Holger Scholze: Mutmaßlicher Raketenalarm schickt DAX zwischenzeitlich auf Talfahrt
Nach einem ruhigen Start in den Handelstag kam am späten Vormittag kurzzeitig Hektik auf. Die Meldung über ballistische Objekte, die ein russisches Radarsystem im Mittelmeer entdeckte hatte, schickte den DAXauf Talfahrt. Die Furcht vor einer Eskalation des Syrien-Konflikts bescherte dem DAX einen zwischen Abschlag von rund 1,3 Prozent auf 8.142 Punkte. Die russische Botschaft in Syrien erklärte wenige Zeit später aber, es wären keine Anzeichen von Raketeneinschlägen in Damaskus zu sehen. Später hieß es, die Objekte wären ins Meer gestürzt. Der DAX konnte sich danach wieder erholen und notiert mittlerweile auf dem Niveau vor dem mutmaßlichen Raketenalarm. Rund 0,3 Prozent verliert das deutsche Aktienbarometer am Mittag auf 8.220 Punkte. Die US-Börsen werden nach dem gestrigen Feiertag vermutlich freundlich starten. Sowohl Dow Jones Index, als auch der S&P 500 sind vorbörslich rund 0,7 Prozent im Plus.
Nach den Kursgewinnen vom Vortag waren die EUWAX Anleger skeptisch in den Tag gestartet und das Stimmungsbarometer notierte deutlich im Minus. Nach dem Kursrutsch am späten Vormittag wurden Puts versilbert und Kursgewinne eingestrichen. Aktuell pendelt das Stimmungsbarometer um die Null-Linie. Ein klarer Trend ist nicht zu erkennen.
Im Fokus stehen heute zudem Nokia und Microsoft. Wie der amerikanische Softwarekonzern überraschend mitteilte, kauft er das Handygeschäft des einstigen Weltmarktführers Nokia für 5,4 Milliarden Euro. Die Finnen wollen sich demnach künftig auf das Geschäft mit Netzwerken konzentrieren. Die Nokia-Aktie vollzieht einen Freudensprung und legt über 40 Prozent zu. Die Aktie von Microsoft ist nach anfänglichen Gewinnen rund drei Prozent im Minus.
Mit dem Syrien-Konflikt ernten Rohstoffe und Edelmetalle besondere Aufmerksamkeit. Die Meldungen am Vormittag haben dem Goldpreis leichten Rückenwind verliehen. Aktuell kostet eine Feinunze des gelben Edelmetalls 1.394 US-Dollar. In Stuttgart sind nach wie vor Anleger in Gold investiert und setzen auf steigende Notierungen. Der Syrien-Konflikt hat die Umsätze aber nur leicht angeschoben. Eine Verschärfung des Konflikts könnte den Ölpreisen wieder Rückenwind verleihen. Aktuell legen sowohl die US-Sorte WTI, als auch die Nordsee-Sorte Brent Crude Oil leicht zu. Vor einem Angriff auf Syrien will sich US-Präsident Barack Obama die Zustimmung des Kongresses einholen. Dies berät aber erst am 9. September über eine militärische Intervention in Syrien.
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