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Grünes Licht für Goldabbau in Rumänien
Das wegen massiver Probleme bezüglich der Umweltgefährdung und Zerstörung des kulturellen Erbes jahrelang blockierte Gold- und Silberförderungsprojekt in Rosia Montana in Südostrumänien hat vergangene Woche von der Regierung Grünes Licht erhalten. Das Gesetz wird nun an das Parlament übermittelt, in dem die Regierungsparteien über eine 70-prozentige Mehrheit verfügen.
Der sozialdemokratische Premier Victor Ponta (PSD), der in der Wahlkampagne im vergangenen Jahr noch die völlige Einstellung des Fördervorhabens versprochen hatte, erklärte nun, dass er als Abgeordneter zwar gegen das Projekt stimmen werde, als Premier jedoch verpflichtet sei, Investitionen anzuziehen. Umwelt- und Nichtregierungsorganisationen kündigten groß angelegte Protestaktionen an.
In Rosia Montana befindet sich das europaweit größte Gold- und Silbervorkommen. Die Goldmenge wird auf 300, das Silber auf 1.600 Tonnen geschätzt. Die Regierung betrachtet das Projekt des kanadischen Unternehmens Rosia Montana Gold Corporation (RMGC) als "Investition von besonderer nationaler Bedeutung", wodurch die einschlägige Abänderung geltender Gesetze und Regelungen gerechtfertigt sei.
Das Gesetz sieht vor, dass dem Staat, der minderheitlich am Projekt beteiligt ist, schrittweise zusätzliche 5,69 Prozent des Sozialkapitals von RMGC überschrieben wird, sodass dessen indirekte Beteiligung 25 Prozent erreicht. Allerdings ist diese Anhebung beispielsweise durch die Ausstellung der erforderlichen Umweltgenehmigungen oder die Bewilligung der kommerziellen Förderung ohne nennenswerte Verzögerungen bedingt. Die Förderabgaben an den Staat belaufen sich auf sechs Prozent des Produktionswerts - bei anderen Förderprojekten betragen die Abgaben nur vier Prozent - wobei der Staat die Auszahlung in natura fordern kann. Sollten alle Genehmigungen vorliegen, könnte die konkrete Förderung Ende 2016 beginnen. Schätzungen von RMGC und der Regierung zufolge würde der Gewinn 2,3 Mrd. US-Dollar (1,74 Mrd. Euro) betragen, wobei ein Goldpreis von 1,2 US-Dollar pro Unze angenommen wird. Insgesamt wird der direkte wirtschaftliche Nutzen für Rumänien auf 5,2 Mrd. US-Dollar geschätzt. Laut Regierung ergebe dies einen Nutzen von 78 Prozent des Projektwertes.
Obwohl der Investor vertraglich zur Konservierung und Revitalisierung des Kulturerbes von Rosia Montana sowie zu Umweltschutzauflagen und der Beseitigung historischer Umweltschäden verpflichtet wird, betrachten Umweltschutzorganisationen und NGOs das Projekt als verheerende Zerstörung der natürlichen und kulturellen Landschaft. In der als "Alburnus Maior" in frühen Urkunden erwähnten Ortschaft förderten bereits die Römer Edelmetalle. Der Großteil der heute noch erhaltenen, aufgrund ihrer Trapezform weltweit einzigartigen unterirdischen römischen Galerien würden durch die Überschwemmung zerstört. Auch zahlreiche Kirchen, Friedhöfe und Stadthäuser, die unter anderem von einer bedeutenden österreichisch-ungarischen Kulturerbschaft zeugen, müssten dem Projekt weichen. Zahlreiche Historiker und Architekten äußerten entsprechend massive Bedenken wegen der Zerstörung der unter Denkmalschutz stehenden architektonischen Schätze.
Für den Abbau mit Zyanid, das beim Zermahlen des Gesteins die Edelmetallanteile isoliert, muss das Corna-Tal, einschließlich großer Teile der Ortschaft, überschwemmt werden, um in den entstandenen Becken die schwermetallvergiftete Schlacke abzuklären. Die Schlacke könnte das Grundwasser vergiften, wie zahlreiche Umweltexperten befürchten. Für den offenen Abbau müssen zudem große Teile des Gebiets aufgesprengt werden. Teile der Bevölkerung wurden bereits in ein neues Viertel der Stadt Alba Iulia umgesiedelt, welches von RMGC zu diesem Zweck errichtet wurde. Einige Bewohner weigern sich jedoch, ihren Besitz an RMGC zu verkaufen.
