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Holger Scholze: Starke China-Daten und gute Firmen-Bilanzen beflügeln DAX

Commerzbank und Telekom mit kräftigen Kurssprüngen

Erstaunlich starke Steigerungsraten beim chinesischen Im- und Export haben neue Zuversicht für die Entwicklung der Weltkonjunktur geweckt. So legten die Exporte im Juli im Vergleich zur Vorjahresperiode um 5,1 Prozent zu. Ökonomen hatten hier mit einem Wachstun von 3,0 Prozent gerechnet. Die Importe konnten sogar um 10,9 Prozent gesteigert werden, obwohl Experten eine Zunahme um 2,1 Prozent erwartet hatten.

Zudem überraschten die Quartalszahlen der Commerzbank und Deutschen Telekom die Analysten äußerst positiv. Auch die Henkel-Aktie legt nach dem vorgelegten Zwischenbericht deutlich zu. Adidas musste allerdings die eigene Umsatzprognose senken.

Der DAX lag heute am frühen Nachmittag bei 8.332 Punkten mit 72 Zählern bzw. 0,9 Prozent im Plus.

Der Euwax Sentiment Index lag am frühen Nachmittag bei minus siebzig Punkten. In dieser Phase setzte die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger also mit Knock-out-Puts und Put-Optionsscheinen auf bald wieder nachgebende Notierungen des DAX.

Die Deutsche Telekom konnte im zweiten Quartal 688.000 neue Vertragskunden in den USA gewinnen. Die Fusion zwischen der Tochter T-Mobile USA und MetroPCS scheint also bereits Früchte zu tragen. Nach eigenen Angaben seien nun höhere Ausgaben für das weitere Kundenwachstum geplant. Wegen dieser Extra-Ausgaben erhöht die Telekom den Gewinnausblick nur zögerlich. Nun werde in diesem Jahr ein Betriebsergebnis von 17,5 Milliarden, statt bisher 17,4 Milliarden Euro erwartet. Der Aktienkurs legte heute um kräftige 6,1 Prozent auf 9,60 Euro zu. Dies führte an der Euwax zu satten Gewinnmitnahmen bei Knock-out-Calls. Gleichzeitig setzten jetzt aber auch einige Anleger mit Put-Optionsscheinen auf kurzfristig nachgebende Notierungen.

Die Commerzbank kam im ersten Halbjahr dieses Jahren nicht aus den roten Zahlen heraus. Allerdings konnte das Finanzinstitut für das zweite Quartal einen Nettogewinn von 43 Millionen Euro verbuchen. Nach den Worten von Finanzchef Stephan Engels zeichneten sich zudem keine neuen Milliardenrisiken ab, auch wenn der Konzernumbau nur langsam vorankommt. Für die wackeligen Schiffskredite, von denen die Commerzbank noch 17 Milliarden Euro in den Büchern hat, sei ausreichend Vorsorge getroffen worden. Das hätten auch die Prüfer bestätigt. Dies ließ die Aktie heute um 13,3(!) Prozent auf 7,50 Euro nach oben schießen. An der Euwax waren auf diesem Niveau allerdings verstärkt Knock-out-Puts und Put-Optionsscheine gesucht.

Bill Doyle, der Chef des weltgrößten Düngemittelherstellers Potash, geht nicht davon aus, dass das Auseinanderbrechen des Bündnisses zwischen Uralkali und Belaruskali von Dauer sein werde. Der Grund hierfür liege seiner Meinung nach darin, dass die Vernunft in der Regel siegt. Diese Aussagen stützten heute auch den Kurs der K+S-Aktie, die sich um weitere 5,4 Prozent auf 17,90 Euro erholen konnte. Daraufhin waren an der Euwax erneut Call-Optionsscheine gesucht. Der russische Kali-Produzent Uralkali hatte mit der überraschenden Ankündigung seines Austritts aus dem weltgrößten Kali-Exportverbund BPCbei Investoren die Furcht vor einem massiven Preisverfall des Minerals geschürt. Die K+S-Aktie war daraufhin seit Montag der vergangenen Woche um mehr als vierzig(!) Prozent abgestürzt. Uralkali verloren im selben Zeitraum rund zwanzig Prozent ihres Wertes.

Börse Stuttgart TV

Die GFT Technologies hat ihren Umsatz im Kerngeschäft im ersten Halbjahr um sechs Prozent gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um 46 Prozent auf 5,5 Millionen Euro. Die Jahresprognose wurde für das Vorsteuerergebnis auf 15 Millionen Euro angehoben. Finanzvorstand Dr. Jochen Ruetz stand bei Börse Stuttgart TV für Nachfragen zum Zwischenergebnis zur Verfügung.