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Lohrke: Zuversicht vor Urteilsspruch; chinalastiges US-Handelsbilanzdefizit steigt; Moody’s droht USA mit Herabstufung; Rajoy tritt EU und Deutschland mit Füßen; „schockresistente“ deutsche Wirtschaft rezessiv; Tata Motors entert Indonesien; TIL launcht BoxTV; Burberry fröstelt

Globalyze Marktbericht

 

Die Wall Street lebte gestern von der Hoffnung darauf, dass das deutsche Bundesverfassungsgericht den Weg für den ESM freimachen wird und die FED auf ihrem zweitägigen Meeting weitere expansive geldpolitische Maßnahmen beschließen wird. Dabei hatte das größer als erwartet ausgefallene Handelsbilanzdefizit, das gegenüber China das Größte aller Zeiten war, keine Auswirkungen. Auch die Drohung der Ratingagentur Moody's das Triple A Rating herabzustufen ging beinahe spurlos am Markt vorbei. Auf der anderen Seite stieg der Geschäftsklimaindex kleiner Unternehmen, wobei der neue Jobs erfassende Unterindex die stärkste Wirkung verzeichnete. Dow, Nasdaq und S&P 500 legten um +0,52% (13.323), +0,02% (3.104) und +0,31% (1.433) zu. Im Dow lagen Bank of America (+4,31%) und Alcoa (+2,54%) vor Hewlett Packard (+2,08%) vorn. 3M (-2,16%) und Kraft Foods (-1,99%) rundeten das Bild nach unten ab. Eine Nachfrage der Gesundheitsbehörde zu Vertragsangelegenheiten im Zuge der Zulassung eines Lungenkrebsmedikaments sorgte bei Navidea Biopharmaceuticals für einen Kurseinbruch von fast -25%. Ralph Lauren gab um -2,6% nach. Hier gab der britische Konkurrent Burberry Group (-21%) mit der Warnung vor sich abschwächenden Umsätzen den Ausschlag. Rohöl stieg um +0,7% auf 97,17 Dollar je Barrel. Gold kam auf +0,2% und 1.731,80 Dollar je Barrel. Der Zins auf 10-jährige Staatsanleihen fiel auf 1,697%. Der Dollar gab gegenüber Euro und Yen nach.

 

In Frankfurt schlossen Dax, Tec Dax und C Dax mit +1,34% (7.310), +0,42% (806,90) und +1,14% (641,57) deutlich im Plus. Offensichtlich erwarten die Finanzmarktteilnehmer ein ESM-positives Urteil. Ob die wohl heute um 10.00 Uhr nach der Verlesung des Urteils immer noch so zuversichtlich sein werden? Schließlich kann man sich schlecht vorstellen, dass das Gericht die geldpolitischen Kapriolen der Bad Notenbank EZB die am Parlament zulasten des Steuerzahlers derzeit vorbeigehen, unangetastet lässt. Wie absurd diese ganze Rettungsaktion ist, machte der spanische Ministerpräsident Rajoy deutlich. Vor laufenden Kameras stellte der trotzig fest, dass er sich von EU bzw. der EZB nicht vorschreiben lasse, wie er sein Defizit reduzieren soll. Nun, da er erst einmal 60 Mrd. Euro für seine notleidenden Banken kassiert hat. So wird das wohl nichts werden mit EFSF/ESM und Fiskalpakt. Es macht deutlich, dass diese gesamte Konstruktion nichts weiter als eine Schnappsidee zulasten Deutschlands ist. Und während der Bundesfinanzminister die deutsche Wirtschaft als schockresistent einordnet und gesundbeten möchte, sieht die OECD zwei Quartale mit schrumpfender Wirtschaftsleistung. Wieder einmal ist es trotz immenser Steuermehreinnahmen nicht gelungen, die Neuverschuldung auf null zu drücken. Was ein Armutszeugnis dieser Regierung ist. Wie soll das dann in einer möglichen Rezession gehen? Im Dax schoss Deutsche Bank trotz der offensichtlichen Notwendigkeit wegen sog. mehr oder weniger werthaltiger sog „non-core-assets“ eine Bad Bank zu gründen unverständlicherweise um +4,47% nach oben. Wobei Fitschen und Jain diese nicht als Bad Bank bezeichnen wollen, sondern die Assets somit wohl aus reinem Jux und Tollerei ausgliedern. Die Erkenntnis, dass man es anders als in der Vergangenheit machen müsse, ist angesichts der laufenden Ermittlungen bzw. Verfahren auch nicht gerade überraschend. Wer's ihnen denn abnimmt. Lufthansa folgte mit +2,42%. Am unteren Ende lagen Adidas und K+S mit -0,49% und -0,24%. Im Tec Dax schaffte es Solarworld mit +6,41% an die Spitze. Süss Microtec führte mit +4,61% ihren Aufwärtstrend fort. Ganz hinten lagen Carl Zeiss Meditec (-2,72%) und Pfeiffer Vacuum (-2,46%).

