleger nutzen die Gelegenheit zum Verkauf von Call-Optionsscheinen.

Gestern gehörte die K+S-Aktie noch zu den stärksten Gewinnern. Insgesamt hatte das Papier in den vergangenen fünf Handelstagen rund 14 Prozent an Wert gewonnen. Zur heutigen Handelseröffnung stürzte der Kurs dann aber um 8,2 Prozent auf 21,25 Euro ab. Im weiteren Verlauf pendelte sich die Aktie dann bei 22,41 Euro mit 3,2 Prozent im Minus ein. Dies lag an einer pessimistischen Prognose des Kaliproduzenten Mosaic für das dritte Quartal. Immerhin ist das US-Unternehmen nach dem Weltmarktführer Potash aus Kanada die Nummer zwei in Nordamerika. Mosaic rechnet für den genannten Zeitraum jetzt nur noch mit einem Absatz von 1,45 bis 1,65 Millionen Tonnen, nachdem die bisherigen Schätzungen bei 1,8 bis 2,1 Millionen Tonnen lagen. Die Preiserwartungen wurden von bisher 330 bis 360 US-Dollar pro Tonne auf 330 bis 340 US-Dollar pro Tonne gesenkt.

An der Euwax kommt es seit gestern zu verstärkten Verkäufen von Knock-out-Calls auf Apple. Die Empfehlung eines Börsenbriefes war hier nicht aufgegangen. Inzwischen wurde das Stop-loss-Niveau erreicht. Anleger begrenzen damit ihre Verluste.

Knock-out-Calls auf ING sind hingegen verstärkt gesucht. Händler vermuten auch dahinter die Empfehlung eines Börsenbriefes.

Darüber hinaus werden heute besonders viele Calls auf UniCredit und Bayer gekauft.

Börse Stuttgart TV

Der DAX markierte gestern ein neues Allzeithoch! Und es scheint so, als könne sich der deutsche Leitindex bei der Marke von 8.600 Punkten stabilisieren. Und so träumt manch Beobachter bereits von DAX-Ständen jenseits der 9.000 Punkte. Ist dies Utopie oder im Bereich des Möglichen? Andreas Rapp von Ellwanger & Geiger sprach darüber im Interview bei Börse Stuttgart TV.