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Lohrke: FED sieht steigendes US-Wachstum; Händler waren vor Kollaps von Pleitestaaten; Bank of Japan lässt Geldpolitik unverändert; Nikkei bricht trotz guter Wirtschaftsaussichten ein; Supervalu wenig super; Hitachi Construction baggert Minengewinne; Japans Langfristzins auf 9-Jahrestief

Globalyze Marktbericht

 

Die US-Indizes lagen gestern an der Wall Street angesichts eines richtungslosen Handels, der im Wesentlichen von der ernüchternden Veröffentlichung des Protokolls der FED Sitzung im Juni geprägt war, im Minus. Einige der FED-Verantwortlichen hatten eine expansivere Geldpolitik zur Stützung des Arbeitsmarkts gefordert. Wobei andere dagegen hielten und diesen Eingriff nur als gerechtfertigt ansehen wollten, wenn die US-Wirtschaft weiter an Drive verliert oder die Inflation deutlich einbricht. Jedenfalls soll die US-Wirtschaft laut FED dieses Jahr um +1,9% bis +2,4% und nächstes Jahr +2,2% bis +2,8% wachsen. Es wird erwartet, dass dieses Wachstum die Arbeitslosenrate unter 8 % drücken wird. Dow, Nasdaq und S&P 500 gaben um -0,38% (12.609), -0,49% (2.887) und -0,00% (1.341) nach. Größte Verlierer waren dabei Technologieaktien wie Boeing (-2,32%), United Technologies und Microsoft (-1,48%). Auch DuPont gab um -2,56% nach. Gewinner waren Ölwerte wie Chevron (+0,93%) und Exxon Mobil (+1,53%), aber auch HP (+3,20%) und Bank of America (+1,79%).

 

In Frankfurt ging die Angst um, dass aus der Konjunkturabschwächung eine weltweite Rezession werden könnte. Mit Sorge gesehen wurde, dass nicht zuletzt wegen des unerwarteten Vorgehens des Bundesverfassungsgerichts, eine Lösung der Schuldenkrise in weite Ferne rückt. Auch warnten manche Marktteilnehmer vor einem Kollaps der Euro-Pleitestaaten falls am Ende eine Entscheidung gegen den ESM und Fiskalpakt herauskommen könnte. Was sehr wahrscheinlich ist. Zusätzlich drückte die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens und Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung der Centrotherm auf die Gemüter. Dax und C Dax lagen dennoch mit +0,24% (6.453) und +0,07% leicht im Plus. Allein der Tec Dax gab um -1,03% (752,36) nach. Gewinner im Dax waren ThyssenKrupp mit +2,79% und E.ON mit +2,33%. Infineon und adidas gaben um -2,53% und -1,60% nach. Im Tec Dax schaffte es Jenoptik mit +1,74% an die Spitze. Pfeiffer Vacuum und Singulus stürzten mit -7,88% bzw. -6,02% deutlich ab. Im MDax machte Gerresheimer nach der Veröffentlichung von guten Zahlen mit +3,6% auf sich aufmerksam.

 

In Tokyo gab der Nikkei um -1,48% auf 8.720 Punkte nach. Dazu trug wohl auch die Entscheidung der Bank of Japan bei, die Geldpolitik, angesichts der sich leicht erholenden Wirtschaft, im Wesentlichen unverändert zu lassen. Der Leitzins bleibt also weiter bei 0,0% bis +0,1%. Dabei zeigte der quartalsweise erscheinende Tankan-Bericht eine stärker als erwartete Verbesserung des Geschäftsklimas. Zusätzlich zeigte ein auf die verschiedenen Regionen abgestellter Wirtschaftsbericht, dass alle 9 Regionen ihre Einschätzung der weiteren Wirtschaftsentwicklung nach oben angepasst haben. Angesichts dessen ist der allgemeine Kursrückgang wenig verständlich. Da spielte wohl die sich bald wieder legende, beinahe kindliche Enttäuschung eine Rolle, dass die Händler von der Bank of Japan nicht das bekommen haben, was sie wollten. Bei Tohu, dessen Vorsteuergewinn um +59% anstieg, legte die Aktie um +7,9% zu. Hingegen fiel Aeon in einem lustlosen Markt um 18 Yen. Auch die Fluglinie Skymark ging mit -5,1% in den Sinkflug über.

 

In Frankfurt

 

Globalyze Pressetour

 

Supervalu hängt Super an den Nagel. Die Abwanderung von Kunden führten bei dem 4.400 Läden umfassenden Einzelhändler zu einem Umsatzrückgang um -4,7% auf 10,59 Mrd. Dollar und einem Gewinneinbruch von -44,6% auf 41 Mio. Dollar.

