, boerse-express
Es ist mehr als eine Wahl - es ist ein Richtungsentscheid
Wenn OMV, voestalpine, Andritz und andere heimische Börseschwergewichte zur Quartalszahlenpräsentation rufen, ist ihnen die Aufmerksamkeit der Anleger normalerweise sicher. Wenn da nicht die hohe Politik wäre. Denn am 6. November wird der angeblich mächtigste Mann der Welt gewählt – der US-Präsident.
Die Folgen sind zumindest theoretisch weitreichend. Barack Obama und Mitt Romney trennen Welten in Fragen der weiteren Steuerpolitik, beim angestrebten Kurs der Geldpolitik, aber auch in Sachen Finanzmarktregulierung. Doch all das tritt angesichts der Gefahr des sogenannten Fiskalkliffs (automatische Ausgabenkürzungen plus Steuererhöhungen mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die US-Konjunktur) sogar in den Hintergrund. Es gibt Schätzungen, die im Fall der Fälle von einem BIP-Rückgang von fünf und mehr Prozent ausgehen - und das bei der weltweit grössten Volkswirtschaft, die noch immer für mehr als 20 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung steht. --new_page-- Doch zur Politik später. Denn kommende Woche gibt es auch Weichenstellungen bei einer Institution, der nachgesagt wird, dass sie sich zuletzt mehr und mehr der Politik zugewandt hat. Am 8. November tagt der geldpolitische Rat der EZB unter Mario Draghi.
Auch die Mannen von Mervyn King treffen sich. Nach dem Beschluss des EZB-Rats vom 6. September zum unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen unter gewissen Bedingungen und der Bestätigung der Geldpolitik im Oktober wird auch diesmal wohl nichts passieren. Da bietet sich eher die Jahresschluss-Sitzung an, wenn es erste Indikationen zur konjunkturellen Lage in der Eurozone im Q4 gibt. Makroseitig ist die Lage in den kommenden Tagen eher ruhig. Es gibt zwar Zahlen zu Einkaufsmanagerindizes, doch das sind grossteils Folgeschätzungen. An sich sollte sich das Bild aber erhärten, dass der Abschwung weiter an Schärfe verliert. Die zuletzt veröffentlichten US-Konjunkturdaten zeigten sich jedenfalls mehrheitlich verbessert. Die US-Wirtschaft ist im Q3 gemäss der Erstschätzung mit annualisierten 2,0% QoQ gewachsen - 1,3 waren es im Q2. --new_page-- Nicht ganz so ruhig ist es an der Unternehmensfront (siehe Kalender) mit zahlreichen, vor allem europäischen, Schwergewichten und Peergroup-Unternehmen; doch auch diese steht natürlich im Bann der US-Wahl. Dass es aber jedenfalls bereits ruhiger wird, zeigt der Blick auf die US-Berichtssaison, wo bereits 369 der 500 S&P-Unternehmen Quartalszahlen präsentiert haben. Im Schnitt liegt der aktiengewichtete Gewinnanstieg bei 5,5%, womit wir bereits weit von der Anfangserwartung entfernt sind, dass es erstmals seit 2009 zu einem Ertragsrückgang kommen könnte. Das Plus ist aber einzig der Finanzbranche geschuldet - der Rest liegt im Schnitt 1,9% unter dem Vorjahreswert. Diese Woche kommen 72 Indexmitglieder hinzu.
