, boerse-express
USA verklagen Rating-Agentur S&P auf 5 Mrd. Dollar
US-Präsident Barack Obama knöpft sich zu Beginn seiner letzten Amtszeit mit einer Milliardenklage die Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) vor. Die Regierung verklagt die Agentur auf mehr als 5 Mrd. Dollar (3,69 Mrd. Euro), wie Justizminister Eric Holder am Dienstag sagte. Damit geht Washington erstmals juristisch gegen eines der großen und am Kapitalmarkt sehr einflussreichen Unternehmen vor, die für den Ausbruch der weltweiten Finanzkrise vor sechs Jahren mitverantwortlich gemacht werden. Die Agenturen hätten, so der Vorwurf, riskante Wertpapiere lange mit zu guten Bonitätsnoten versehen, weil sie selbst davon profitierten.
An der Börse sorgte der Schritt für Panik bei Aktionären der S&P-Mutter McGraw-Hill und des Rivalen Moody's. Es wird erwartet, dass sich mehrere Bundesstaaten und eventuell auch private Anleger der Klage anschließen.
Die US-Regierung beanstandet Bonitätsnoten für mit Hypotheken abgesicherte Wertpapiere aus dem Jahr 2007, also kurz vor der Finanzkrise. Wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht, strebt die Regierung ein Zivilverfahren an. Anders als in strafrechtlichen Prozessen gilt die Beweisführung in solchen Fällen als leichter. Die gewöhnlich gut informierte "New York Times" berichtete, Verhandlungen zwischen S&P und dem Justizministerium seien vorige Woche gescheitert, nachdem die Regierung eine Einigung oberhalb einer Milliarde Dollar gefordert habe.
Laut S&P dürfte es in dem Fall vor allem um verbriefte Hypothekenkredite (CDOs) gehen. Die Agentur teilte mit, es sei falsch anzunehmen, geschäftliche Überlegungen hätten die Ratings beeinflusst. Die Emittenten der Wertpapiere bezahlen die Agenturen, worin Kritiker einen Interessenskonflikt sehen. In zahlreichen anderen Klagen von privaten Investoren hat S&P stets argumentiert, die Ratings seien subjektive Urteile und vom Recht auf freie Meinungsäußerung geschützt.
An der Börse kam es für die beiden führenden Agenturen zu einem regelrechten Ausverkauf: McGraw-Aktien brachen am Dienstag mehr als fünf Prozent ein, nachdem sie bereits am Montag, als mit der Klage gerechnet wurde, knapp 14 Prozent an Wert verloren hatten. Dies war der größte Tagesverlust seit dem Börsen-Crash 1987. Moody's -Papiere gaben Dienstag knapp 1 Prozent nach, nach fast 11 Prozent am Vortag.
Noch ist unklar, warum sich die US-Regierung nur gegen S&P und nicht gegen Moody's und die dritte große Agentur Fitch wendet, die im Zusammenhang mit der Finanzkrise ebenfalls stark kritisiert wurden. Holder wehrte sich gegen Mutmaßungen, die Herabstufung der USA durch S&P habe zu der Klage geführt. Da gebe es keine Verbindung, sagte der Minister in Washington. Allen großen Bonitätswächtern wird vorgeworfen, Tausende Wertpapiere, die sich später als Schrott-Papiere erwiesen, zu positiv eingeschätzt zu haben. Nachdem die Krise mit Problemen am US-Immobilienmarkt ausbrach, wurden die Noten rasch heruntergestuft - und die Krise dadurch noch verstärkt. Die Finanzbranche auch in Europa erlitt Milliardenverluste, zahlreiche Banken mussten staatlich gestützt werden. S&P erklärte, das Unternehmen bereue, dass sich der Einbruch am US-Häusermarkt nicht früher in den CDO-Ratings widergespiegelt habe. Seitdem seien 400 Mio. Dollar investiert worden, um die Qualität zu verbessern.
An der Börse sorgte der Schritt für Panik bei Aktionären der S&P-Mutter McGraw-Hill und des Rivalen Moody's. Es wird erwartet, dass sich mehrere Bundesstaaten und eventuell auch private Anleger der Klage anschließen.
Die US-Regierung beanstandet Bonitätsnoten für mit Hypotheken abgesicherte Wertpapiere aus dem Jahr 2007, also kurz vor der Finanzkrise. Wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht, strebt die Regierung ein Zivilverfahren an. Anders als in strafrechtlichen Prozessen gilt die Beweisführung in solchen Fällen als leichter. Die gewöhnlich gut informierte "New York Times" berichtete, Verhandlungen zwischen S&P und dem Justizministerium seien vorige Woche gescheitert, nachdem die Regierung eine Einigung oberhalb einer Milliarde Dollar gefordert habe.
Laut S&P dürfte es in dem Fall vor allem um verbriefte Hypothekenkredite (CDOs) gehen. Die Agentur teilte mit, es sei falsch anzunehmen, geschäftliche Überlegungen hätten die Ratings beeinflusst. Die Emittenten der Wertpapiere bezahlen die Agenturen, worin Kritiker einen Interessenskonflikt sehen. In zahlreichen anderen Klagen von privaten Investoren hat S&P stets argumentiert, die Ratings seien subjektive Urteile und vom Recht auf freie Meinungsäußerung geschützt.
An der Börse kam es für die beiden führenden Agenturen zu einem regelrechten Ausverkauf: McGraw-Aktien brachen am Dienstag mehr als fünf Prozent ein, nachdem sie bereits am Montag, als mit der Klage gerechnet wurde, knapp 14 Prozent an Wert verloren hatten. Dies war der größte Tagesverlust seit dem Börsen-Crash 1987. Moody's -Papiere gaben Dienstag knapp 1 Prozent nach, nach fast 11 Prozent am Vortag.
Noch ist unklar, warum sich die US-Regierung nur gegen S&P und nicht gegen Moody's und die dritte große Agentur Fitch wendet, die im Zusammenhang mit der Finanzkrise ebenfalls stark kritisiert wurden. Holder wehrte sich gegen Mutmaßungen, die Herabstufung der USA durch S&P habe zu der Klage geführt. Da gebe es keine Verbindung, sagte der Minister in Washington. Allen großen Bonitätswächtern wird vorgeworfen, Tausende Wertpapiere, die sich später als Schrott-Papiere erwiesen, zu positiv eingeschätzt zu haben. Nachdem die Krise mit Problemen am US-Immobilienmarkt ausbrach, wurden die Noten rasch heruntergestuft - und die Krise dadurch noch verstärkt. Die Finanzbranche auch in Europa erlitt Milliardenverluste, zahlreiche Banken mussten staatlich gestützt werden. S&P erklärte, das Unternehmen bereue, dass sich der Einbruch am US-Häusermarkt nicht früher in den CDO-Ratings widergespiegelt habe. Seitdem seien 400 Mio. Dollar investiert worden, um die Qualität zu verbessern.