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Holger Scholze: US-Wirtschaft schafft überraschend viele neue Stellen

Dow Jones klettert erstmals in seiner Geschichte über 15.000 Punkte

Die Arbeitslosigkeit in den USA ist so niedrig wie seit mehr als vier Jahren nicht mehr. Im April fiel die Arbeitslosenquote von 7,6 auf 7,5 Prozent. Für den tieften Stand seit Ende 2008 sorgten überraschend viele Neueinstellungen der Unternehmen. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg um 165.000. Ökonomen hatten nur mit 145.000 neuen Jobs gerechnet. Im Februar und März entstanden zudem 114.000 Arbeitsplätze mehr als zunächst angenommen. Das nährt nun die Hoffnung auf einen nachhaltigen Aufschwung der Konjunktur.

Der Dow Jones Index kletterte sogleich um 1,2 Prozent und erreichte erstmals in der Geschichte der Wall Street 15.009 Punkte. Beflügelt davon sprang auch der DAX nach oben. Das deutsche Börsenbarometer durchbrach in einem Zug die Marken von 8.000 und 8.100 Punkten und lag im Hoch bei 8.127 Zählern. Damit war er nur noch 24 Punkte von seinem Allzeithoch vom 13. Juli 2007 entfernt.

Der Euro rutschte im Tief bis auf 1,3034 zum US-Dollar ab, fing sich aber später wieder und notierte nun bei 1,3120 US-Dollar.

Der Euwax Sentiment Index lag in dieser Phase bei minus fünfzig Punkten. Die Mehrheit der aktiven kurzfristig orientierten Derivateanleger setzt also erneut entschlossen mit Short-Zertifikaten und Put-Optionsscheinen auf fallende DAX-Kurse. Diese Taktik war allerdings im Vorfeld des US-Arbeitsmarktberichtes nicht aufgegangen. Nun gehen die Anleger aber offenbar von baldigen Gewinnmitnahmen am Aktienmarkt aus.

Die Aktien von Adidas und ThyssenKrupp stehen heute mit Abstand an der Spitze der DAX-Gewinner. Nach einem Gewinnanstieg im ersten Quartal und positiven Analystenkommentaren war die Adidas-Aktie heiß begehrt. Sie sprang bis zum Nachmittag um 7,7 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 85,63 Euro.

ThyssenKrupp kletterte nach einer Kaufempfehlung durch die Analysten der UBS um 6,7 Prozent auf 14,28 Euro. Hier wirken sich zusätzlich einige Spekulationen über den baldigen Verkauf der Stahlwerke in Übersee aus. Das Management von ThyssenKrupp soll sich diesbezüglich in intensiven Verhandlungen befinden.

Börse Stuttgart TV

Die mit Spannung erwartete EZB-Sitzung brachte gestern das von vielen erhoffte Ergebnis. Wie erwartet senkte die EZB den Leitzins auf 0,5 Prozent. Doch erfüllt die expansive Geldpolitik der EZB noch ihren eigentlichen Zweck? Die konjunkturelle Situation in Europa hat sich in den vergangenen Monaten nicht wirklich verbessert… Michael Stegmüller von performance IMC sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.