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Aktienmärkte: Vierter Gewinntag in Folge winkt

An den europäischen Aktienmärkten zeichnet sich am Donnerstag der vierte freundliche Tag in Folge ab. Gegen 8.15 Uhr notierte der Future auf den europäischen Leitindex EuroStoxx 50 0,19 Prozent höher, nachdem er im Wochenverlauf bereits gut vier Prozent gewonnen hatte. Auch den britischen FTSE 100 taxierte der Broker Finspreads 0,25 Prozent fester. Der X-DAX, ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex, lag knapp eine Stunde vor Handelsstart bei 7.412 Punkten. Das war ein Plus von 0,24 Prozent.

Vor allem aus Asien kommen nach den jüngsten Konjunkturdaten aus China freundliche Impulse. Den Optimismus mit Blick auf den beginnenden EU-Gipfel sieht die Commerzbank derweil bereits wieder schwinden. Der Euro konsolidiert aktuell seinen zuletzt kräftigen Anstieg.

Auf Unternehmensseite ist zunächst Nestle zu beachten. Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern konnte beim Umsatz organisch deutlich wachsen, blieb allerdings etwas hinter den Analystenerwartungen zurück. Gleichwohl stehen die Schweizer im kriselnden Europa besser da als die Konkurrenz. Am Mittag folgt Nokia mit seinem Quartalsbericht.

Unter den deutschen Einzelwerten legten die Aktien von Kabel Deutschland beim Handelshaus Lang & Schwarz (L&S) um ein knappes Prozent zu. Medienunternehmer John Malone ist weiterhin an dem deutschen Marktführer unter den Kabelnetzbetreibern interessiert, wie er der "Financial Times Deutschland" sagte. "Wenn die Regulierungsbehörden uns lassen, würde das allen Sinn der Welt ergeben", sagte er. An Kapital mangele es nicht. Zunächst muss das Kartellamt allerdings die Übernahme von Tele Columbus durch Kabel Deutschland prüfen. Ein Händler äusserte sich zurückhaltend: "Das deutsche Gesetz ist sehr streng. Unitymedia sowie Kabel Baden-Württemberg gehören bereits zu Liberty Global, die von Malone kontrolliert wird. Eine solche Übernahme erscheint daher aktuell unmöglich." Die Aktie dürfte seiner Meinung nach aber dennoch von entsprechenden Fantasien profitieren.

Die Aktien von Delticom brachen bei L&S um rund fünf Prozent ein. Der im SDAX notierte Internet-Reifenhändler hatte am Vorabend sehr schwache Zahlen für das dritte Quartal gemeldet und rechnet nun mit Umsätzen für 2012, die unter denen für 2011 liegen dürften. Die EBIT-Marge senkte Delticom von über 9 auf nun 7-8 Prozent. "Nachdem Nokian Renkaat Anfang der Woche seine Jahresprognosen gesenkt hat, überrascht der Schritt von Delticom zwar nicht mehr, doch die Delticom-Aktie dürfte weit mehr Spielraum für eine Korrektur nach unten haben", sagte ein Händler. Zudem habe Delticom nun bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Prognosen gesenkt, erinnerte er.

Im DAX könnten die Aktien der Deutschen Bank von einer Abstufung durch JPMorgan belastet werden. Die US-Bank senkte ihr Anlageurteil für den deutschen Bankenprimus auf "Underweight". Bei Wincor Nixdorf im MDAX sorgte dagegen eine Kaufempfehlung von Merrill Lynch für ein vorbörsliches Kursplus von annähernd drei Prozent.

(APA/dpa-AFX)