 

Auch in Tokyo war die Vorfreude groß. Der Nikkei stieg in den frühen Morgenstunden aus Angst etwas zu verpassen um +1,73% auf 8.959 Punkte. Da juckte es auch nicht, dass der Yen gegenüber dem Dollar aufwertete. Wenngleich die Exportwerte wie z.B. Sharp standesgemäß etwas unter Druck gerieten. Bei den Branchen lagen Minen, Nichteisenmetalle und Präzisionsmaschinen vorn. Seetransport und Elektronikteilehersteller gaben als Einzige nach. Softbank und KDDI Corp., die beide das neue iPhone anbieten werden, legten um etwas über 1% zu. Die das iPhone nicht anbietende NTT DoCoMo gab im Gegenzug dazu nach. Der nach einem Zuckerberg Interview zulegende Facebook-Kurs verfehlte bei den japanischen Onlinespieleanbietern seine Wirkung nicht. Gree stieg um über 3%, während Mixi Inc. die +4% überschritt. Die Aussicht auf über 50.000 Läden weltweit bis Ende 2012 bescherte Seven & I einen Kursgewinn von über +2%. Verluste aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung der spanischen Einheit, die sich über 6 Jahre auf 30,8 Mrd. Yen belaufen, sorgten beim Telekommunikationsausrüster Oki Electric zu einem Kurssturz von über -13%. Der von einem Analysten auf „overweight“ gesetzte Medikamentenhersteller Tsumura & Co. stieg um +4,6%.

 

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Globalyze Pressetour

 

Burberry mit Gewinnwarnung. So niedrige Same Store Umsätze wie seit Ausbruch der Finanzkrise nicht mehr und ein zurückhaltender chinesischer Markt führt dazu, dass das britische Modehaus den Gewinn am unteren Prognoseende erwartet.

 

Standpunkt: Das Vorsteuerergebnis soll trotz der wegen der Expansion gestiegenen Umsätze am unteren Ende von 407 bis 455 Mio. Pfund liegen. Während lange Zeit China und die anderen Schwellenländer die heimische und europäische Flaute überkompensieren konnte, ist jetzt wohl das Ende der Fahnenstange erreicht. CFO Stacey Cartwright sieht jedenfalls einen chinabedingten "Slowdown" in Asien. Dass das Unternehmen sich schlechter als die Konkurrenz entwickelt, wehrt Stacey damit ab, dass sich das Unternehmen in besseren Zeiten auch schneller erholt. Insofern sollen die Probleme nicht hausgemacht sein, sondern an der sich abschwächenden Nachfrage im Luxussegment liegen. Dem Aktionär, der gerade über -13% an einem Tag verloren hat, wird der Grund wohl ziemlich egal sein.

