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Sorgen um US-Haushaltsstreit drücken DAX ins Minus

Erneut aufgeflammte Sorgen um die Lösung des US-Haushaltsstreits haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag belastet. Nachdem der DAX am Vortag auf den höchsten Stand seit Jänner 2008 gestiegen war, verlor der Leitindex am heutigen Donnerstag 0,43 Prozent auf 7581,98 Punkte. Der MDax sank um 0,24 Prozent auf 11.923,99 Punkte, und der TecDax büsste 0,3 Prozent auf 833,28 Punkte ein.

Die von der US-Notenbank am Vorabend angekündigte Ausweitung ihrer expansiven Geldpolitik dürfte bereits eingepreist gewesen sein, sagte Gregor Kuhn, Marktstratege beim Broker IG. Gleichzeitig erwiesen sich die nach wie vor schleppenden US-Budgetverhandlungen als Belastungsfaktor. Daher habe der deutsche Aktienmarkt nach den jüngsten Kursgewinnen durchgeatmet. In diesem Umfeld konnten auch gut verlaufene Auktionen italienischer und spanischer Staatsanleihen sowie eher positive Konjunkturdaten aus den USA nicht für nachhaltigen Auftrieb sorgen.

Nach Aussagen über weitere Belastungen durch den Konzernumbau haben die Aktien der Deutschen Bank als Dax-Schlusslicht 2,71 Prozent verloren. Der Finanzkonzern rechnet im Schlussquartal mit Sondereffekten, die sich negativ auf den Gewinn auswirken. Einem Börsianer zufolge könnten nun erneut Bedenken hinsichtlich einer Kapitalerhöhung aufkommen. Nach den deutlichen Gewinnen im bisherigen Wochenverlauf gaben die Papiere von ThyssenKrupp 1,07 Prozent nach. Händler verwiesen auf einen Bericht über eine mögliche Schadensersatzforderung der Bahn. Zudem prüft die Ratingagentur Moody's eine Herabstufung der Bonitätsnote für den Stahl- und Industriekonzern.

Die Papiere von RWE sanken nach zwei negativen Analystenkommentaren um 2,65 Prozent. Spitzenreiter im deutschen Leitindex waren die Lufthansa-Aktien mit plus 0,66 Prozent. Die weltweite Luftfahrtbranche kann nach Einschätzung ihres Branchenverbands IATA in diesem Jahr mit deutlich mehr Gewinn rechnen als zuletzt erwartet. Im MDax zeigten sich die Aktien von Aurubisvon Zahlen bewegt und gewannen entgegen dem Markttrend 0,14 Prozent. Der führende europäische Kupferkonzern konnte den Vorsteuergewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht steigern und kündigte eine Dividendenerhöhung an. Deutlich nach unten ging es hingegen für die Papiere von ProSiebenSat.1 . Sie sackten nach einer Abstufung durch die Commerzbank um knapp zweieinhalb Prozent ab. Auch bei den im SDax gelisteten Titeln des Onlinereifenhändlers Delticom trübte eine Abstufung die Stimmung. Sie rutschten um fast sieben Prozent ab, nachdem gleich zwei Banken ihr Votum gesenkt hatten.

Mit Blick auf die internationalen Börsen schloss der EuroStoxx 50 um 0,10 Prozent tiefer bei 2627,66 Punkten. Für den Cac 40 in Paris und den "Footsie" in Londen ging es moderat nach unten. Der US-Leitindex Dow Jones stand zum europäischen Handelsschluss etwas tiefer.

Am Anleihenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,06 Prozent am Mittwoch auf 1,03 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11 Prozent auf 135,26 Punkte. Der Bund Future rückte um 0,01 Prozent auf 145,04 Punkte vor. Der Kurs des Euro bewegte sich am frühen Abend auf dem Niveau vom frühen Nachmittag. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3077 (Mittwoch: 1,3040) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7647 (0,7669) Euro.