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Börsianer schöpfen Hoffnung: 'Angst, dass Gipfel scheitert, ist verschwunden'

Nach stundenlangen Verhandlungen haben die Regierungen der Eurozone Freitagfrüh den Weg für ein umfassendes Paket zur Stabilisierung der Währungsgemeinschaft frei gemacht. Die 17 Staats- und Regierungschefs vereinbarten eine zentrale Bankenaufsicht für die Eurozone sowie eine Reihe von Maßnahmen, um den Zinsdruck von Ländern wie Italien und Spanien zu nehmen.

Bei Anlegern kamen die Pläne offenbar gut an. Die Börsen in Asien und der Euro legten deutlich zu. Nachfolgend die Einschätzungen von Börsianern:

JÖRG KRÄMER & CHRISTOPH WEIL, VOLKSWIRTE DER COMMERZBANK

"In einer turbulenten Nachtsitzung haben sich die Regierungschefs überraschend grundsätzlich darauf geeinigt, den Banken der hochverschuldeten Krisenländern künftig direkt Hilfen zu gewähren und damit deren Staatshaushalte zu entlasten. (...) Gemeinsame Anleihen tauchen nach Merkels klarem Nein nicht im Kommunique des Gipfels auf. Wir bleiben allerdings bei unserer Prognose, dass Deutschland solchen Anleihen am Ende zustimmen dürfte, wenn die Existenz der Währungsunion gefährdet wäre."

VISHNU VARATHAN, VOLKSWIRT MIZUHO CORPORATE BANK

"Die Gefahr einer unmittelbaren Verschärfung der Bankenkrise in der Eurozone ist nun zumindest abgewendet. Auch wenn eine finale Lösung der Krise noch aussteht, ist die Angst, dass der Gipfel scheitern könnte, aus dem Markt verschwunden."

TIM WATERER, HÄNDLER BEI CMC GLOBAL MARKETS

"Der Markt ist ein bisschen überrascht, dass etwas Substanzielles bei dem Gipfel herausgekommen ist. Die Details zum Zeitrahmen der Umsetzung dieses Plan wird darüber entscheiden, ob die aktuellen Kursgewinne nachhaltig sind."

AYAKO SERA, VOLKSWIRT DER SUMITOMO MITSUI TRUST BANK

"Es ist noch unklar, worauf man sich genau geeinigt hat. Daher müssen wir die Debatte am zweiten Tag des Gipfels abwarten."

DARIUSZ KOWALCZYK, VOLKSWIRT DER CREDIT AGRICOLE CIB

"Die Märkte reagieren positiv, weil sie sehen, dass die Hilfsmaßnahmen für Italien und Spanien verstärkt werden. Allerdings waren die Erwartungen niedrig, daher könnte die aktuelle Reaktion nur vorübergehend sein." (APA/reuters)