Österreich erlebt dafür so etwas wie einen vorläufigen Höhepunkt der Berichtssaison. Rund um Andritz, OMV und voestalpine gibt es auch Zahlen von Amag, RHI, Intercell, Polytec, Palfinger und BWT, um nur die Grösseren zu nennen. Bei einigen davon ist schon klar, was zu erwarten ist: Die OMV hat ihr Trading Statement bereits veröffentlicht und von negativen Sondereffekten über rund 80 Mio. Euro im Q3 berichtet – mehr dazu unter http://bit.ly/WHuTrt Intercell hat eine Art Gewinnwarnung draussen – siehe http://bit.ly/P6gK6K – die Analystenreaktionen unter http://bit.ly/Srd9wX – ein Interview zum Thema mit CEO Lingelbach unter http://bit.ly/SXZAaw Unter den Amag-Peers veröffentlichte bereits Alcoa: Es gab einen herben Einbruch. Da die Amag konjunkturresistenter aufgestellt ist, dürfte es zwar Rückgänge geben, ein Fall in die roten Zahlen ist aber nicht annähernd in Sicht. Mehr dazu, und die Erwartungshaltungen zu anderen Zahlenlegern, finden Sie in der jeweiligen, allmonatlichen Chartwatch. --new_page-- Doch zurück zu dem Ereignis der Woche – der Wahl zwischen Barack Obama und Mitt Romney. Die Fondsgesellschaft Janus hat sich übrigens alle Studien zum Thema Auswirkungen einer US-Präsidentenwahl auf die Börsenentwicklung angesehen (Demokraten vs. Republikaner etc.). Das ernüchternde Ergebnis: „Noch ist die Datenbasis, auf die sich viele Untersuchungen beziehen, nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu gering, um Zufallsergebnisse auszuschliessen.“ Mehr dazu unter http://bitly.com/SzccEs Ausserdem ist es egal, ob der neue US-Präsident Obama oder Romney heisst – eine Last haben beide zu schultern: Vor wenigen Wochen hat die US-Staatsverschuldung die Marke von 16 Billionen US-Dollar überstiegen. Da wird Barack Obama gern an sein Wahlversprechen von vor vier Jahren erinnert, die Staatsschuld bis 2012 zu halbieren. 50 Prozent wurden es. Aber plus statt minus. Bei Obamas Amtsantritt 2009 waren es 10,6 Billionen Dollar.
Geholfen, das zu ermöglichen, hat Ben Bernanke. Der nun mit Obama zur Wahl steht. Denn Romney hat bereits angekündigt, dass er den ursprünglich von seinem republikanischen Parteifreund George W. Bush eingesetzten (und von Obama für die zweite bestätigten) Bernanke nicht für eine dritte Amtszeit in die Fed schicken will. Der aktuelle Fed-Chef ist bei den Republikanern zur persona non grata geworden. Ihm wird vorgeworfen, dass seine Politik des billigen Geldes und der niedrigen Zinsen nichts sei, als Feuer mit Feuer zu bekämpfen, was letztlich nur eine gigantische Finanzblase aufbläht und Inflation heraufbeschwört. Im Jänner 2014 wäre also Schluss für den ehemaligen Princeton-Professor, sollte Obama das Rennen ums Weisse Haus verlieren. Gerüchten zufolge würde Bernanke dem durch einen freiwilligen Rücktritt ehestbaldigst zuvorkommen. --new_page-- Apropos Finanz. Romney vs. Obama ist auch die Frage: Wall Street zügeln oder wieder freilassen? Die Zähmung des freien Kräftespiels an der Wall Street war eines der wichtigsten Projekte Obamas für seine Amtszeit. Sein Rivale Mitt Romney will hingegen alle Regulierungen auf den Prüfstand stellen - und die Uhr zumindest vorerst wieder auf "null" zurückdrehen.
Unter Obama wurde ein ganzes Bündel an Gesetzen aufgelegt, die die Wall Street nach den Erfahrungen aus der Finanzkrise zügeln sollten. Bekannt ist das Paket unter dem Namen ‘Dodd-Frank Act’ – inklusive der ‘Volcker Rule’. Diese ist aber, wie so vieles, bis heute kein geltendes Recht. Obama hat es angesichts des Widerstands von Republikanern und der Lobbyarbeit der Banken nicht geschafft, alle geplanten Gesetzesvorhaben umzusetzen; vieles wurde inhaltlich abgeschwächt oder verzögert.
