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Nokia-Deal kostet Microsoft schon fast 20 Milliarden Dollar

Aber das könnte sich bald ändern. Denn die Marktforscher von IDC prophezeien dem neuen "Handyriesen" einen steilen Anstieg bei den Verkäufen von Windows Smartphones. Von 17,5 Millionen verkauften Windows Smartphones im Jahr 2012 soll die Anzahl auf 39,9 Millionen im Jahr 2013 steigen und sich dann bis 2015 auf 113,1 Millionen Stück beinahe verdreifachen. Das scheint nicht unwahrscheinlich, denn noch 2010 konnte Nokia rund 100 Millionen Smartphones absetzen. Der Gesamtmarkt damals: 304,68 Millionen Einheiten. In den Folgejahren bis 2012 wurde Nokia dann jedoch von den beiden neuen "Smartphone-Kaisern" Samsung und Apple immer weiter zurückgedrängt. Von 723,786 Millionen verkauften Smartphones im Jahr 2012 trugen rund 135,9 Millionen den angebissenen Apfel als Logo. Satte 218,2 Millionen Stück wurden vom südkoreanischen Marktführer Samsung ausgeliefert. Nokia hingegen konnte nur mehr 35,07 Millionen Einheiten absetzen.

Allein betrachtet man den gesamten Handy-Markt (1,736 Milliarden Stück) innerhalb dessen die Smartphones 2012 noch immer nur den geringeren Teil der Stückzahlen ausmachten so ändern sich die Größenverhältnisse doch deutlich. Mit einem Marktanteil von 19,33% ist Nokia immer noch die Nummer 2 hinter Samsung (Marktanteil 2012: 23,47%). Gefolgt von apple mit 7,83%. Der weitaus größte Brocken fiel in diesem Jahr bereits den unter dem Namen "Andere" subsumierten kleineren Handy-Erzeugern zu. Ihr Marktanteil belief sich 2012 auf 32,39%.

Doch zurück an die Börse: Bisher haben vor allem die Nokia-Aktionäre von dem Deal profitiert. Der Marktwert des finnischen Unternehmens stieg in den vergangenen Tagen von 11,1 auf 15,6 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum verlor Microsoft 19,54 Milliarden Dollar an Marktwert. Der Aktienkurs sank von 33,4 Dollar auf aktuell 31,05 Dollar.

Doch noch ist nicht aller Tage Abend. Wenn es Microsoft - allen Unkenrufen zum Trotz - gelingt einen beträchtlichen Teil der Anwender im Smartphone-Markt auf sein Windows Smartphone zu locken, könnte die Rechnung von Steve Ballmer letztendlich aufgehen. Und die Chancen stehen nicht einmal so schlecht. Denn das Microsoft-Betriebssystem Windows ist bei stationären und mobilen Computern noch immer die Nummer 1. Was liegt also näher, als diesen Trumpf durch ein perfektes Zusammenwachsen von PC und Laptop mit dem Smartphone auszuspielen. Gelingt dies so könnten all jene die jetzt kommentieren, das Microsoft wohl zu spät auf einen fahrenden Zug auf einen fahrenden Zug aufgesprungen ist eines besseren belehrt werden.

Und vergessen wir nicht: Auch Apple befand sich vor der Erfindung des iPhones schon einmal auf dem Abstellgleis.

Relevante Links: Microsoft Corp.