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Wolford hinkt Konkurrenz hinterher

Eine „Megamarken-Müdigkeit“ ortet Berenberg heute früh bei europäischen Luxusgüterfirmen. Relativ schwache Umsatzzuwachsraten bei Louis Vuitton und Cartier würden darauf hindeuten, so die Analysten. Beim Luxusgüterkonzern LVMH dürfte Louis Vuitton bereits für 27 Prozent des Konzern-Umsatzes und 50 Prozent des Konzern-EBITS verantwortlich sein. Eine Abschwächung der Wachstumsraten von zweistellig auf „nur noch“ im mittleren einstelligen Bereich hätte entsprechende Auswirkungen. Grund genug für Berenberg, die Aktie von Kaufen auf Halten zu stufen. Für Berenberg sind das Unternehmen, die weiterhin Marktanteile gewinnen können und über eine entsprechende Preissetzungsmacht verfügen. Ihrer Meinung nach bieten hier Unternehmen wie Swatch und Luxottica aber auch Burberry die größten Chancen.

Tatsächlich scheinen auch die Aktien von Swatch und Burberry (siehe Chart 2) noch relativ günstig zu sein, Luxottica ist schon eine Spur teurer. Österreichs Vertreter der Luxusgüterbranche, Wolford, ist zwar definitiv nicht als „Megamarke“ einzuschätzen, wirkt aber, wohl wegen der mit Abstand gerinsten erwarteten Gewinnspanne, als weniger attraktive Aktie der Branche eingestuft.

Ähnliches zeigt sich auch, wenn man sich die Aktienkursentwicklung ansieht. Während es mit der Branche seit 2008 bergauf geht, einzig der steile Aufwärtstrend nicht gehalten werden konnte, so sieht das Bild bei Wolford etwas anders aus: Der seit 2008 laufende Aufwärtstrend wurde Ende letzten Jahres endgültig gebrochen, zu Jahresbeginn fiel auch die Fibonacci-Unterstützung bei rund 25 Euro. Die nächste Unterstützung für die Aktie liegt bei knapp 22 Euro. Rein charttechnisch gibt es zur Zeit wenig Grund für Optimismus, auch wenn das Kursziel der Analysten bei 26 Euro liegt. Bis dahin muss noch viel passieren. Eine Möglichkeit für positive Überraschung – vor allem bei der Margen-Entwicklung – würde die Veröffentlichung der Neun-Monatszahlen am 15. März bieten. (sl)

Relevante Links: Wolford AG