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Run auf Palfinger hält an - ATX bleibt unter Wasser

Der Dijsselbloem-Schreck sitz europas Anlegern weiter in den Knochen. Nach einer mageren US-Eröffnung, der Dow Jones rutschte 0,53 5 ab, notierten auch Europas Leitindizes weiter im roten Bereich. Vor allem Bank-Aktien liessen die Anleger auch am mittwoch fallen wie heiße Kartoffeln. Sämtliche im europäischen BE-Banks enthaltenen Titel verzeichneten Verluste, nur die Lloyds Banking Group hielt sich am Mittwochnachmittag im Plus. Kein Wunder Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hatte die Zypern-Rettung als Blaupause für andere Länder mit Bankenproblemen bezeichnet. Tatsächlich ist Zypern das erste Land in der Euro-Rettung, wo Anleger und Investoren statt der Steuerzahler für die Probleme der Banken zahlen müssen. Das drückt natürlich auf die Stimmung von Sparern und Anlegern. Auch in Wien, wo sowohl die RBI-Aktie als auch die Erste Group einen minus verzeichneten. Der ATX, der sich der miesen Stimmung an den europäischen Börsen nicht entziehen konnte notierte gegen 15.00 Uhr bei einem Minus von 1,25 %.

Im breiteren ATXPrime hielt der Run auf die Aktie des Salzburger Kranherstellers Palfinger weiter an. Das Wertpapier steig den fünften Tag in Folge und hielt gen 15.00 Uhr bei einem Plus von 7,87 %. Bereits gestern hatte das Wertpapier 6,46 % zugelegt.

Bei den Immopapieren drückten die Probleme der deutschen IVG Immobilien auf die Stimmung. Ein aktueller Finanzengpass zwingt das Unternehmen die Hauptversammlung zu verschieben. Bis auf Conwert, die Baader Bank bestätigte die Buy-Empfehlung und ihr Kursziel von 11,10 Euro, standen am Mittwochnachmittag alle öseterreichischen Immo-Papiere auf der Verliererseite. Unter die Räder kam auch Immofinanz, die gegen 15:00 Uhr ein Minus von 2,16 % vorzuweisen hatte. Die Societe Generale bleibt bei der Immofinanz-Aktie bei Sell und kürzt noch dazu das Kursziel auf 2,75 Euro. International machte die von sich Reden: Ein Minus von 30 Prozent...

Zu den schwächsten Werten zählten wie schon erwähnt einmal mehr die Banken. Neuigkeiten gibt es in diesem Fall aus Deutschland. Der Deutschen Bank droht Ungemach von S&P, die Ratingagentur droht mit Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Die Bank sei schlechter kapitalisiert als die Konkurrenz. Zudem belaste die Euro-Krise. Derweil vermeldet die "Financial Times", dass der Skandal um Manipulationen des Libor-Zinssatzes die Bank noch lange beschäftigen wird. Frühestens Ende 2013 sei mit einer Einigung mit den Behörden zu rechnen, schreibt die Zeitung. Die Bank habe alleine für mögliche Strafen aus dem Fall rund 500 Millionen Euro zurückgestellt. Die Aktie rutschte mehr als ein Prozent ins Minus.

Und in Belgien erwägt die Regierung zum Abbau seines Haushaltsdefizits Zeitungsberichten zufolge, ihren Anteil an der französischen Großbank BNP Paribas abzustoßen. Der Verkauf der zehnprozentigen Beteiligung könnte dem Staat rund 5 Mrd. Euro in die Kassen spülen. Die BNP-Aktie verlor an Boden.

Stärkster Verlierer im ATX war allerdings die Telekom Austria, die 3,96 Prozent einbüßte. Europaweit waren Telekom-Aktien im Minus zu finden.

(hf)