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Strabag-Chef: "Mein Job hat mit meinem Anteil nichts zu tun"
Bevor Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner in knapp zwei Jahren sein Amt aufgibt, hat er noch Grosses vor: Er will mit dem Einstieg in den wachstumsträchtigen russischen Baumarkt den Grundstein für den Aufstieg seines Unternehmens zum europäischen Branchenprimus legen. "Der Wunsch oder Traum wäre es, wenn es gelingt, über Russland zur unbestrittenen Nummer eins in Europa aufzusteigen. Ich bin davon überzeugt: wer in Russland Nummer eins ist, ist auch in Europa die Nummer eins", sagte der 68-jährige Bauunternehmer zu Reuters. "Ich möchte eine gut organisierte, straffe und marktkonforme Unternehmung übergeben - einen Tausendfüssler, der gesund und wendig ist."
Derzeit ist Strabag die Nummer vier hinter der französischen Vinci, der spanischen ACS mit ihrer deutschen Tochter Hochtief und der französischen Bouygues.
Der börsenotierte Bauriese hat bereits vor knapp zwei Jahren den Einstieg bei der russischen Baufirma Transstroy aus dem Firmenimperium des russischen Oligarchen Oleg Deripaska angekündigt und für einen Anteil von 26 Prozent 70 Mio. Euro vorgestreckt. Am Ende will der Konzern an einer gemeinsamen Holding 51 Prozent halten und die industrielle Führung übernehmen. Deripaska soll die verbleibenden 49 Prozent halten. Bevor der Deal in trockenen Tüchern sei, müsse die Firma aber eine straffere Organisation bekommen, sagte Haselsteiner.
Ob sich der langjährige Firmenchef komplett aus dem Konzern zurückzieht, wenn er seine Agenden 2014 an Deutschlandchef Thomas Birtel übergibt, ist noch offen. Zwar wolle er "keinesfalls" in den Aufsichtsrat wechseln. Dennoch könnte er weiterhin für den Konzern tätig sein. "Welche Aufgaben ich noch übernehme, hängt von den Wünschen des Vorstands der Strabag ab - und ob ich in der Lage bin, die zu erfüllen. Es gibt noch keine Pläne", sagte er.
An der Eigentümerstruktur dürfte sich durch Haselsteiners Abgang nichts ändern. Er hält über seine Stiftung 29,5 Prozent der Anteile und ist damit grösster Aktionär. "Mein Job hat mit meinem Anteil nichts zu tun", sagte er. Es gebe keine Pläne für einen Ausstieg.
Auch die Börsennotiz soll - trotz des geringen Streubesitz von gut 14 Prozent wegen eines laufenden Aktienrückkaufprogramms - auf absehbare Zeit erhalten bleiben. "Der Rückkauf und das Delisting wären dann ein Thema, wenn die Aktie dauerhaft weit unter ihrem wahren Wert bleibt", sagte Haselsteiner. Pläne dafür gebe es aber nicht.
Die Schuldenkrise werde heuer ihre Spuren in der Bilanz der Strabag hinterlassen, sagte Haselsteiner. "Wir wissen heute noch nicht, wie schwierig das Jahr wirklich wird." Er halte es aber weiterhin für "äusserst schwierig und ehrgeizig", wie prognostiziert ein Betriebsergebnis (Ebit) von mehr als 300 Mio. Euro zu erwirtschaften. Grund dafür ist einerseits der Einbruch des polnischen Markts nach dem Bauboom vor der Fussball-Europameisterschaft. Zudem bekomme Strabag den zunehmenden Preiskampf zu spüren. "Die Marktteilnehmer sind nervös - vor allem die, die in einem schlechten Zustand sind. Und es sind viele, die Aufträge um jeden Preis einkaufen. Darunter leiden wir."
Anlass zur Hoffnung gebe jedoch der wichtige deutsche Markt. "Für 2012 und 2013 können wir davon ausgehen, dass der Ingenieurhochbau stark bleibt. Es kommen laufend Aufträge herein. Wann und ob ein Einbruch kommt, wissen wir nicht - das ist reines Hühnerdarm-Orakeln." (APA/Reuters)
Derzeit ist Strabag die Nummer vier hinter der französischen Vinci, der spanischen ACS mit ihrer deutschen Tochter Hochtief und der französischen Bouygues.
Der börsenotierte Bauriese hat bereits vor knapp zwei Jahren den Einstieg bei der russischen Baufirma Transstroy aus dem Firmenimperium des russischen Oligarchen Oleg Deripaska angekündigt und für einen Anteil von 26 Prozent 70 Mio. Euro vorgestreckt. Am Ende will der Konzern an einer gemeinsamen Holding 51 Prozent halten und die industrielle Führung übernehmen. Deripaska soll die verbleibenden 49 Prozent halten. Bevor der Deal in trockenen Tüchern sei, müsse die Firma aber eine straffere Organisation bekommen, sagte Haselsteiner.
Ob sich der langjährige Firmenchef komplett aus dem Konzern zurückzieht, wenn er seine Agenden 2014 an Deutschlandchef Thomas Birtel übergibt, ist noch offen. Zwar wolle er "keinesfalls" in den Aufsichtsrat wechseln. Dennoch könnte er weiterhin für den Konzern tätig sein. "Welche Aufgaben ich noch übernehme, hängt von den Wünschen des Vorstands der Strabag ab - und ob ich in der Lage bin, die zu erfüllen. Es gibt noch keine Pläne", sagte er.
An der Eigentümerstruktur dürfte sich durch Haselsteiners Abgang nichts ändern. Er hält über seine Stiftung 29,5 Prozent der Anteile und ist damit grösster Aktionär. "Mein Job hat mit meinem Anteil nichts zu tun", sagte er. Es gebe keine Pläne für einen Ausstieg.
Auch die Börsennotiz soll - trotz des geringen Streubesitz von gut 14 Prozent wegen eines laufenden Aktienrückkaufprogramms - auf absehbare Zeit erhalten bleiben. "Der Rückkauf und das Delisting wären dann ein Thema, wenn die Aktie dauerhaft weit unter ihrem wahren Wert bleibt", sagte Haselsteiner. Pläne dafür gebe es aber nicht.
Die Schuldenkrise werde heuer ihre Spuren in der Bilanz der Strabag hinterlassen, sagte Haselsteiner. "Wir wissen heute noch nicht, wie schwierig das Jahr wirklich wird." Er halte es aber weiterhin für "äusserst schwierig und ehrgeizig", wie prognostiziert ein Betriebsergebnis (Ebit) von mehr als 300 Mio. Euro zu erwirtschaften. Grund dafür ist einerseits der Einbruch des polnischen Markts nach dem Bauboom vor der Fussball-Europameisterschaft. Zudem bekomme Strabag den zunehmenden Preiskampf zu spüren. "Die Marktteilnehmer sind nervös - vor allem die, die in einem schlechten Zustand sind. Und es sind viele, die Aufträge um jeden Preis einkaufen. Darunter leiden wir."
Anlass zur Hoffnung gebe jedoch der wichtige deutsche Markt. "Für 2012 und 2013 können wir davon ausgehen, dass der Ingenieurhochbau stark bleibt. Es kommen laufend Aufträge herein. Wann und ob ein Einbruch kommt, wissen wir nicht - das ist reines Hühnerdarm-Orakeln." (APA/Reuters)
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