Nun wirft Romney Obama ohnehin vor, weit übers Ziel hinausgeschossen zu sein. ‘Dodd-Frank’ überziehe das Finanzsystem mit derart vielen Regeln, dass amerikanische Banken ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Weltwirtschaft verlieren - zulasten von Wachstum und Arbeitsplätzen. Romney will aber nicht nur den ‘Dodd-Frank Act’ zurücknehmen, auch die vor rund zehn Jahren verschärften Berichterstattungspflichten für Unternehmen sollen als Teil einer Reform der Reform zurückgedreht werden. Der ‘Sarbanes-Oxley Act’ war eine Reaktion auf milliardenschwere Bilanz-Betrugsskandale, wie etwa beim Telefonunternehmen Worldcom oder dem Energieriesen Enron. Detail am Rande: Wie Romney gegen Bushs Bernanke vorgehen wird, ist es hier nicht anders: Der Sarbanes-Oxley Act wurde am 30. Juli 2002 von George W. Bush in Kraft gesetzt. --new_page-- Während all das nicht sofort schlagend werden würde, droht mit 1. Jänner ein Aderlass der besonderen Art – zusammengefasst unter dem Begriff Fiskalkliff: Die von George W. Bush veranlassten Steuersenkungen (und schon wieder die Ära Bush), die nun auslaufen. Dazu eine Reihe von Kosteneinsparungen, die sich vor allem auf den Gesundheits- und Verteidigungssektor auswirken und ebenfalls auslaufen. Und last but not least die Gesundheitsreform mit dem damit verbundenen Anstieg der Gesundheitskosten – Stichwort Medicare -, die am 1. Januar 2013 in Kraft treten sollte. Es sei denn, Romney gewinnt die Wahl und stoppt Medicare noch. Mit Blick auf alle diese Faktoren ist ein Sinken des BIP um drei bis fünf Prozent nicht unwahrscheinlich, meint da etwa Joanna Shatney, Leiterin für US Large Caps bei Schroders.
Mitentscheidend wird am Weg gen Fiskalkliff sein, wie sich ein weiterer Aspekt der Präsidentschaftswahl auswirkt. Denn neben dem Präsidenten werden auch alle 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie 33 der 100 Mitglieder des Senats neu gewählt. Wie sieht es derzeit aus? Im Repräsentantenhaus verfügen die Republikaner mit 240 von 435 Sitzen über die Mehrheit. Im Senat liegt die Mehrheit hingegen bei den Demokraten, die 51 der 100 Senatoren stellen. Ein Präsident, dem nicht beide Kammern des Kongresses zugetan waren, tat sich immer schwer - für die Börse das unangenehmste Szenario ... --new_page-- Montag, 5. November Unternehmen Österreich C-Quadrat Q3 S&T ao HV Unternehmen Europa Dufry, HSBC Holdings, Ryanair Unternehmen USA Tima Warner Cable, Rockwell, Humana, Washington Post, Berkshire Hathaway Konjunktur Europa Spanien PMI Dienstleister Okt. Grossbritannien PMI Dienstleister Okt. Eurozone Sentix Investorvertr. Nov. Konjunktur USA ISM Dienstleistungen Okt. Konjunktur Sonstige China HSBC PMI Dienstl. Okt. --new_page-- Dienstag, 6. November Unternehmen Österreich Amag Q3 Andritz Q3 RHI Q3 Unternehmen Europa EdP Renovaveis, Adecco, DSM, Hannover Rück, BMW, Lanxess, InterContinental Hotels, Gas Natural, EdP, Fraport, ABF, Babcock, Marks & Spencer Unternehmen USA NYSE Euronext, Marathon Oil, CVS Caremark, Fossil, IFF, Computer Sciences, News Corp. Konjunktur Europa Italien PMI Dienstleister Okt. Frankreich PMI Dienstleister Okt.