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DAX verliert mehr als ein Prozent

Die Sorgen um die chinesischen Banken haben den deutschen Aktienmarkt am Montag ins Minus gedrückt. Der Dax setzte seine Talfahrt der Vorwoche fort und ging 1,24 Prozent tiefer bei 7.692,45 Punkten aus dem Handel. Sein Jahresplus von zwischenzeitlich rund zwölf Prozent hat er damit inzwischen fast komplett eingebüßt. Auch die anderen deutschen Indizes mussten Federn lassen: Der MDax fiel um 2,32 Prozent auf 13.263,36 Punkte und der TecDax verlor 2,37 Prozent auf 898,31 Punkte.

Die Anleger sorgten sich unverändert um eine mögliche Kreditklemme in China und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes, sagte Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital. Zudem grübelten die Investoren über die künftigen Kurs der US-Notenbank Fed. Deren Chef, Ben Bernanke, hatte sich in der Vorwoche erstmals konkret zum Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik geäußert. Auch der Ifo-Geschäftsklimaindex sorgte nicht für positive Impulse. Dieser war im Mai zwar leicht gestiegen, deutet Analyst Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe zufolge auf dem aktuellen Niveau aber nicht auf einen Wachstumsdurchbruch hin.

Spitzenreiter und einer von nur zwei Gewinnern im Dax waren die Aktien der Allianz. Sie verteuerten sich um 1,09 Prozent, gefolgt von den Daimler-Papieren mit plus 0,80 Prozent. Der Stuttgarter Autobauer verzichtet aufgrund der hohen Nachfrage in diesem Jahr auf Werksferien im Sommer. Lanxess-Aktien sackten als Index-Schlusslicht um vier Prozent ab.

Im MDax waren die Titel von Dürr mit minus 5,52 Prozent der schwächste Wert. Ängste vor einer Konjunkturschwäche in China und anderen Ländern im asiatisch-pazifischen Raum hätten die Papiere des Anlagenbauers für die Automobilindustrie unter Druck gesetzt, sagte ein Händler. Dürr erzielt in dieser Region mittlerweile einen hohen Umsatzanteil. Für die Aktien von LEG Immobilienging es an ihrem ersten Handelstag im Index der mittelgroßen Werte um 3,38 Prozent bergab. Sie verdrängten die Titel des Hamburger Hafenbetreibers HHLA, die im SDax 0,79 Prozent nachgaben.

Die Titel von Kabel Deutschland kletterten nach einem erhöhten Übernahmeangebot durch Vodafoneum 1,66 Prozent auf 85,50 Euro nach oben. Der britische Mobilfunkkonzern bietet den Aktionären des Kabelnetzbetreibers nun 87 Euro je Anteil. Die Kabel-Führungsspitze empfiehlt, dieses Gebot anzunehmen. Offen ist, wie der US-Medienkonzern Liberty Global reagiert. Dieser hatte zuletzt ebenfalls Interesse bekundet und dem Vernehmen nach 85 Euro je Aktie offeriert.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 1,48 Prozent tiefer bei 2.511,83 Punkten. Für die nationalen Indizes in Paris und London ging es ebenfalls deutlich nach unten. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Börsenschluss 1,39 Prozent tiefer.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,37 Prozent am Freitag auf 1,47 Prozent Der Rentenindex Rex fiel um 0,54 Prozent auf 132,51 Punkte. Der Bund Future sank um 0,55 Prozent auf 140,37 Punkte. Der Kurs des Euro stabilisierte sich nach den Kursverlusten in der vergangenen Woche bei knapp 1,31 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3086 (Freitag: 1,318) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7642 (0,7587) Euro.