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Jezek: Masseverwalter übernimmt steirische Kompressorenfabrik ACC

Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gescheitertDie insolvente oststeirische Kompressorenfabrik ACC ist nun nicht mehr in einem Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung, sondern steht unter Geschäftsführung von Masseverwalter Mario Kapp. Die Eigenverwaltung ist damit hinfällig, die Insolvenzquote sinkt dadurch automatisch von 30 auf 20 Prozent. Die Liquidität des Unternehmens sei jedoch gesichert.

Der nächste Schritt ist nun eine Prüfungstagsatzung in der nächsten Woche. Die Sanierungsplan-Tagsatzung ist für Anfang März angesetzt, es sei jedoch möglich, dass sich diese nach hinten verschieben könnte, so Kapp. Die Finanzierung des laufenden Betriebes könne aus eigenen Mitteln erfolgen, sagte der Rechtsanwalt. Parallel dazu werde auch über einen Überbrückungskredit verhandelt, hier sei man auf Schiene.

Die ACC Austria GmbH war im Dezember vergangenen Jahres in die Insolvenz geschlittert und hatte ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung am Handelsgericht Graz beantragt. Auch die italienische Muttergesellschaft und die deutsche Tochter sind insolvent. Die rund 680 Mitarbeiter sollen weiterbeschäftigt werden. Die Überschuldung hatte sich bei Insolvenzbeantragung auf rund 37,4 Mio. Euro belaufen. Von der Insolvenz betroffen sind 473 Gläubiger. Das Unternehmen, das als weltweiter Technologieführer hermetisch geschlossene Kühlmittelverdichter für Haushaltskühlgeräte herstellt, besteht seit 1982 in Fürstenfeld.

Der Standort Fürstenfeld ist sowohl Produktionsstandort als auch Konzernstandort der ACC Gruppe, weitere Niederlassungen gibt es in Deutschland, China und den USA. Der Jahresumsatz belief sich zuletzt auf rund 167 Mio. Euro. Produziert werden jährlich etwa 5,5 bis 6 Millionen Kompressoren, bei einer Exportquote von 95 Prozent.

(Quelle: APA)