* Deutschland PMI Dienstleister Okt.* Eurozone PMI Dienstleister Okt.* Grossbritannien Ind.Prod. Sept. Eurozone PPI Sept. Deutschland Auftragseing. Ind. Sept. --new_page-- Mittwoch, 7. November Unternehmen Österreich OMV Q3 Intercell Q3 voestalpine Q2 Century Casinos Q3 Polytec Q3 Unternehmen Europa Telefonica, Carlsberg, Delhaize, Hochtief, BNP Paribas, Holcim, Münchener Rück, Burberry, Vallourec, Tenaris, Brenntag, Alstom, H Lundbeck, Axel Springer, Lottomatica, Symrise, Securitas, Gagfah Unternehmen USA AES, Time Warner, WellPoint, Kraft Foods, Qualcomm, Mondelez., Molson Coors Brewing Konjunktur Europa Deutschland Ind.Prod. Sept. Deutschland Ind.Auftragseing. Sept. Spanien Ind.Prod. Sept. Euroraum EH-Umsatz Sept. --new_page-- Donnerstag, 8. November Unternehmen Österreich UBM Q3 Head Q1 Unternehmen Europa Deutsche Telekom, Corio, Societe Generale, Arkema, Autogrill, Tate & Lyle, Experian, Repsol, Sodexo, KBC, HeidelbergCement, Swiss Re, Deutsche Post, EADS, Siemens, Aegon, Adidas, Swisscom, SGL Carbon, Skanska Unternehmen USA Walt Disney, Nvidia Konjunktur Europa Deutschland Leistungsbilanz Sept. Deutschland Handelsbilanz Sept. Ungarn Handelsbilanz Sept. Niederlande VPI Okt. Niederlande Ind.Prod. Sept. Grossbritannien Handelsbilanz Sept. Grossbritannien Zinsentscheid Eurozone Zinsentscheid Griechenland Arbeitslosenquote Aug. Konjunktur Sonstige Japan Aufträge Maschinenbau Sept. Japan Leistungsbilanz Sept. Japan Handelsbilanz Sept. --new_page-- Freitag, 9. November Unternehmen Österreich Por Q3 BWT Q3 Palfinger Q3 SW Umwelttechnik Q3 Management Trust Holding HV ETV Holding ao HV Unternehmen Europa Credit Agricole, Acciona, Telekom Italia, Richemont, Generali Unternehmen USA JC Penney Konjunktur Europa Deutschland VPI Okt.* Frankreich Ind.Prod. Sept. Ungarn Ind.Prod. Sept. Rumänien Ind.Prod. Sept. Konjunktur Sonstige China VPI Okt. China Ind.Prod. Okt. China EH-Umsätze Okt. *Folgeschätzung, Quelle: Wr. Börse, BE, Bloomberg
Die Folgen sind zumindest theoretisch weitreichend. Barack Obama und Mitt Romney trennen Welten in Fragen der weiteren Steuerpolitik, beim angestrebten Kurs der Geldpolitik, aber auch in Sachen Finanzmarktregulierung. Doch all das tritt angesichts der Gefahr des sogenannten Fiskalkliffs (automatische Ausgabenkürzungen plus Steuererhöhungen mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die US-Konjunktur) sogar in den Hintergrund. Es gibt Schätzungen, die im Fall der Fälle von einem BIP-Rückgang von fünf und mehr Prozent ausgehen - und das bei der weltweit grössten Volkswirtschaft, die noch immer für mehr als 20 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung steht. --new_page-- Doch zur Politik später. Denn kommende Woche gibt es auch Weichenstellungen bei einer Institution, der nachgesagt wird, dass sie sich zuletzt mehr und mehr der Politik zugewandt hat. Am 8. November tagt der geldpolitische Rat der EZB unter Mario Draghi.