 

Picadores setzen Oki zu. Die aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der spanischen Tochter in 6 Jahren auf -30,8 Mrd. Yen aufgelaufenen Verluste haben den japanischen Telekommunikationsausrüster hart getroffen.

 

Standpunkt: Wie eine von Oki eilends zusammengesetzte Kommission herausfand, wurden die Ergebnisse seit 2006 manipuliert. So schlagen die im gegenwärtigen Quartal vorzunehmenden Berichtigungen mit einer Umsatzanpassung von -7,5 Mrd. Yen und -30,8 Mrd. Yen Ergebnisreduzierung zu. Dass der spanische Präsident entlassen wurde, versteht sich von selbst. Die Rating & Investment hat daraufhin die Bonität um zwei Einheiten auf BB- zurückgestuft. Bei der Börsenaufsicht steht das Unternehmen unter besonderer Kontrolle. Von einem Unternehmen, das so schlechte interne Kontrollen hat, dass es Manipulationen über 6 Jahre nicht bemerkt, sollte man als Anleger die Finger lassen.

 

Endlich Kehrtwende bei Biosprit. Die unsinnige jahrelange europäische Förderung von Biosprit soll einem Entwurf der EU-Kommission zufolge angeblich bis Ende des Jahres gestrichen werden.

 

Standpunkt: Dass in Zeiten, in denen die Getreidepreise stark steigen und der Nahrungsmittelbedarf weltweit aufgrund der gestiegenen Weltbevölkerung zunimmt, Biosprit gefördert wurde und damit in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln steht, was in armen Ländern zu Hungerrevolten geführt hat und führt, ist nur noch als pervers zu bezeichnen. So einen Unsinn macht die wenig demokratisch legitimierte EU, weil Lobbygruppen regieren und nicht das Volk. Auch Griechenland zeigt, wie verkommen das ganze System in Brüssel ist. Und nun, nachdem der Bundestag die Milliarden für Spanien abgenickt hat, zeigt uns Rajoy den Stinkefinger. So wird das mit Europa nichts werden. Übrigens. Ob das Ende der Subventionierung wirklich kommt, ist noch nicht sicher. Bekanntlich lebt die Politik vielfach von der folgenlosen Ankündigung einer Maßnahme in Kombination mit dem Vergessen der Menschen. Ich bin also gespannt.

 

TIL launcht BoxTV.com. Die größte indische Mediengruppe Times Group wird über seine Times Internet Limited zusammen mit über 30 Content-Partnern einen Premium Video Service auf den PC, das iPad oder das Smartphone bringen.

 

Standpunkt: Der Streaming Service, der sich noch in einem "invite-only"-Status befindet, wird Bollywood- und auch Hollywood-Filme in regionalen Sprachen wie Tamil anbieten. Damit will Til Hulu und Netflix ein eigenes umfassendes Angebot entgegensetzen. Der Dienst sieht auch ein sog. "freemium model" vor, d.h. dass User einen Teil des Angebots mit Werbeunterbrechungen umsonst sehen können. Ansonsten soll der Dienst für Inder im Monat 199 RS und in den USA 4,99 Dollar kosten. Da müssen sich Konkurrenzdienste aber wie Netflix oder auch Lovefilms von Amazon sowie die anderen "normalen" Fernsehsender und auch teure Pay-TV Sender wie Sky warm anziehen. Es wird langsam spannend in diesem Segment.

 

Tata Motors entert Indonesien. Der größte heimische Autobauer Indiens will bis 2013 in Jakarta nicht nur eine indonesische Niederlassung errichten und diese als Brückenkopf für Asien nutzen, sondern auch erste Produkte launchen.

 

Standpunkt: Über einen Zeitraum von drei Jahren will Tata Motors eine landesweites Vertriebsnetzwerk von 60 Full-Service-Händlern, 100 Werkstätten und 300 Autozubehöreinzelhändler errichten. Wahrscheinlich wird Indonesien die Produktionsbasis für die ASEAN-Region. Das klingt nicht schlecht, oder?

 

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