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Bulgarien: Russischer Investor steigt gegen Telekom Austria-Tochter in den Ring

Das bulgarische Mobilfunk-Unternehmen Max Telecom, das im dritten Quartal dieses Jahres mit der neuen LTE-Technik auf den Markt gehen will, ist von dem in London ansässigen russischen Investor Daniel Kupsin übernommen worden. Das berichtete die bulgarische Wirtschaftszeitung "Kapital" am Freitag. Der Kaufpreis beträgt 14 Mio. Euro. Die Hälfte der Frequenznutzungsgebühr von 15 Mio. Euro habe Max Telecom bereits bezahlt, schreibt "Kapital".

Krassimir Stojtschew, der Max Telecom 2007 gegründet hat, soll als CEO von Peter Covell abgelöst werden, dem Board will der neue Eigentümer Daniel Kupsin selbst vorsitzen, heißt es in bulgarischen Medienberichten.

Stojtschew ist auch der Gründer des bulgarischen Mobilfunk-Marktführers M-Tel (Mobiltel), der heute zu 100 Prozent der Telekom Austria gehört. Mit Max Telecom setzte Stojtschew zunächst auf die Übertragungstechnik WiMAX, mit der das Unternehmen nach eigenen Angaben etwa 70 Prozent der bulgarischen Bevölkerung versorgen kann. 2011 wandte sich Max Telecom aber dem neuen Mobilfunk-Standard LTE zu.

Der Investor Daniel Kupsin ist vor allem als Medieninvestor in Russland bekannt geworden, wo er bis 2007 eine Holding mit etlichen Radiosendern führte, die jedoch pleiteging.

Zum Verkauf steht derzeit auch der zweitgrößte Mobilfunkanbieter Bulgariens, Globul. Globul gehört der griechischen OTE, die wiederum zur Deutschen Telekom gehört. Laut "Kapital" soll Türk Telekom ein verbindliches Angebot für Globul abgegeben haben. Ein weiteres verbindliches Angebot soll von einem der weiteren Interessenten vorliegen - ob von Telenor, Turkcell oder der Deutschen Telekom, ist nicht bekannt. Es wird ein Verkaufspreis von mindestens 700 Mio. Euro erwartet.

Die Telekom-Austria-Tochter M-Tel hat nach Angaben ihres Technik-Chefs Horst Pertl nicht vor, LTE-Lizenzen zu erwerben. Allein im vergangenen Jahr habe M-Tel 70 Mio. Euro in ihr Netz investiert, das weiter ausgebaut werden soll, wird Pertl zitiert. Der bulgarische Markt sei noch nicht reif für LTE, die Nachfrage nach mobilem Breitband-Internet halte sich noch in Grenzen.

(APA)

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