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US-Börsen - Arbeitsmarktdaten positiv aufgenommen


Die New Yorker Aktienbörse hat am Mittwoch mit etwas höheren Kursen geschlossen. Positiv aufgenommene Konjunkturdaten drängten die wieder ausgebrochenen Sorgen um die Euro-Schuldenkrise und die Zuspitzung der politischen Lage in Ägypten in den Hintergrund. Wegen des morgigen Unabhängigkeitstags, an dem die Wall Street geschlossen bleibt, endete das Börsengeschäft zur Wochenmitte bereits früher als üblich.

Der Dow Jones Industrial Index stieg 56,14 Punkte oder 0,38 Prozent auf 14.988,55 Einheiten. Der S&P-500 Index verbesserte sich moderat um 1,33 Punkte oder 0,08 Prozent auf 1.615,41 Zähler. Der Nasdaq Composite Index legte um 10,27 Einheiten oder 0,30 Prozent auf 3.443,67 Zähler zu.

Während der Arbeitsmarktdienstleister ADP für den Juni einen überraschend starken Beschäftigungsaufbau meldete, waren die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas stärker als erwartet gesunken. Beide Kennziffern gelten als Indikator für den am Freitag anstehenden, monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Der überraschend gesunkene ISM-Index, der die Stimmung im Dienstleistungssektor misst, sorgte nur kurz für einen kleinen Stimmungsdämpfer.

Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) erwartet einen eher positiven Arbeitsmarktbericht. Der Anstieg der Beschäftigungskomponente beim ISM-Index für den Bereich Dienstleistungen und das unerwartet starke Plus bei den ADP-Daten deuteten für den Freitag auf ein "leicht positives Überraschungspotenzial" hin, hieß es in einer aktuellen Analyse. Unter dem Strich dürften die Marktteilnehmer kaum daran zweifeln, dass die US-Notenbank in den kommenden Monaten mit dem Ausstieg aus den milliardenschweren Anleihekäufen beginne, schrieb Helaba-Experte Ralf Umlauf.

Diese Aussichten haben zuletzt ihren Schrecken verloren: Seit einiger Zeit setzt sich die Interpretation durch, dass eine Konjunkturerholung trotz des drohenden Anfangs vom Ende der ultralockeren US-Geldpolitik positiv für die Börsen wäre.

Unter den Einzelwerten fielen am Mittwoch die Bankentitel mit Verlusten auf. Sie folgten damit ihren europäischen Konkurrenten, die von der jüngst wieder aufgeflammten Eurokrise belastet wurden. Für Bank of America und JPMorgan ging es um 0,54 beziehungsweise 0,06 Prozent bergab, womit beide Titel zu den schwächeren Werten im Dow zählten. Außerhalb des Leitindex erlitten Morgan Stanley und Citigroup deutlichere Kursverluste von 1,64 beziehungsweise 1,00 Prozent.

Die Aktien des Krankenversicherers UnitedHealth Group stiegen letztlich trotz negativer Nachrichten um 0,41 Prozent nach, während die Papiere des Konkurrenten Humana 0,14 Prozent gewannen. Die Gesundheitsreform von Barack Obama muss einen Rückschlag hinnehmen. Beim wichtigsten Reformwerk des US-Präsidenten verschiebt sich ein entscheidender Punkt um ein Jahr auf 2015: Es geht um die Vorschrift, die Arbeitgeber verpflichtet, ihren Angestellten die Krankenversicherung zu garantieren.

Die Aktien von Liberty Global legten um 1,77 Prozent zu. Kreisen zufolge wird der US-Kabelnetzbetreiber den Übernahmekampf um Kabel Deutschland wohl aufgeben. Ein verbessertes Gebot sei nach der Zustimmung des Vorstands der Deutschen zur Offerte von Vodafone unwahrscheinlich, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag nach US-Börsenschluss unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet. Das Gebot des britischen Mobilfunkkonzerns werde für teuer gehalten, und zudem rechne Liberty mit kartellrechtlichen Problemen im Falle einer erfolgreichen Offerte. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden.

(Forts.) ste



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