Auch die Mannen von Mervyn King treffen sich. Nach dem Beschluss des EZB-Rats vom 6. September zum unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen unter gewissen Bedingungen und der Bestätigung der Geldpolitik im Oktober wird auch diesmal wohl nichts passieren. Da bietet sich eher die Jahresschluss-Sitzung an, wenn es erste Indikationen zur konjunkturellen Lage in der Eurozone im Q4 gibt. Makroseitig ist die Lage in den kommenden Tagen eher ruhig. Es gibt zwar Zahlen zu Einkaufsmanagerindizes, doch das sind grossteils Folgeschätzungen. An sich sollte sich das Bild aber erhärten, dass der Abschwung weiter an Schärfe verliert. Die zuletzt veröffentlichten US-Konjunkturdaten zeigten sich jedenfalls mehrheitlich verbessert. Die US-Wirtschaft ist im Q3 gemäss der Erstschätzung mit annualisierten 2,0% QoQ gewachsen - 1,3 waren es im Q2. --new_page-- Nicht ganz so ruhig ist es an der Unternehmensfront (siehe Kalender) mit zahlreichen, vor allem europäischen, Schwergewichten und Peergroup-Unternehmen; doch auch diese steht natürlich im Bann der US-Wahl. Dass es aber jedenfalls bereits ruhiger wird, zeigt der Blick auf die US-Berichtssaison, wo bereits 369 der 500 S&P-Unternehmen Quartalszahlen präsentiert haben. Im Schnitt liegt der aktiengewichtete Gewinnanstieg bei 5,5%, womit wir bereits weit von der Anfangserwartung entfernt sind, dass es erstmals seit 2009 zu einem Ertragsrückgang kommen könnte. Das Plus ist aber einzig der Finanzbranche geschuldet - der Rest liegt im Schnitt 1,9% unter dem Vorjahreswert. Diese Woche kommen 72 Indexmitglieder hinzu.
Österreich erlebt dafür so etwas wie einen vorläufigen Höhepunkt der Berichtssaison. Rund um Andritz, OMV und voestalpine gibt es auch Zahlen von Amag, RHI, Intercell, Polytec, Palfinger und BWT, um nur die Grösseren zu nennen. Bei einigen davon ist schon klar, was zu erwarten ist: Die OMV hat ihr Trading Statement bereits veröffentlicht und von negativen Sondereffekten über rund 80 Mio. Euro im Q3 berichtet – mehr dazu unter http://bit.ly/WHuTrt Intercell hat eine Art Gewinnwarnung draussen – siehe http://bit.ly/P6gK6K – die Analystenreaktionen unter http://bit.ly/Srd9wX – ein Interview zum Thema mit CEO Lingelbach unter http://bit.ly/SXZAaw Unter den Amag-Peers veröffentlichte bereits Alcoa: Es gab einen herben Einbruch. Da die Amag konjunkturresistenter aufgestellt ist, dürfte es zwar Rückgänge geben, ein Fall in die roten Zahlen ist aber nicht annähernd in Sicht. Mehr dazu, und die Erwartungshaltungen zu anderen Zahlenlegern, finden Sie in der jeweiligen, allmonatlichen Chartwatch. --new_page-- Doch zurück zu dem Ereignis der Woche – der Wahl zwischen Barack Obama und Mitt Romney. Die Fondsgesellschaft Janus hat sich übrigens alle Studien zum Thema Auswirkungen einer US-Präsidentenwahl auf die Börsenentwicklung angesehen (Demokraten vs. Republikaner etc.). Das ernüchternde Ergebnis: „Noch ist die Datenbasis, auf die sich viele Untersuchungen beziehen, nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu gering, um Zufallsergebnisse auszuschliessen.“ Mehr dazu unter http://bitly.com/SzccEs Ausserdem ist es egal, ob der neue US-Präsident Obama oder Romney heisst – eine Last haben beide zu schultern: Vor wenigen Wochen hat die US-Staatsverschuldung die Marke von 16 Billionen US-Dollar überstiegen. Da wird Barack Obama gern an sein Wahlversprechen von vor vier Jahren erinnert, die Staatsschuld bis 2012 zu halbieren. 50 Prozent wurden es. Aber plus statt minus. Bei Obamas Amtsantritt 2009 waren es 10,6 Billionen Dollar.
