DAX gibt am Montag leicht nach
Der DAX hat sich am Montag über weite Strecken kaum von der Stelle bewegt und zum Handelsende moderat nachgegeben. Nach seinem am Freitag erreichten Rekordhoch auf Schlusskursbasis hätten sich Anleger in Zurückhaltung geübt, hieß es am Markt. Mit den feiertagsbedingt geschlossenen Börsen in Japan und Großbritannien hätten zum Wochenauftakt zudem zwei wichtige Impulsgeber gefehlt. Der deutsche Leitindex ging mit einem Minus von 0,13 Prozent auf 8.112,08 Punkte über die Ziellinie. Allerdings hatte sich das Barometer mit seinem am Vormittag erreichten Tageshoch bei 8148,14 Punkten sehr nah an sein Rekordhoch bei 8151,57 Punkten von Juli 2007 herangepirscht.
Der MDax stieg zeitweise über 13.700 Punkte auf einen Rekordwert. Zum Handelsschluss stand ein Plus von 0,38 Prozent auf 13.695,51 Punkte auf der Tafel. Der TecDax rückte um 0,32 Prozent auf 932,65 Punkte vor. "Nach den guten Tagen in der vergangenen Woche und der nachrichtenarmen Marktlage heute wird erst einmal Luft geholt", sagte Marktanalyst Frank Geilfuß vom Bankhaus Löbbecke & Co. In den nächsten Tagen rechnet er allerdings fest damit, dass der Dax das Rekordhoch von Juli 2007 brechen wird. "Vor allem, wenn die Quartalsberichte weiter gut sind."
Auf Unternehmensseite stand der Industriegase-Hersteller Linde mit seinem Geschäftsbericht zum ersten Quartal im Fokus. Die Aktien stiegen bei zeitweise 149 Euro auf ein Rekordhoch. Zum Handelsende legten sie an der Dax-Spitze um 2,84 Prozent auf 146,75 Euro zu. Am Markt wurde vor allem der operative Gewinn gelobt, der leicht über den Erwartungen lag. Die Lufthansa-Papiere verloren 1,01 Prozent. Einen Tag vor der Hauptversammlung warf der designierte neue Aufsichtsratschef Wolfgang Mayrhuber das Handtuch. Der 66-jährige frühere Vorstandschef teilte nach Kritik aus Aktionärskreisen mit, dass er für das Amt nicht zur Verfügung stehe. Die Eon-Aktien wirkten nur optisch sehr schwach, denn der Versorger schüttet seine Dividende in Höhe von 1,10 Euro je Aktie aus.
Im MDax sprangen die Celesio -Papiere mit plus 7,12 Prozent an die Index-Spitze. Der "Platow Brief" spekulierte in einem Artikel darüber, dass Großaktionär Haniel seine Beteiligung an dem Pharmahändler auf eine Sperrminorität von 25 Prozent reduzieren könnte und nannte als möglichen Interessenten den US-Konkurrenten CVS Caremark. Ein Haniel-Sprecher dementierte den Bericht allerdings.
Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 verlor zum Handelsende 0,48 Prozent auf 2750,52 Punkte. Der Cac 40 in Paris verbuchte ebenfalls moderate Abschläge. Die Börsen in London und Tokio blieben wegen Feiertagen geschlossen. Am US-Aktienmarkt tendierte der Dow Jones zum europäischen Börsenschluss leicht im Minus. Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,98 Prozent am Freitag auf 1,03 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,21 Prozent 135,55 Punkte. Der Bund-Future notierte bei 146,14 Punkten unverändert. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3107 (Freitag: 1,3114) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7630 (0,7625) Euro.