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Lufthansa und Partner machen Startnischen für Konkurrenz frei

Die Lufthansa und ihre Star-Alliance-Partner Air Canada und United machen an den Flughäfen Frankfurt am Main und New York Zeitnischen für Starts und Landungen für die Konkurrenz frei. Durch den Verzicht auf die begehrten sogenannten Slots "wird sich die Wettbewerbssituation auf der Strecke Frankfurt-New York verbessern", erklärte die EU-Kommission am Donnerstag. Die Fluggesellschaften hatten die Zugeständnisse angeboten, weil die Kommission wegen möglicher Wettbewerbsverstöße gegen sie ermittelte.

Gegenstand der Ermittlungen war ein Joint Venture der drei Airlines, das über die übliche Kooperation im Star-Alliance-Netzwerk hinausging und das nach vorläufigen Erkenntnissen der EU zu Nachteilen für Passagiere hätten führen können. "Durch das Joint Venture mit Einnahmenteilung wurde der Wettbewerb zwischen den Parteien in Bezug auf Preis und Kapazitäten ausgeschaltet", argumentierte die Behörde.

Der Wettbewerb auf den Transatlantik-Flügen soll nun insgesamt wieder angeheizt werden, indem andere Fluggesellschaften Vorteile erhalten - auf Kosten der drei Star-Alliance-Partner. Die Kommission machte allerdings keine Angaben dazu, wo und wie viele Slots die Nutznießer wechseln. Ein Lufthansa-Sprecher sagte auf Anfrage, Lufthansa selbst stelle kostenlos einen Slot pro Tag in Frankfurt zur Verfügung. Die drei Airlines verpflichteten sich auch zu weiteren Zugeständnissen an die Konkurrenz.

Indem die EU diese Zugeständnisse nun für rechtsverbindlich erklärte, kann sie den Wettbewerbsfall schließen. Ob die Airlines tatsächlich gegen das EU-Recht verstießen, bleibt damit offen. Ein Treuhänder soll kontrollieren, wie die Zugeständnisse in die Tat umgesetzt werden.

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