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PricewaterhouseCoopers: Weniger als die Hälfte der großen amerikanischen und europäischen Firmen finden Outsorcing kostengünstig
LONDON, 27. Oktober 2004 - Fünfundsiebzig Prozent der multinationalen
Firmen in den USA und Europa nutzen derzeit Outsourcing oder Shared
Services zur Unterstützung ihrer finanziellen Operationen und werden
das auch in den nächsten ein bis zwei Jahren beibehalten, obwohl
weniger als die Hälfte von ihnen Outsourcing für Kosten sparend
halten. Das ergab eine Umfrage von PricewaterhouseCoopers' Management
Barometer.
In Europa haben 72 Prozent der multinationalen Firmen in den letzten
zwei Jahren Finanzoperationen ausgelagert, verglichen mit 77 Prozent
in den USA. Weiterhin planen 71 Prozent der europäischen und 78
Prozent der amerikanischen Firmen, diese Dienstleistungen auch in den
nächsten 12 bis 24 Monaten zu nutzen. Unternehmen im produzierenden
Bereich (80 Prozent) konzentrieren sich dabei auf die Nutzung dieser
Dienstleistungen in den kommenden ein bis zwei Jahren stärker als
Firmen im Dienstleistungsbereich (63 Prozent).
Insgesamt planen 29 Prozent der Unternehmer in den USA und Europa
Finanzoperationen verstärkt auszulagern, und dafür bis zu 16 Prozent
mehr auszugeben als derzeitig.
"Viele multinationale Firmen, die Outsourcing für ihre
Finanzoperationen nutzen, finden nicht, dass es Kosten spart", sagt
Dan DiFilippo, Global Leader for Performance Improvement und U.S.
Leader for Governance, Risk and Compliance bei
PricewaterhouseCoopers. "Unternehmen, die Outsourcing benutzen wollen
um Kosten zu sparen, sollten umfassende Machbarkeitsstudien
durchführen, um die Rentabilität der Investition abzuschätzen. Viele
Firmen gehen Outsourcing-Verträge ohne ordentliche
Kosten-Nutzen-Analyse ein."
Wie die Umfrage ergab, sehen fast ein Drittel (31 Prozent) der Firmen
begrenzten oder sehr wenig Gewinn in Outsourcing. Neun Prozent
betrachten die Maßnahme als Kosten deckend, und vier Prozent machen
Verluste, wobei sie aber anderweitigen Nutzen angeben. Beinahe die
Hälfte (47 Prozent) der amerikanischen und europäischen
Führungskräfte, die Finanzoperationen ausgelagert haben, berichten
moderate (44 Prozent) oder sehr große Ersparnisse (drei Prozent).
Die Umfrage ergab weiterhin, dass die Mehrheit der Firmen mit
Problemen bei der Abschätzung der Investitionsrentabilität meinten,
sie hätten möglicherweise von einer Beobachtung der
Prozessverbesserung oder einer vorherigen Machbarkeitsstudie mit
Kosten-Nutzen-Analyse profitiert. Von den europäischen Unternehmen
sagen 54 Prozent, sie hätten die Rentabilität des Outsourcing in den
meisten Fällen richtig eingeschätzt. Weitere 23 Prozent dagegen geben
an, nur in einigen Fällen richtig geschätzt zu haben, und sieben
Prozent lagen mit ihren Schätzungen "sehr selten" richtig. In den USA
wurden noch größere Probleme bei der Abschätzung der Rentabilität
berichtet; nur 33 Prozent der Vorhersagen waren "in den meisten
Fällen" richtig, während 53 Prozent manchmal oder selten korrekt
waren.
Amerikanische und europäische Führungskräfte stimmen darin überein,
dass Outsourcing oder Shared Services wichtig für das Wachstum ihrer
Unternehmen ist, waren aber über seine Effektivität geteilter
Meinung.
Achtunddreißig Prozent der europäischen Firmen meinen, Outsourcing
hätte ihnen einen größeren Nutzen als anfänglich erwartet gebracht;
46 Prozent geben an, dass der Nutzen etwa den Erwartungen entsprach,
und nur 8 Prozent berichten geringeneren Nutzen als erhofft. Zwanzig
Prozent der amerikanischen Firmen geben die Erwartungen übertreffende
Ergebnisse an, 61 Prozent entsprechende Ergebnisse, und zehn Prozent
blieben unter den Erwartungen.
"Amerikanische und europäische Führungskräfte haben unterschiedliche
Ansichten im Hinblick auf die Arten von Finanzoperationen, die sie
auslagern möchten", sagt Andrea Samaja, European Performance
Improvement Leader bei PricewaterhouseCoopers für Italien. "Weitaus
weniger europäische Firmen lagern die Verwaltung von
Versicherungsleistungen und Schadensfällen aus als amerikanische."
