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US-Börsen - Nachlassende Fed-Hoffnung sorgt für Verluste


Sorgen um die Weltwirtschaft sowie schwindende Hoffnungen auf die internationalen Notenbanken haben die New Yorker Aktienbörsen am Donnerstag unter Druck gesetzt. Der Dow Jones Industrial Index sank 106,77 Punkte oder 0,81 Prozent auf 13.000,71 Einheiten. Der S&P-500 Index fiel um 11,01 Punkte (minus 0,78 Prozent) auf 1.399,48 Zähler. Der Nasdaq Composite Index gab 32,48 Einheiten oder 1,05 Prozent auf 3.048,71 Zähler ab.

Bereits im asiatischen Handel trübten schwache Daten aus Japan und Südkorea am Donnerstag die Stimmung der Anleger ein. Aus Europa kamen dann gemischte Nachrichten bezüglich der Wirtschaftsstimmung in der Eurozone. Schließlich fielen die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten schlechter als erwartet aus.

Die US-Konsumausgaben verzeichneten zwar mit einem Plus von 0,4 Prozent den stärksten Anstieg binnen fünf Monaten, Experten sahen in den Daten jedoch keine Wende zum Besseren. "Ob der deutliche Anstieg der privaten Nachfrage im Juli sämtliche Sorgen hinsichtlich einer konjunkturellen Abschwächung vertreiben kann, ist eher unwahrscheinlich", kommentierte ein Ökonom die Zahlen.

Daneben schwindet unter den Anlegern vor der am Freitag beginnenden Konferenz der internationalen Notenbanker in Jackson Hole die Hoffnung auf ein rasches Eingreifen der US-Notenbank Fed immer mehr, hieß es. Viele Marktteilnehmer rechnen inzwischen nicht mehr damit, dass Fed-Chef Ben Bernanke in seiner Eröffnungsrede Überraschendes ankündigen oder gar Hinweise auf ein neues Anleihenkaufprogramm (QE3) geben wird.

Zusätzlicher Abwärtsdruck kam außerdem von den jüngsten Aussagen desslowakischen Premierministers Robert Fico. Dieser hatte am späten Donnerstagnachmittag gesagt, das Risiko für einen Bruch der Währungsunion liege bei 50 Prozent.

Von Unternehmensseite rückten die Papiere von DuPont in den Blickpunkt. Für rund fünf Milliarden Dollar will die Beteiligungsgesellschaft Carlyle das Autolackgeschäft des Chemieriesen kaufen. DuPont notierten zu Handelsschluss um 0,72 Prozent schwächer bei 49,58 Dollar, dagegen konnten Carlyle 0,35 Prozent auf 25,88 Dollar zulegen.

Indessen greift der Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) für die Rechte an einem neuen Krebsmedikament der dänischen Biotechfirma Genmab tief in die Tasche. Mehr als 1,1 Mrd. Dollar ist J&J der Zugriff auf die in Entwicklung befindliche Substanz "Daratumumab" wert. Zudem sehe die Vereinbarung vor, dass sich J&J mit 10,7 Prozent an der auf Antikörper-Wirkstoffe spezialisierten Biotechfirma beteilige. Die Nachricht hatte die Genmab-Aktie an der Börse in Kopenhagen beflügelt, J&J mussten jedoch 0,24 Prozent auf 67,21 Dollar abgeben.

Im Technologieindex Nasdaq blickten die Anleger einmal mehr auf die Aktie von Facebook. Das soziale Netzwerk hat einen weiteren Stein bei der Übernahme des populären Bilderdienstes Instagram aus dem Weg geräumt. Am Mittwoch genehmigte die zuständige kalifornische Behörde die Ausgabe von Aktien als Bezahlung der Instagram-Eigner. Die Papiere schlossen dennoch um minimale 0,06 Prozent schwächer bei 19,09 Dollar.

Im S&P-500 Index kündigte sich dagegen ein Wechsel in der Zusammensetzung an und sorgte bei den betroffenen Einzelwerten für Bewegung. Sears soll aus dem Index herausfallen, die Anteilsscheine brachen um 7,92 Prozent auf 52,90 Dollar ein. An Stelle des Einzelhändlers rückt ab 5. September der Chemietitel LyondellBasell auf, die Papiere schlossen in Folge der Nachricht um 3,80 Prozent fester bei 48,67 Dollar. (Forts.) bel



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