Möglicher Militärschlag gegen Syrien belastet den DAX
Der sich abzeichnende Militärschlag westlicher Staaten gegen Syrien hat den deutschen Aktienmarkt auch am Mittwoch belastet. Der DAX fiel kurzzeitig unter 8.100 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit sieben Wochen. Bis zum Handelsschluss dämmte der deutsche Leitindex seine Verluste aber etwas auf 1,03 Prozent bei 8.157,90 Punkten ein. Der MDAX fiel um 1,32 Prozent auf 14.325,47 Punkte und der TecDAX gab um 1,07 Prozent auf 1.010,12 Punkte nach.
Eine Woche nach einem mutmaßlichen Giftgaseinsatz rückt ein Militärschlag des Westens gegen das syrische Regime offenbar immer näher. Die erwartete Strafaktion unter Führung der USA könnte amerikanischen Medienberichten zufolge bereits an diesem Donnerstag beginnen. Vor diesem Hintergrund sowie mangels positiver Nachrichten von Unternehmensseite habe sich die Stimmung der Anleger weiter getrübt, sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. Die Unsicherheit sei zurück, was sich auch an der gestiegenen Volatilität der Aktienbörsen zeige. Zudem werde vielen Anlegern bewusst, dass die Schwellenländer in einer Krise steckten. Die Erosion bei indischer Rupie und türkischer Lira seien da nur zwei Beispiele.
Eher schwache Konjunkturdaten gerieten da fast schon in den Hintergrund. In Deutschland trübte sich das Konsumklima erstmals seit Jahresbeginn wieder ein. Zudem war in den USA die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe im Juli überraschend gefallen.
Im DAX fielen Lufthansa mit einem Minus von mehr als drei Prozent auf den tiefsten Stand seit Dezember vergangenen Jahres. Die Aktien der Fluggesellschaft litten unter der Entwicklung am Ölmarkt, wo die Preise aus Sorge vor einer Eskalation des Syrien-Konflikts stark nach oben getrieben wurden.
Die Aktien von Autozulieferern zählten ebenfalls zu den größten Verlierern, nachdem das Branchenunternehmen Schaeffler seine Umsatzprognose gesenkt hatte. Continental-Titel waren mit minus 4,07 Prozent schwächster Wert im DAX. Im MDAX standen die Aktien von ElringKlinger, Dürr und Leoni mit Abschlagen von rund drei bis knapp viereinhalb Prozent auf den letzten drei Plätzen.
Rheinmetall-Papiere entzogen sich dem negativen Trend und kletterten an der Spitze des Index der mittelgroßen Werte um 1,71 Prozent nach oben. Vermutlich habe die steigende Kriegsgefahr die Papiere des Rüstungsunternehmens und Automobilzulieferers gestützt, sagten Händler. Zu den wenigen Gewinnern zählten auch als defensiv geltende Versorgeraktien. Eon stiegen um 1,71 Prozent und RWE legten um 2,87 Prozent zu. Den Spitzenplatz im DAX eroberten allerdings die Aktien der Commerzbank mit plus 3,64 Prozent.