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Nach Bernanke: Raus, raus, raus - aber Nokia steigt

Es geht weiter bergab. Die europäischen Börsen rutschen gegenüber den Mittagskursen noch weiter ins Minus. Aktuell - gegen 15.00 Uhr liegt der deutsche DAX bei Minus 2,45%, der französische CAC-40 bei einem Abschlag von 2,54% und der EuroStoxx 50 hat gar ein Minus von 2,60% vorzuweisen. Selbst der unerwartet starke Anstieg bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe bremste die Negativspiralen vorerst nicht ein. Die Zahl der Erstanträge stieg vorige Woche um 18.000 auf 354.000, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten mit 340.000 gerechnet. Trotz des Anstiegs blieb die Zahl der Anträge etwa im Durchschnitt des laufenden Jahres.

Der unerwartete Anstieg signalisiert eigentlich, dass mit der US-Wirtschaft doch nicht alles so rund läuft. Und gerade dieses Rundlaufen der Wirtschaft - sprich ein nachhaltiges Wachstum der Wirtschaft und ein nachhaltiger Rückgang der Arbeitslosenrate - sind Voraussetzung für dass von Bernanke in der Nacht auf heute angekündigte Ende der ultralockeren Geldpolitik.

Sei es wie es sei. Nicht nur an den Aktienmärkten - auch der ATX verlor deutlich an Boden - sorgte Bernankes Ankündigung für Verwerfungen auch an den Bondmärkten kam es zu einem Ausverkauf. Die Anleihemärkte reagierten am Donnerstag mit massieven Verlusten. Die Verkaufswelle hielt im Handelsverlauf an. Dabei waren Staatsanleihen nicht nur aus der Eurozone unter Druck. Auch die Anleihemärkte in Schweden, Norwegen und der Schweiz gerieten in den Sog. Noch ausgeprägter waren die Verluste bei Staatsanleihen aus Schwellenländern, sowohl bei Dollar-Papieren dieser Länder als auch bei Anleihen in Lokalwährungen.

“Der Markt starrt auf die steigenden Renditen”, sagte Stephen Gallo, von Royal Bank of Scotland Group Plc in London. “Die Schwäche ist klar eine Folge der weniger lockeren geldpolitischen Signale der Fed”.

Deutsche Bundesanleihen rentierten um zehn Basispunkte höher bei 1,65 Prozent und zeigten sich damit etwas erholt von Tagestiefs. Der Terminkontrakt Bund-Future sank um 121 Basispunkte ab auf 142,23 Prozent. Die Renditen sämtlicher zehnjährigen Staatsanleihen von Staaten aus der Eurozone schnellten um mindestens zehn Basispunkte in die Höhe. Bei Anleihen aus Spanien, Italien und Portugal in diesem Laufzeitsegment lagen die Renditeaufschläge bei deutlich über 20 Basispunkten.

Während sich rundherum die Welt rot einfärbte blinkten bei der Aktie des einstigen Primus aus der Handybranche Nokia die grünen Punkte. Die Aktie, die gestern bereits 3,41 % zulegen konnte stieg heute neuerlich um mehr als drei Prozent. Auslöser dürfte ein Bericht des Wall Street Journal gewesen sein, wonach Nokia mit Microsoft über einen verkauf seiner Handysparte sprechen soll.