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Lohrke: Spanischer Anleihezins jenseits der 7% sorgt für lange Gesichter; Finanzwerte unter Druck; Japan eröffnet im Minus; Oracle Gewinn steigt trotz Hardware um +7,5%; indische Billigflieger haben Nase vorn; Chinas Lebensmittelskandale pushen ausländische Nahrungsmittelhersteller

Globalyze Marktbericht

 

An der Wall Street hielt sich der Jubel über den Ausgang der Griechenlandwahl in Grenzen. Hingegen stieg die Besorgnis hinsichtlich der Wackelkandidaten Spanien und Italien. So stieg der Zins für 10-jährige spanische Staatsanleihen auf 7,2%. Allerdings gab nur der Dow mit -0,20% (12.741) nach. Nasdaq und S&P 500 legten um +0,78% und +0,14% zu. Im Dow lagen Home Depot und United Technologies mit +1,49% und +1,34% vorn. Hewlett Packard schmierte mit -2,29% am meisten ab, gefolgt von Boeing mit -1,52%. Im Nasdaq war Cerner mit +5,69% vorn. Fossil lag mit -2,67% hinten.

 

In Frankfurt stiegen Dax, Tec Dax und C Dax mit +0,30% (6.248), +0,59% (731,16) und +0,31% (555,00) an. Während die Politik fest davon ausgeht, dass Griechenland seine Verpflichtungen einhalten wird und zeitlich entgegenkommen möchte, sind die Händler weit skeptischer. So gehen wohl viele davon aus, dass die Griechen irgendwann den Euro verlassen werden. Im Dax schoben sich Infineon und Fresenius mit +3,05% und +2,36% an die Spitze. Commerzbank und Deutsche Bank verloren mit -3,28% und -2,19% deutlich. Im Tec Dax lag Cancom mit +8,83% weit abgeschlagen vorn. Adva Optical Network trug mit -1,49% die rote Laterne.

 

Die hohen spanischen Zinsen und Sorgen über das gesamte spanische Bankensystem sorgten in Tokyo für einen Rückgang des Nikkei um -0,75% auf 8.655 Punkte. Bei den Branchen verloren Transportausrüstung, Eisen und Stahl und Maschinenbau am stärksten. Größte Gewinner waren Landtransport, Öl und Kohle sowie Pappe und Papier. Die spanischen Turbulenzen sorgten bei Bank- und Versicherungswerten wie Mitsubishi UFJ Financial Group Inc. oder Dai-Ichi-Life Insurance Co. für nachgebende Kurse. Nomura Holdings Co. verlor -1,8%. Angekündigte Probebohrungen vor den Sado Islands sorgten für einen Anstieg der Ölfirma JX Holdings um +4,15%. Idemitsu Kosan Co. und AOC Holdings Inc. legten ebenfalls zu. Pioneer, die erstmals seit 5 Jahren wieder eine Dividende zahlen wollen, stiegen um +2,6%. Hingegen fielen die Aktien von Tokyo Steel MfG Co. um mehr als -5%, nachdem das Unternehmen ankündigte, seine Stahlpreise ab Juni um -11% zu kürzen. Beim Kursrückgang von Toyota um -1,1% spielten Gewinnmitnahmen eine Rolle. Die Meldung über die neu zu bauende Fabrik im chinesischen Tianjin wurde links liegen gelassen.

 

Globalyze Pressetour

 

Oracle Gewinn steigt um +7,5%. Trotz eines um -16% rückläufigen Sun Hardwaregeschäfts steigerte Oracle den Umsatz im 4. Quartal um +1% auf 10,9 Mrd. Dollar und den Gewinn um +7,5% auf 3,5 Mrd. Dollar.