Die Umfrage zeigt deutliche Unterschiede bei den Finanzoperationen,
die diese multinationalen Unternehmen ausgelagert haben oder in den
nächsten ein bis zwei Jahren auslagern wollen. In den USA führen zum
Beispiel Gehaltsrechnung/Rechnungslegung/Verbindlichkeiten (74
Prozent) und Versicherungsleistungen und Schadensfälle (70 Prozent)
die Liste an, in Europa dagegen IT/Systemunterstützung (70 Prozent)
und Steuerdienstleistungen (59 Prozent), während
Gehaltsrechnung/Rechnungslegung oder Verbindlichkeiten nur 48 Prozent
ausmachen.
Insgesamt wird in Europa IT/Systemunterstützung stärker genutzt als
in den USA, was ebenso für Dienstleistung in Buchhaltung und
Personalwesen zutrifft. Dafür machen europäische Firmen von den
meisten anderen Outsourcing-Diensten weitaus weniger Gebrauch,
einschließlich Gehaltsrechnung/Rechnungslegung/Verbindlichkeiten,
Versicherungsleistungen und Schadensfälle, betriebsinterne
Rechnungskontrolle und Risikomanagement.
Gleichzeitig sind europäische und amerikanische Führungskräfte
unterschiedlicher Auffassung darüber, welche Finanzoperationen am
meisten vom Outsourcing profitiert haben. Die Mehrheit der
europäischen Firmen bewerteten die folgenden Kriterien als "sehr
effektiv": Sicherheit/Vertraulichkeit, Zeitmanagement/Pünktlichkeit,
Beratungskompetenz, Kompetenz von Fremdkräften, Kontrolle, sowie
Kompatibilität von IT/Systemunterstützung. Dagegen bewerteten nur 40
Prozent den Faktor Kostenersparnis als "sehr wirksam", 38 Prozent
geben hier "gemischt" an und neun Prozent "weniger wirksam".
Bei den amerikanischen Firmen bewertete die Mehrzahl
Sicherheit/Vertraulichkeit, Zeitmanagement/Pünktlichkeit sowie Fragen
der Konformität mit Auflagen als "sehr wirksam". Qualität und
Kostenersparnis insgesamt erhielten dagegen vorwiegend gemischte
Bewertungen.
PricewaterhouseCoopers' Management Barometer ist eine
vierteljährliche Umfrage unter obersten Führungskräften in einer
Auswahl großer multinationaler Konzerne, entwickelt und
zusammengestellt mit Hilfe der Meinungs- und
Wirtschaftsforschungs-Firma BSI Global Research, Inc. Die
vorliegenden Ergebnisse beziehen sich auf Interviews während des
dritten Quartals 2004, an denen 127 Leiter der Finanzabteilungen und
Geschäftsführer von europäischen und 151 von US-Firmen teilnahmen.
Hinweis für die Redaktion:
Bitte beachten Sie im Anhang eine Übersicht von Finanzoperationen in
den USA und Europa, für die Outsourcing genutzt wird oder geplant
ist.
Informationen über Barometer Surveys und PDF-Versionen der
Umfrageergebnisse in den USA und Europa erhalten Sie bei:
www.barometersurveys.com, oder von Umfrageleiter Pete Collins unter
+1 646-394-4496 bzw. pete.collins@us.pwc.com.
PricewaterhouseCoopers (www.pwc.com) bietet Industie-bezogene
Versicherungs-, Steuer- und Beratungsdienstleistungen für Kunden im
öffentlichen und privaten Bereich. Über 120 000 Mitarbeiter in 139
Ländern vereinen Denken, Erfahrung und Lösungen, und schaffen somit
allgemeines Vertrauen und Wertzuwachs für ihre Kunden und deren
Investoren.
"PricewaterhouseCoopers" bezieht sich auf das Netzwerk der
Mitgliedsfirmen von PricewaterhouseCoopers International Limited, von
denen jede eine eigene und unabhängige rechtliche Körperschaft
darstellt.
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Ausgelagerte
Finanzoperationen: genutzt/geplant genutzt/geplant
alle multinationalen Firmen USA Europa
Gehaltsrechnung, Rechnungslegung,
Verbindlichkeiten 63% 74% 48%
IT/Systemunterstützung 56% 45% 70%
Steuerdienstleistungen 56% 54% 59%
Verwaltung von
Versicherungsleistungen
und Schadensfälle 52% 70% 29%
juristische Dienstleistungen
(finanzbezogen) 43% 43% 42%
Konformitätsberatung 37% 39% 34%
buchhalterische Dienstleistungen
(außer einfache) 29% 22% 38%
Risikomanagement 26% 32% 18%
interne Rechnungskontrolle 26% 34% 16%
Personalwesen/Einstellungen 24% 19% 30%
Anlagenverwaltung 19% 17% 22%
andere Finanzoperationen
(soweit angegeben) 3% 3% 3%
Mike Davies
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Jonathan Tsucalas
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