Europäische Börsen legen Verschnaufpause ein

Angeführt von schwächeren Rohstoffwerten und Konsumgüteraktien haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch eine Atempause eingelegt. Während die US-Futures am Mittag Kursverluste an der Wall Street andeuteten, könnte sich dies mit der Veröffentlichung einer ganzen Reihe von Konjunkturdaten am Nachmittag ändern. Erwartet werden unter anderem die Verbraucherpreise für Juli und die Industrieproduktion im Juli. Bessere Konjunkturdaten aus den USA könnten verhindern, dass die US-Notenbank in naher Zukunft weitere Stimuli beschließe, sagte der leitende Julius-Bär- Analyst Christoph Riniker. Dies könnte einige Anleger enttäuschen. Unter den europäischen Standardwerten verloren Rohstoffwerte besonders deutlich. Vom brasilianischen Eisenerzerkonzern Vale SA hieß es zuvor, die “goldenen Jahre” des Wachstums in China seien vorbei. Aktien der Rio Tinto Plc sanken um drei Prozent und Anglo American Plc büßten 2,2 Prozent ein. Nur geringfügig besser entwickelten sich Baustoffwerte, nachdem sich die Schweizer Holcim wie bereits am Vortag die irische CRH Plc skeptisch zu den Aussichten im Europageschäft äußerte. CRH verloren weitere 2,5 Prozent, Lafarge gaben 1,9 Prozent ab. Belastet waren zudem Konsumgüterhersteller. Aktien von British American Tobacco Group verbilligten sich um 0,5 Prozent und Imperial Tobacco Group sanken um 1,9 Prozent. Das höchste Gericht Australiens hatte zuvor die Einführung einheitlicher Zigarettenschachteln mit Fotos erkrankter Organen erlaubt. Der Euro Stoxx 50 büßte 0,3 Prozent auf 2425 Punkte an. Der breitere Stoxx Europe 600 war 0,1 Prozent schwächer bei 270,25 Zählern. Der Stoxx Europe 50 stand 0,2 Prozent leichter als am Vortag bei 2566 Punkten. Der britische FTSE sank um 0,5 Prozent auf 5836 Punkte. Standard Chartered gewannen fünf Prozent, nachdem die Bank mit einer Strafzahlung in Höhe von 340 Mill. Dollar an die New Yorker Justiz wegen Vorwürfen zur Begünstigung von Geldwäsche für den Iran den Entzug der Banklizenz abwenden konnte. Der Dax verlor 0,5 Prozent auf 6942 Punkte. Aktien von Merck KGaA gewannen ein weiteres Prozent, nachdem der Pharmakonzern am Vortag mit einem kräftigen Anstieg des operativen Gewinns und einer erhöhten Jahresprognose geglänzt hatte. K+S AG zogen um 0,6 Prozent an. Die Rote Laterne hielten Aktien von ThyssenKrupp mit einem Abschlag von 2,1 Prozent. Salzgitter sanken um 2,3 Prozent. Der Schweizer SMI hielt sich dank Kursgewinnen von Novartis hingegen im Plus. Der Index gewann 0,3 Prozent auf 6523 Punkte. Für das Indexschwergewicht Novartis AG ging es um 1,2 Prozent nach oben. Holcim Ltd verloren nach Zahlen und einem pessimistischen Ausblick auf das Europageschäft zeitweise drei Prozent und wurden zuletzt 0,1 Prozent schwächer notiert. Julius Bär Group erholten sich um 1,3 Prozent von ihren Vortagesverlusten. (Bloomberg)