 

Standpunkt: Dabei stiegen die Software Lizenzumsätze um +7% auf 4 Mrd. Dollar und die Supportumsätze um +5% auf 4,2 Mrd. Dollar. Außerdem sorgte der Weggang des für Nordamerika verantwortlichen Vorstands Keith Block für Aufsehen. Wie man hört, hat er den für das Hardwaregeschäft verantwortlichen Mark Hurd und wohl viel schlimmer, den Kauf von Sun Microsystems kritisiert. Er sagte wörtlich, dass man einen „Hund“ gekauft hätte. Hurd warf er vor, zu viel Geräusch zu machen und zu wenig zu reisen. Es scheint also, dass es derzeit nicht zuletzt wegen des schwachen Hardwaregeschäfts interne Probleme gibt. Ein Kaufsignal ist so etwas nicht gerade.

 

Indische Billigflieger fliegen Etablierten davon. Während Air India und Kingfisher Airlines bei Marktanteilen in den Tiefflug übergehen, gewinnen die indischen Billigflieger IndiGo und SpiceJet deutlich an Flughöhe.

 

Standpunkt: Im Mai fiel der Marktanteil von Air India von 17,6% auf 16,2%. SpiceJet konnte hingegen seinen Marktanteil von 17,7% auf 18,5% steigern. Auch IndiGo legte von 23,8% auf 24,9% zu. Außerdem steigt bei den Billigfliegern die Auslastung der Flugzeuge von 80% auf 82% (Spice) bzw. von 82% auf 86,3% (IndiGo) während AirIndia bei 70,6% stagnierte und KIngfisher von 77% auf 73,3% fiel. Wenn man also ins indische Fluggeschäft einsteigen will, dann sollte man auf die Billigflieger setzen.

 

Japans Navifirmen erholen sich. Nicht zuletzt wegen der weltweit anziehenden Autoverkäufe verbessert sich die Ertragslage der drei Navigationssystemhersteller Clarion, Pioneer und JVC Kenwood.

 

Standpunkt: Nach den Verlusten in 2008 stellten alle drei Firmen ihre Dividendenzahlungen ein. Es folgten die Expansion nach Übersee und Effizienzverbesserungen in der Entwicklung. Das Resultat ist, dass die Navihersteller wieder Gewinne erwirtschaften und aller Voraussicht nach wieder die Dividendenzahlungen aufnehmen werden. Das sind gute Nachrichten.

 

Schweizer Sichteinlagen steigen. Nach Angaben der Schweizer Nationalbank sind die Giroguthaben der Banken in der letzten Woche vor der Griechenlandwahl um ca. 18 Mrd. auf 212,5 Mrd. Schweizer Franken angestiegen.

 

Standpunkt: Üblicherweise gibt die Schweizer Notenbank keine Erläuterungen über die Ursache der Giroguthabenveränderungen. Marktkenner meinen, dass es mit der Verteidigung des Euro-Mindestkurses von 1,20 Schweizer Franken zu tun hat. Sicherlich bringen aber auch viele Ausländer, darunter sicher auch der ein oder andere Grieche, ihr Geld in den safe haven Schweiz. Das zeigt, wie wenig Vertrauen die europäische Politik und die europäischen Finanzinstitute genießen. Beiden stellt es ein grottenschlechtes Zeugnis aus. Und dennoch kommen beide nicht in die Hufe. Europa ist derzeit ein einziges Trauerspiel.

 

Nahrungsmittelhersteller melken China. Nach dem Babymilchskandal vor vier Jahren und einem vor 6 Monaten entdeckten Quecksilberfund in Kindernahrung sind die ausländischen Nahrungsmittelhersteller in China auf dem Vormarsch.

 

Standpunkt: Yili Industrial Group, einer der größten Molkereiprodukthersteller Chinas, musste nach Quecksilberfunden in Säuglingsnahrung durch Lebensmittelprüfer eine Rückrufaktion starten. Diese rühren von der Umweltverschmutzung in der Nähe von Industrie- und Bergbauregionen her. Wie zu erwarten, greifen chinesische Eltern nun immer häufiger auf ausländische Anbieter zurück. Insofern sind diese auch unter mittelfristigen Gesichtspunkten sehr interessant. Die heimischen chinesischen Säuglingsnahrungsmittelanbieter sollte man hingegen zunächst meiden.

 

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