Geholfen, das zu ermöglichen, hat Ben Bernanke. Der nun mit Obama zur Wahl steht. Denn Romney hat bereits angekündigt, dass er den ursprünglich von seinem republikanischen Parteifreund George W. Bush eingesetzten (und von Obama für die zweite bestätigten) Bernanke nicht für eine dritte Amtszeit in die Fed schicken will. Der aktuelle Fed-Chef ist bei den Republikanern zur persona non grata geworden. Ihm wird vorgeworfen, dass seine Politik des billigen Geldes und der niedrigen Zinsen nichts sei, als Feuer mit Feuer zu bekämpfen, was letztlich nur eine gigantische Finanzblase aufbläht und Inflation heraufbeschwört. Im Jänner 2014 wäre also Schluss für den ehemaligen Princeton-Professor, sollte Obama das Rennen ums Weisse Haus verlieren. Gerüchten zufolge würde Bernanke dem durch einen freiwilligen Rücktritt ehestbaldigst zuvorkommen. --new_page-- Apropos Finanz. Romney vs. Obama ist auch die Frage: Wall Street zügeln oder wieder freilassen? Die Zähmung des freien Kräftespiels an der Wall Street war eines der wichtigsten Projekte Obamas für seine Amtszeit. Sein Rivale Mitt Romney will hingegen alle Regulierungen auf den Prüfstand stellen - und die Uhr zumindest vorerst wieder auf "null" zurückdrehen.
Unter Obama wurde ein ganzes Bündel an Gesetzen aufgelegt, die die Wall Street nach den Erfahrungen aus der Finanzkrise zügeln sollten. Bekannt ist das Paket unter dem Namen ‘Dodd-Frank Act’ – inklusive der ‘Volcker Rule’. Diese ist aber, wie so vieles, bis heute kein geltendes Recht. Obama hat es angesichts des Widerstands von Republikanern und der Lobbyarbeit der Banken nicht geschafft, alle geplanten Gesetzesvorhaben umzusetzen; vieles wurde inhaltlich abgeschwächt oder verzögert.
Nun wirft Romney Obama ohnehin vor, weit übers Ziel hinausgeschossen zu sein. ‘Dodd-Frank’ überziehe das Finanzsystem mit derart vielen Regeln, dass amerikanische Banken ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Weltwirtschaft verlieren - zulasten von Wachstum und Arbeitsplätzen. Romney will aber nicht nur den ‘Dodd-Frank Act’ zurücknehmen, auch die vor rund zehn Jahren verschärften Berichterstattungspflichten für Unternehmen sollen als Teil einer Reform der Reform zurückgedreht werden. Der ‘Sarbanes-Oxley Act’ war eine Reaktion auf milliardenschwere Bilanz-Betrugsskandale, wie etwa beim Telefonunternehmen Worldcom oder dem Energieriesen Enron. Detail am Rande: Wie Romney gegen Bushs Bernanke vorgehen wird, ist es hier nicht anders: Der Sarbanes-Oxley Act wurde am 30. Juli 2002 von George W. Bush in Kraft gesetzt. --new_page-- Während all das nicht sofort schlagend werden würde, droht mit 1. Jänner ein Aderlass der besonderen Art – zusammengefasst unter dem Begriff Fiskalkliff: Die von George W. Bush veranlassten Steuersenkungen (und schon wieder die Ära Bush), die nun auslaufen. Dazu eine Reihe von Kosteneinsparungen, die sich vor allem auf den Gesundheits- und Verteidigungssektor auswirken und ebenfalls auslaufen. Und last but not least die Gesundheitsreform mit dem damit verbundenen Anstieg der Gesundheitskosten – Stichwort Medicare -, die am 1. Januar 2013 in Kraft treten sollte. Es sei denn, Romney gewinnt die Wahl und stoppt Medicare noch. Mit Blick auf alle diese Faktoren ist ein Sinken des BIP um drei bis fünf Prozent nicht unwahrscheinlich, meint da etwa Joanna Shatney, Leiterin für US Large Caps bei Schroders.
