ATX: Aufwärtstendenz schwächt sich ab
Die Wiener Börse hat am Mittwoch bei gutem Volumen mit freundlicher Tendenz geschlossen. Der ATX stieg 7,79 Punkte oder 0,36 Prozent auf 2184,16 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 29 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.155 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,38 Prozent, DAX/Frankfurt -0,31 Prozent, FTSE/London -1,08 Prozent und CAC-40/Paris -0,87 Prozent.
Im Blickfeld stand zur Wochenmitte erneut das Thema Griechenland. Die griechische Regierung hat ihre wichtigsten Ziele für das kommende Jahr korrigiert. Das Bruttoinlandsprodukt wird demnach um 4,5 Prozent einbrechen. Die Eurogruppe fordert Griechenland unterdessen auf, zu einer schnellen Einigung mit der Troika über das Sanierungsprogramm zu kommen. Nach einer Telefonkonferenz der Finanzminister der Währungsunion sagte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker, es seien Fortschritte erzielt worden.
Nach zwei Tagen Stillstand wegen des Hurrikans "Sandy" ging nun auch der Handel an der Wall Street weiter. Datenseitig überraschte der PMI-Index, demzufolge die Stimmung der US-Einkaufsmanager in der Region Chicago sich im Oktober nur schwach aufgehellt hatte.
Unter den Einzelwerten gerieten voestalpine ins Blickfeld, nachdem der weltgrösste Stahlkonzern ArcelorMittal im dritten Quartal einen Nettoverlust von 709 Mio. Dollar verzeichnet hat. voestalpine-Papiere schlossen nach einer Berg- und Talfahrt mit einem leichten Plus von 0,12 Prozent auf 24,30 Euro. Die Raiffeisen Centrobank (RCB) hatte für die Titel die Kaufempfehlung "Buy" ausgesprochen und das Kursziel mit 30,00 Euro beziffert. Die voestalpine habe durch ihre attraktive Positionierung entlang der Wertschöpfungskette sowie das Engagement bei Mehrwertprodukten im nachgelagerten Geschäft das Potenzial, Sektor-führende Erträge einzufahren, hieß es.
Warimpex sprangen um knapp 19 Prozent auf 0,91 Euro. Das Immobilienunternehmen verkauft das InterContinental Warschau. Der Verkaufspreis liege bei über 100 Millionen Euro, hieß es von Unternehmensseite.
Energiewerte tendierten ohne klare Richtung. OMV zählten mit einem Plus von knapp einem Prozent auf 28,20 Euro zu den besseren Werten am Kurszettel, während Verbund (minus 1,78 Prozent auf 17,96 Euro) trotz positiven Analystenkommentars durch Nomura und EVN (minus 1,36 Prozent auf 28,20 Euro) zurückgingen. Die heimischen Energiekonzerne haben ihre internationale Positionen als große und profitable Energieunternehmen verbessern können. Die OMV wird im globalen Ranking der Top-250 Energieunternehmen, das vom internationalen Brancheninformationsdienst Platts erstellt wird, an 51. Stelle gereiht, der Verbund an 166. und die EVN an 232. Stelle.
Erste Group knüpften an die massiven Vortagesgewinne an und erhöhten sich um 1,63 Prozent auf 19,38 Euro. Die Aktie war am Vortag nach Zahlen um über sechs Prozent nach oben gesprungen. Für 2012 soll es wieder eine Dividende für die Erste-Aktionäre geben. Nomura bewertet die Aktie in ihrer heute veröffentlichten Studie mit "Neutral". Das Kursziel beziffern sie mit 17,80 Euro. Die präsentierten Zahlen fürs dritte Jahresviertel seien im Einklang mit den eigenen Schätzungen gelegen, hieß es. Raiffeisen zeigten sich nach einer Berg- und Talfahrt unverändert zum Vortag bei 30,85 Euro