RMGC wird vom kanadischen Unternehmen Gabriel Resources kontrolliert, das mit 80,69 Prozent daran beteiligt ist. Der rumänische Staat ist mit den restlichen rund 19 Prozent beteiligt. Laut der Nachrichtenagentur "Mediafax" gehören bekannte Namen der internationalen Wirtschaft zu den Hauptfinanzierern der Gesellschaft, darunter die Milliardäre John Paulson, Beny Steinmetz und Thomas Kaplan.
Der sozialdemokratische Premier Victor Ponta (PSD), der in der Wahlkampagne im vergangenen Jahr noch die völlige Einstellung des Fördervorhabens versprochen hatte, erklärte nun, dass er als Abgeordneter zwar gegen das Projekt stimmen werde, als Premier jedoch verpflichtet sei, Investitionen anzuziehen. Umwelt- und Nichtregierungsorganisationen kündigten groß angelegte Protestaktionen an.
In Rosia Montana befindet sich das europaweit größte Gold- und Silbervorkommen. Die Goldmenge wird auf 300, das Silber auf 1.600 Tonnen geschätzt. Die Regierung betrachtet das Projekt des kanadischen Unternehmens Rosia Montana Gold Corporation (RMGC) als "Investition von besonderer nationaler Bedeutung", wodurch die einschlägige Abänderung geltender Gesetze und Regelungen gerechtfertigt sei.
Das Gesetz sieht vor, dass dem Staat, der minderheitlich am Projekt beteiligt ist, schrittweise zusätzliche 5,69 Prozent des Sozialkapitals von RMGC überschrieben wird, sodass dessen indirekte Beteiligung 25 Prozent erreicht. Allerdings ist diese Anhebung beispielsweise durch die Ausstellung der erforderlichen Umweltgenehmigungen oder die Bewilligung der kommerziellen Förderung ohne nennenswerte Verzögerungen bedingt. Die Förderabgaben an den Staat belaufen sich auf sechs Prozent des Produktionswerts - bei anderen Förderprojekten betragen die Abgaben nur vier Prozent - wobei der Staat die Auszahlung in natura fordern kann. Sollten alle Genehmigungen vorliegen, könnte die konkrete Förderung Ende 2016 beginnen. Schätzungen von RMGC und der Regierung zufolge würde der Gewinn 2,3 Mrd. US-Dollar (1,74 Mrd. Euro) betragen, wobei ein Goldpreis von 1,2 US-Dollar pro Unze angenommen wird. Insgesamt wird der direkte wirtschaftliche Nutzen für Rumänien auf 5,2 Mrd. US-Dollar geschätzt. Laut Regierung ergebe dies einen Nutzen von 78 Prozent des Projektwertes.
Obwohl der Investor vertraglich zur Konservierung und Revitalisierung des Kulturerbes von Rosia Montana sowie zu Umweltschutzauflagen und der Beseitigung historischer Umweltschäden verpflichtet wird, betrachten Umweltschutzorganisationen und NGOs das Projekt als verheerende Zerstörung der natürlichen und kulturellen Landschaft. In der als "Alburnus Maior" in frühen Urkunden erwähnten Ortschaft förderten bereits die Römer Edelmetalle. Der Großteil der heute noch erhaltenen, aufgrund ihrer Trapezform weltweit einzigartigen unterirdischen römischen Galerien würden durch die Überschwemmung zerstört. Auch zahlreiche Kirchen, Friedhöfe und Stadthäuser, die unter anderem von einer bedeutenden österreichisch-ungarischen Kulturerbschaft zeugen, müssten dem Projekt weichen. Zahlreiche Historiker und Architekten äußerten entsprechend massive Bedenken wegen der Zerstörung der unter Denkmalschutz stehenden architektonischen Schätze.
Für den Abbau mit Zyanid, das beim Zermahlen des Gesteins die Edelmetallanteile isoliert, muss das Corna-Tal, einschließlich großer Teile der Ortschaft, überschwemmt werden, um in den entstandenen Becken die schwermetallvergiftete Schlacke abzuklären. Die Schlacke könnte das Grundwasser vergiften, wie zahlreiche Umweltexperten befürchten. Für den offenen Abbau müssen zudem große Teile des Gebiets aufgesprengt werden. Teile der Bevölkerung wurden bereits in ein neues Viertel der Stadt Alba Iulia umgesiedelt, welches von RMGC zu diesem Zweck errichtet wurde. Einige Bewohner weigern sich jedoch, ihren Besitz an RMGC zu verkaufen.
RMGC wird vom kanadischen Unternehmen Gabriel Resources kontrolliert, das mit 80,69 Prozent daran beteiligt ist. Der rumänische Staat ist mit den restlichen rund 19 Prozent beteiligt. Laut der Nachrichtenagentur "Mediafax" gehören bekannte Namen der internationalen Wirtschaft zu den Hauptfinanzierern der Gesellschaft, darunter die Milliardäre John Paulson, Beny Steinmetz und Thomas Kaplan.