Stahl: Berichtssaison dürfte holprig werden

Setzt man den Auftakt zur Berichtssaison der europäischen Stahlbranche mit heute, Mittwoch, an, dann gibt es schon mal keine guten Vorzeichen. Die schwedische BE Group, eine Handels- und Servicegesellschaft für Stahl und andere Metalle, muss einen ordentlichen Gewinneinbruch hinnehmen, die Nachfrage war schwächer und sollte noch weiter abflachen, die Aktie bricht um mehr als 10% ein. Es waren allerdings auch einige Sonderfaktoren für das schlechte Ergebnis verantwortlich, dennoch sollten sich Anleger vom weiteren Verlauf der Ergebnissaison nicht allzu viel erwarten.

„Wir gehen weder von einem Gewinn-Feuerwerk noch von bullishen Ausblick-Statements aus - eher im Gegenteil. Die Konsensus-Schätzungen für das zweite Halbjahr 2012 haben unserer Meinung nach noch immer Platz nach unten“, schreiben die UBS-Analysten in einem aktuellen Branchenkommentar. Was Kürzungen bei Produktion und Kapazitäten anbelangt, könnte es noch mehr News geben. Generell erwarten sie, dass die europäischen Stahlriesen im Schnitt das EBITDA vom Q1 auf das Q2 2012 um 15% gesteigert haben. Die Analysten favorisieren die Aktien von voestalpine und Salzgitter, weil diese wohl am wenigsten mit einer negativen Überraschung aufwarten werden. Salzgitter hat übrigens bereits Ende Juni eine Gewinnwarnung ausgeschickt. Bei ArcelorMittal und Kloeckner könnte es hingegen nach den Q2-Zahlen erneut zu signifikanten Revisionen der Gewinnschätzungen nach unten kommen.

In dieser Woche legen noch Rautaruukki und Outokumpu Zahlen vor, nächste Woche geht es mit Aperam, Acerinox, ArcelorMittal und SSAB weiter. Die voestalpine ist am 7. August an der Reihe.

Positiv zur voestalpine meldet sich heute auch die Commerzbank zu Wort:  Sie erhöhen die Einschätzung von Hold auf Add, das Kursziel wird von 25 auf 23 Euro reduziert. Die Kürzung der Gewinnschätzungen für die voestalpine sei zwar auch substanziell, falle aber noch immer geringer als für andere Stahlkonzerne aus. (bs)

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