Mitentscheidend wird am Weg gen Fiskalkliff sein, wie sich ein weiterer Aspekt der Präsidentschaftswahl auswirkt. Denn neben dem Präsidenten werden auch alle 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie 33 der 100 Mitglieder des Senats neu gewählt. Wie sieht es derzeit aus? Im Repräsentantenhaus verfügen die Republikaner mit 240 von 435 Sitzen über die Mehrheit. Im Senat liegt die Mehrheit hingegen bei den Demokraten, die 51 der 100 Senatoren stellen. Ein Präsident, dem nicht beide Kammern des Kongresses zugetan waren, tat sich immer schwer - für die Börse das unangenehmste Szenario ... --new_page-- Montag, 5. November Unternehmen Österreich C-Quadrat Q3 S&T ao HV Unternehmen Europa Dufry, HSBC Holdings, Ryanair Unternehmen USA Tima Warner Cable, Rockwell, Humana, Washington Post, Berkshire Hathaway Konjunktur Europa Spanien PMI Dienstleister Okt. Grossbritannien PMI Dienstleister Okt. Eurozone Sentix Investorvertr. Nov. Konjunktur USA ISM Dienstleistungen Okt. Konjunktur Sonstige China HSBC PMI Dienstl. Okt. --new_page-- Dienstag, 6. November Unternehmen Österreich Amag Q3 Andritz Q3 RHI Q3 Unternehmen Europa EdP Renovaveis, Adecco, DSM, Hannover Rück, BMW, Lanxess, InterContinental Hotels, Gas Natural, EdP, Fraport, ABF, Babcock, Marks & Spencer Unternehmen USA NYSE Euronext, Marathon Oil, CVS Caremark, Fossil, IFF, Computer Sciences, News Corp. Konjunktur Europa Italien PMI Dienstleister Okt. Frankreich PMI Dienstleister Okt.* Deutschland PMI Dienstleister Okt.* Eurozone PMI Dienstleister Okt.* Grossbritannien Ind.Prod. Sept. Eurozone PPI Sept. Deutschland Auftragseing. Ind. Sept. --new_page-- Mittwoch, 7. November Unternehmen Österreich OMV Q3 Intercell Q3 voestalpine Q2 Century Casinos Q3 Polytec Q3 Unternehmen Europa Telefonica, Carlsberg, Delhaize, Hochtief, BNP Paribas, Holcim, Münchener Rück, Burberry, Vallourec, Tenaris, Brenntag, Alstom, H Lundbeck, Axel Springer, Lottomatica, Symrise, Securitas, Gagfah Unternehmen USA AES, Time Warner, WellPoint, Kraft Foods, Qualcomm, Mondelez., Molson Coors Brewing Konjunktur Europa Deutschland Ind.Prod. Sept. Deutschland Ind.Auftragseing. Sept. Spanien Ind.Prod. Sept. Euroraum EH-Umsatz Sept. --new_page-- Donnerstag, 8. November Unternehmen Österreich UBM Q3 Head Q1 Unternehmen Europa Deutsche Telekom, Corio, Societe Generale, Arkema, Autogrill, Tate & Lyle, Experian, Repsol, Sodexo, KBC, HeidelbergCement, Swiss Re, Deutsche Post, EADS, Siemens, Aegon, Adidas, Swisscom, SGL Carbon, Skanska Unternehmen USA Walt Disney, Nvidia Konjunktur Europa Deutschland Leistungsbilanz Sept. Deutschland Handelsbilanz Sept. Ungarn Handelsbilanz Sept. Niederlande VPI Okt. Niederlande Ind.Prod. Sept. Grossbritannien Handelsbilanz Sept. Grossbritannien Zinsentscheid Eurozone Zinsentscheid Griechenland Arbeitslosenquote Aug. Konjunktur Sonstige Japan Aufträge Maschinenbau Sept. Japan Leistungsbilanz Sept. Japan Handelsbilanz Sept. --new_page-- Freitag, 9. November Unternehmen Österreich Por Q3 BWT Q3 Palfinger Q3 SW Umwelttechnik Q3 Management Trust Holding HV ETV Holding ao HV Unternehmen Europa Credit Agricole, Acciona, Telekom Italia, Richemont, Generali Unternehmen USA JC Penney Konjunktur Europa Deutschland VPI Okt.* Frankreich Ind.Prod. Sept. Ungarn Ind.Prod. Sept. Rumänien Ind.Prod. Sept. Konjunktur Sonstige China VPI Okt. China Ind.Prod. Okt. China EH-Umsätze Okt. *Folgeschätzung, Quelle: Wr. Börse, BE, Bloomberg