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DAX mit +0,79% auf 7089,32

Anhaltende Zuversicht der Aktieninvestoren hat dem Aktienmarkt in Frankfurt am Dienstag erstmals seit März wieder kurz über die Marke von 7.100 Punkten verholfen. Der Leitindex DAX ging letztendlich 0,79 Prozent höher bei 7.089,32 Punkten über die Ziellinie und näherte sich weiter seinem bisherigen Jahreshoch von 7.194 Punkten. Der MDAX zog um 0,92 Prozent auf 11 255,32 Punkte an. Für den TecDAX ging es um 0,53 Prozent auf 796,35 Punkte nach oben.

"Das Fundament der aktuellen Bewegung ist und bleibt die Hoffnung der Investoren auf den großen Wurf der Europäischen Zentralbank", sagte ein Marktstratege. Die Anleger sähen die Zeit gekommen, dass die Währungshüter in Frankfurt den großen Worten zur Entschärfung der Schuldenkrise auch entsprechende Taten folgen ließen. Positiv habe eine vom Magazin "Spiegel" angestoßene Diskussion über mögliche Obergrenzen bei den Zinssätzen der Krisenländer gewirkt, hieß es am Markt. Auch Hinweise auf mögliche Zugeständnisse an Griechenland bei den zugesagten Milliardenhilfen habe es gegeben.

Der weitere Optimismus der Anleger war nicht nur erkennbar am zulegenden Euro, sondern auch an steigenden europäischen Finanzwerten. Aktien der Deutschen Bank bauten ihre frühen Gewinne auf mehr als fünf Prozent aus und waren am Ende mit 27,68 Euro der Spitzenreiter im DAX. Ein Börsianer verwies zudem darauf, dass die befürchteten Folgen aus dem Liborskandal und möglicher Geldwäsche-Vorwürfe im Iran überschaubar bleiben dürften. Die Commerzbank-Aktien legten ferner um fast vier Prozent zu.

Mit HeidelbergCement, ThyssenKrupp und Infineon verbuchten ansonsten drei Vertreter zyklischer Branchen überdurchschnittliche Gewinne von bis zu 2,55 Prozent. Zuvor hatte die französische Investmentbank Cheuvreux den Anlegern zu einer Erhöhung des Risikos in ihren Aktienportfolios geraten. Bei den um 1,15 Prozent festeren Siemens-Titeln stand ein Bericht der "Börsen-Zeitung" im Fokus, wonach es beim geplanten Sparprogramm unweigerlich um einen Stellenabbau gehen werde. Ein Händler sah den Elektrokonzern weiterhin auf dem Weg dazu, nachhaltig Werte zu schaffen. Zudem wirkte womöglich auch eine Studie der Deutschen Bank positiv, wonach Siemens weniger stark vom zyklischen Geschäft mit Stromausrüstungen abhängig sei als der schweizerische Konkurrent ABB.

Als einer der wenigen Verlierer fielen die Titel von Merck um 0,72 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen Tage. Anlass dazu habe eine Abstufung der DZ Bank gegeben: Auf dem derzeitigen Kursniveau besäßen die Aktien des Chemie- und Pharmakonzerns wenig Aufwertungspotenzial, meinte der Analyst.

Im SDax kletterten Sixt-Papiere um 1,77 Prozent. Deutschlands größter Autovermieter hatte zwar im zweiten Quartal weniger Geld verdient, rechnet aber mit einem insgesamt guten Jahr.