Holger Scholze: DAX im Minus – Blick nach Karlsruhe
Die Vorgaben der Börsen in Amerika und Asien waren heute schwach. So notierte der NIKKEI 225 in Tokio zu Handelsschluss bei 13.317 Punkten mit 1,5 Prozent im Minus. Der Dow Jones hatte gestern in New York bei 15.238 Zählern mit 0,1 Prozent im Minus geschlossen.
Darüber hinaus schauen die Marktteilnehmer mit Interesse nach Karlsruhe. Dort findet heute die Anhörung vor dem Bundesverfassungsgericht zu den Klagen gegen die Krisenmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) und den Europäischen Rettungsfonds ESM statt. Deshalb legen die Marktteilnehmer eine gewisse Vorsicht an den Tag.
Der DAX verlor am Vormittag 131 Punkte bzw. 1,6 Prozent und fiel auf 8.176 Zähler.
Der Euwax Sentiment Index lag am Morgen im Hoch bei plus 43 Punkten. Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger setzte also auf steigende Kurse des DAX. Als dieser dann tatsächlich zulegte, setzten bei Notierungen über der Marke von 8.300 Punkten Gewinnmitnahmen bei Knock-out-Calls und Call-Optionsscheinen auf den DAX ein. Im Hoch bei 8.355 Punkten wurden mit Entschlossenheit Knock-out-Puts und Put-Optionsscheine gekauft. Der Euwax Sentiment Index lag nun bei minus 68 Zählern. Also sich der DAX der 8.000er Marke wieder von oben näherte, drehte sich der Trend erneut um, so dass nun wieder mehr Calls gesucht waren. Der Euwax Sentiment Index notierte jetzt bei plus zwanzig Punkten.
Das enorme Hochwasser in Teilen Deutschlands führt auch zu einer gewissen Unsicherheit beim Handel mit Aktien auf die Rückversicherer. Die Papiere der Münchener Rück und Hannover Rück starteten mit Abschlägen in den Tag, drehten im Zuge des stärkeren Gesamtmarktes dann aber leicht ins Plus, ehe sie am Nachmittag jeweils mit 0,6 Prozent im Minus notierten.
Spekulationen um einen möglichen Kauf der Mobilfunk-Tochter T-Mobile USA durch das japanische Unternehmen Softbank sorgen heute für deutliche Aufschläge bei der Aktie der Deutschen Telekom, die mit einem Zugewinn um 1,8 Prozent auf 9,00 Euro zu den stärksten Gewinnern im DAX gehört.
Börse Stuttgart TV
Im Zuge der jüngsten Unruhen in der Türkei ist auch der dortige Aktienmarkt unter Druck geraten. Offensichtlich trauen die Anleger dem türkischen Aktienindex mittlerweile aber wieder einiges zu. Doch ist das Gröbste in der Türkei tatsächlich bereits überstanden? Frank Benz von der BENZ AG “Partner für Vermögen” sprach darüber im Interview bei Börse Stuttgart TV.