 

Standpunkt: Dabei blieb die Bruttomarge mit 22% nach 22,1% beinahe unverändert. Dennoch steckt der hochverschuldete Supermarktbetreiber in Schwierigkeiten. Insofern sucht man einen Käufer für einen Teil oder das ganze Unternehmen. Auch schloss CEO Herkert Chapter 11 nicht gänzlich aus, wenngleich er darin keine wirkliche Alternative sehen wollte. Insofern sollte man von dem Unternehmen die Finger lassen.

 

Marriott Gewinn steigt um +5,9%. Ein Anstieg von Gruppenbuchungen in den USA, von Europareisen und Wachstum in Asien bescherte dem Courtyard, Residence Inn und Ritz-Carlton Hotelbetreiber einen Gewinn von 143 Mio. Dollar.

 

Standpunkt: Wobei der Umsatz aufgrund eines Spinn-Off um -6,6% auf 2,78 Mrd. Dollar zurückging. Das Unternehmen, dass in 2012 zu seinem Bestand weitere 20.000 bis 25.000 Zimmer hinzufügen möchte, konnte allerdings den Umsatz pro Zimmer auf Dollarbasis um +6,7% steigern. Diese Kennzahl soll auch im kommenden 3. Quartal um +6% bis +8% steigen. Das kann sich in Zeiten wie diesen durchaus sehen lassen.

 

Hitachi Construction baggert Gewinn. Wegen einer regen Nachfrage, vor allem auch außerhalb Chinas, steigerte der Schwermaschinenhersteller seinen Umsatz um +14% auf 200 Mrd. Yen und den operativen Gewinn um +22% auf 10 Mrd. Yen.

 

Standpunkt: Dabei waren Japan, Amerika und Asien-Pazifik Region die wesentlichen Treiber. Insbesondere war die Nachfrage in der asiatisch-pazifischen Region nach Schwermaschinen, die im Bereich Kohle- und Eisenerzminen eingesetzt werden, besonders hoch. So wird in diesem Segment im Geschäftsjahr ein Anstieg der Umsätze um +34% auf 201,3 Mrd. Yen erwartet. Hingegen sind die Hydraulikbagger, nicht zuletzt wegen der geringen Nachfrage aus China, um -50% eingebrochen. Zum Gewinn hat auch das Kostenmanagement beigetragen, dass die Kosten pro Jahr um 16,7 Mrd. Yen senken möchte. Insofern ist die Erwartung für den operativen Gewinn für das Gesamtjahr mit +42% auf 78 Mrd. Yen entsprechend hoch. Wenn sich dann noch eines Tages die chinesische Nachfrage erholt, dann steht einem weiteren Kursanstieg nichts mehr im Wege.

 

SinnerSchrader leidet unter spot-media. Weil durch eine deutliche Auftragsreduktion bei der spot-media Gruppe der Umsatzzuwachs im 3. Quartal nur bei +7,6% (8,4 Mio. Euro) lag, wurde ein operativer Verlust von -0,06 Mio. Euro erzielt.

 

Standpunkt: Der Ergebnisrückgang hat vor allem mit den im Juni begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen in einer der beiden auf E-Commerce spezialisierten Einheiten zu tun. In der spot-media wird die Kapazität um -20% angepasst. Ferner will man die beiden Bereiche zusammenlegen. Aus diesem Grunde wurde die Prognose nach unten angepasst. Das wird sich erst einmal negativ auswirken. Dagegen setzt der Vorstand, die vom Aufsichtsrat bereits abgesegnete Wiederaufnahme des Aktienrückkaufs. Eine Kaufempfehlung ist das dennoch nicht gerade.

 

Japans Langfristzinsen auf 9 Jahrestief. Mit einem Zins für 10-jährige japanische Staatsanleihen von nur noch 0,775% ist dieser nach der Sitzung der Bank of Japan auf ein 9 Jahrestief gefallen.

 

Standpunkt: Die Verwerfungen an den Finanzmärkten aufgrund dieser völlig inakzeptablen und verwerflichen Geldpolitiken sind unglaublich. Gestern las ich, dass keiner mehr safe haven sein will. Weil der Geldzufluss die Realwirtschaft massiv trifft. Egal ob das Dänemark, die Schweiz oder auch Japan ist. Wobei gerade Japan auf einem zarten Aufwärtstrend ist. Bei diesen Zinsen sollte das auch kein Problem sein. Dennoch. Ein historischer Niedrigstzins und ein hoher Außenwert sind für die expandierenden Unternehmen und auch die Rohstoffimporte ein Segen. Da das Land aus der Deflation kommt und sich nichts sehnlicher wünscht als Inflation ist diese expansive Geldpolitik Japans ausnahmsweise auch kein wirkliches Problem.

 

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