, boerse-express

Eurobörsen im Plus, aber die Deutsche Bank enttäuscht

Themen des Handelstages sind bis dato die vorgelegten Quartalszahlen. Aber auch von Konjunkturseite könnten Impulse kommen. Das am Morgen bekanntgegebene deutsche GfK-Konsumklima für August fiel besser aus als gedacht. Am Nachmittag stehen dann noch US-Daten zum Immobilienmarkt und dem Verbrauchervertrauen auf der Agenda.

Ein überraschender Gewinnrückgang hat die Aktien der Deutschen Bank auf Talfahrt geschickt. Die Titel sackten im frühen Handel um 2,97 Prozent auf 34,82 Euro ab. Trotz der guten Stimmung an den Finanzmärkten verdiente die Deutsche Bank im zweiten Quartal weniger. Insbesondere die Rückstellungen für die zahlreichen offenen juristischen Baustellen belasteten den Finanzkonzern: Für die Rechtsrisiken legte die Bank weitere 630 Millionen Euro zur Seite. Damit belaufen sich die Rückstellungen nun auf 3 Milliarden Euro. Unter dem Strich halbierte sich der Überschuss. Analysten hatten nach starken Quartalszahlen der US-Großbanken mit einem Gewinnanstieg gerechnet.

EDF-Papiere zogen 5,78 Prozent an. Der lange und kalte Winter sowie die heftigen Regenfälle in der ersten Jahreshälfte haben dem französischen Energieversorger Electricite de France (EDF) ein gutes Ergebnis beschert. Zudem profitiert der Konzern von den Anfang des Jahres gestarteten Sparmaßnahmen. Nach dem guten Ergebnis im ersten Halbjahr erhöhte EDF die Prognose für den operativen Gewinn.

Alcatel-Titel zogen 7,71 Prozent auf 1,7418 Euro an. Der umfangreiche Konzernumbau lastet auf dem Ergebnis des französischen Telekomausrüsters Alcatel-Lucent. Abschreibungen sowie Restrukturierungskosten hätten im zweiten Quartal zu einem Fehlbetrag in Höhe von 871 Mio. Euro geführt. Fortschritte machten die Franzosen auf dem für sie sehr wichtigen US-Markt. Eine stärkere Nachfrage dort glich die anhaltende Schwäche in anderen Regionen aus. Der Gesamtumsatz stieg im abgelaufenen Vierteljahr um 1,9 Prozent auf 3,61 Mrd. Euro. Der bereinigte Betriebsgewinn lag bei 46 Mio. Euro.

UBS verteuerten sich 1,97 Prozent auf 18,09 Franken. Die Schweizer Großbank rechnet nach einem Gewinnplus bis Ende Juni mit einem schwächeren Geschäft im dritten Quartal. Wegen der Probleme in der Eurozone und dem Bankensystem sowie der unsicheren Wirtschaftslage seien Ergebnisverbesserungen unwahrscheinlich. Im ersten Halbjahr konnte die UBS den Gewinn um knapp acht Prozent auf 1,68 Milliarden Franken (rund 1,36 Mrd. Euro) steigern.

Barclays knickten um 4,49 Prozent auf 295,1852 Pence ein. Die britische Großbank will mit einer 5,8 Milliarden Pfund (rund 6,7 Mrd. Euro) schweren Kapitalerhöhung den Großteil ihrer Finanzlücke stopfen. Zudem will Barclays-Chef Antony Jenkins die Kapitalquote mit Spartenverkäufen und dem Abschmelzen von Risiken erhöhen

Der Chiphersteller Infineon blickt mittlerweile optimistischer in die Zukunft. Mit einem Kursplus von 3,44 Prozent honorierten Börsianer vor allem die angehobene Umsatzprognose. Doch auch die Umsatzzahlen für das dritte Quartal seien besser als erwartet ausgefallen, kommentierte ein Händler. Das Segmentergebnis fiel ebenfalls höher als von Analysten im Schnitt geschätzt aus.

Der Industriegase-Spezialist und Anlagenbauer Linde blieb vor allem dank der Übernahme des US-Medizindienstleisters Lincare auf seinem Rekordkurs. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte im abgelaufenen Quartal deutlich zu. Die Titel verteuerten sich um 1,85 Prozent auf 145,55 Euro.

(APA)

Relevante Links: Deutsche Bank AG