Holger Scholze: Solide Nachfrage bei spanischen Staatsanleihen
Spanien hat heute Staatsanleihen in einem Gesamtvolumen von 4,51 Milliarden Euro platziert. Dabei ging die Rendite der zehnjährigen Papiere auf 5,43 von 5,50 Prozent zurück. Die Nachfrage war solide. An den Märkten wird seit Wochend darauf spekuliert, dass Spanien mit einem Hilfsantrag an den europäischen RettungsfondsESMden Weg für dieEZBebnen werde, ihr neues AnleihenkaufprogrammOMTaufzunehmen.
Das Wirtschaftswachstum in China ist im dritten Quartal auf 7,4 Prozent und damit den niedrigsten Wert seit drei Jahren gesunken.
Dennoch behauptete derDAXseine bisherigen Wochengewinne. So notierte das deutsche Börsenbarometer am Vormittag bei 7.417 Punkten mit 22 Zählern bzw. 0,3 Prozent im Plus.
Bei den kurzfristig orientierten Derivateanlegern war allerdings erneut keine klare Tendenz hinsichtlich desDAXerkennbar. Der Euwax Sentiment Index pendelte größtenteils um die Nulllinie herum.
Air Berlin reagiert mit einem verschärften Sparkurs auf die gestiegenen Treibstoffkosten und die zuletzt eher trüben Wirtschaftsaussichten. Die seit Jahren defizitäre Airline kündigte ein neues Sparprogramm mit dem Namen “Turbine 2013” an. Das Programm werde die Strukturen und Prozesse des Unternehmens auf den Prüfstand stellen, um sie zu optimieren und signifikant Kosten zu reduzieren. Details wurden aber nicht bekannt. Die Aktie notierte am Vormittag bei 1,56 Euro mit 0,5 Prozent im Minus.
Die Lufthansa-Aktie gehört heute mit einem Aufschlag von 3,2 Prozent auf 11,42 Euro zu den stärksten Gewinnern imDAX. Hier wurden zuletzt wichtige charttechnische Hürden überwunden. Deshalb wurde an der Euwax auch mit Knock-out-Calls und Call-Optionsscheinen auf weiter steigende Kurse gesetzt.
Die Aktie des Reifenhändlers Delticom brach heute um rund zehn Prozent auf 46,50 Euro ein. Das Unternehmen hatte schwache Quartalszahlen und einen pessimistischen Ausblick vorgelegt.
Börse Stuttgart TV
In der vergangenen Woche stufte die Ratingagentur Standard & Poor’s die Kreditwürdigkeit Spaniens herab. Die Bonität der Iberer liegt somit nur noch knapp über „Ramschstatus” und doch scheint dieser Umstand an der Börse niemanden zu interessieren. Schwindet das Interesse der Marktteilnehmer an der Euro-Schuldenkrise? Prof. Hendrik Wolff von der Wolff & Häcker Finanzconsulting AG sprach darüber im Interview bei Börse Stuttgart TV.