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Weingarts: Fokus auf Übernahmekandidaten und SMIT-Länder

"Aufatmen und Einkaufen" schien in der vergangenen Woche die Devise an dem Märkten gelautet zu haben. Dass sich die USA mit Russland bezüglich Syrien an den Verhandlungstisch setzte, sorgte unter den Marktteilnehmern für große Erleichterung. Das drückte sich in verstärkte Käufe rund um den Globus aus. DAX® und Dow Jones Industrial Average® Index peilen ihre jeweiligen Allzeithochs an. Der Nikkei 225 Index stabilisierte sich oberhalb von 14.000 Punkten und der S&P BRIC (Price-) Index setzte den Aufwärtstrend fort. Eine Analyse von HypoVereinsbank onemarkets unter rund 170 Länderindizes zeigt indes, dass vor allem die zuletzt arg gescholtenen Indizes Istanbul Stock Exchange National 30 Index, STOXX® Optimised Indonesia (Net Return) Index (EUR) und der griechische FTSE/ATHEX® 20 Index gegenüber der Vorwoche überdurchschnittlich zulegten. Zu den wenigen Verlierern zählten österreichische Indizes wie der ATX® Index. Die laufenden Woche könnte allerdings etwas schwankungsfreudiger werden. Neben dem Kopf-an-Kopf-Rennen in der Bundestagswahl steht die Sitzung der US-Notenbank an.

Deutschland: DAX® und Übernahmekandidaten im Fokus Nachdem dem DAX® gleich zum Wochenauftakt die Rückkehr in den seit Mitte Juli 2013 gebildeten Aufwärtstrend gelang, peilte der Index bereits das Allzeithoch vom Mai 2013 an. Brennpunkt war jedoch nicht nur der DAX®, sondern auch Übernahmekandidaten. Bei Kabel Deutschland hat Vodafone die für eine Übernahme maßgebliche Hürde von 75% erreicht und zum Wochenschluss meldete Fresenius den Kauf mehrere Kliniken von Rhön Klinikum. Bei K+S kursieren ebenfalls Spekulationen um eine Übernahme. Im Solactive® German Mergers&Acquisitions Performance-Index sind 20 deutsche Übernahmekandidaten zusammengefasst. Zum Wochenschluss markierte der Index sogar ein neues Allzeithoch.   Europa: Spanien, Griechenland und Türkei stossen an Grenzen Die Kursentwicklungen im übrigen Europa waren teilweise sehr zwiespältig. Der spanische IBEX 35 Index notiert inzwischen im Bereich der 2012-Hochs. Zwischen 9.000 und 9.350 Punkten zeigen sich jedoch hartnäckige Widerstände. Solange die obere Marke nicht überwunden ist, sind Korrekturen stets möglich. Dem FTSE/ATHEX® 20 Index droht aktuell ebenfalls die Luft etwas auszugehen. Seit Monatsbeginn stieg der Index bereits knapp zehn Prozent und bei rund 350 Punkten liegt eine Widerstandsmarke. Ein fulminantes Comeback feierte der Istanbul Stock Exchange National 30 Index. Nachdem die Unterstützung bei 80.000 Punkten zum Monatsbeginn noch getestet wurde, schwang der Index inzwischen knapp 10.000 Punkte nach oben. Im Bereich von 85.260 Punkten findet der Index nun einen solide Unterstützung. Der nächste Widerstand liegt bei 93.640 Punkten. Der ATX® Index ist zum Wochenauftakt am Jahre-Hoch vom März gescheitert und korrigierte daraufhin. Der seit Ende Juni 2013 gebildete Aufwärtstrend ist noch intakt. Kritisch wird es erst, wenn die Untestützung bei aktuell rund 2.400 Punkten unterschritten wird. In diesem Fall droht eine Korrektur bis 2.320 Punkten. Solange die Unterstützung hält, besteht die Chance auf einen neuen Anlauf auf das Jahreshoch.


Schwellenländer: Indonesien und Türkei ziehen den SMIT

In der vorvergangenen Woche zeigten sich vor allem die BRIC-Länder auf den ersten Plätzen. In der zurückliegenden Woche waren es dann einige SMIT-Länder beziehungsweise deren Aktiebarometer die sich vor platzieren konnten. Neben dem türkischen Istanbul Stock Exchange National 30 Index schafften es der STOXX® Optimised Indonesia (Net Return) Index (EUR) und der S&P SMIT 40 (Price Return) Index (EUR) unter die TOP 20 der besten Indizes der Woche. Der STOXX® Optimised Indonesia (Net Return) Index (EUR) bildete Ende August und Anfang September 2013 ein Doppelboden im Bereich von 600 Punkten. Aktuell hängt der Index noch am Widerstand bei 630 Punkten. Gelingt der Ausbruch über diese Marke ist der Weg aus technischer Sicht frei bis 750 Punkten. Andernfalls droht ein erneuter Rücksetzer. Der S&P® SMIT 40 (Price Return) Index (EUR) der neben Titeln aus Indonesien und der Türkei noch Standardwerte aus Südkorea und Mexiko enthält, präsentiert sich noch etwas träger. Zwar hat er sich schon von August-Tief distanziert. Zwischen 110 und 115 Punkten warten allerdings noch einige Widerstände. Kaufimpulse wird es voraussichtlich erst oberhalb von 115 Punkten geben.

 
Stand: Schlusskurse vom Freitag, 13. September 2013, 17:30 Uhr
Kommentator: Frank Weingarts, Experte für Anlage- und Hebelprodukte UniCredit onemarkets