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OeNB-Nowotny: 'Moody's-Downgrade für Banken nicht überbewerten'

Die Rückstufung der drei österreichischen Grossbanken durch die US-Ratingagentur Moody's sollte nicht überbewertet werden, so Notenbank-Chef Ewald Nowotny am Mittwoch in einer schriftlichen Stellungnahme. Die Herabstufungen seien im Zusammenhang mit der Neubewertung des gesamten europäischen Bankensektors im Zuge der Schuldenkrise in einigen Ländern zu sehen. "Das kommt also nicht überraschend und soll man nicht überbewerten", so Nowotny. Auch sieben deutsche Banken seien zurückgestuft worden.

"In Bezug auf das Exposure der österreichischen Banken ist festzuhalten, dass man die Region CESEE differenziert betrachten muss", wiederholte Nowotny eine von ihm schon des öfteren vorgebrachte Kritik am Vorgehen der Ratingagenturen. "Überwiegend sind unsere Banken dort in stabilen Märkten tätig und auch in Märkten mit guten Wachstumsaussichten in den nächsten Jahren. Diese Differenzierung wird oft zu wenig beachtet", so der OeNB-Gouverneur.

Weiters weist Nowotny darauf hin, dass bereits viele Massnahmen der Banken mit der Bankenaufsicht gesetzt worden seien, um das Risiko für die heimischen Banken im Osten zu begrenzen, wie etwa die Beschränkungen bei der Vergabe neue Kredite.

Moody's hatte die Herabstufung der drei Grossbanken in Österreich (Raiffeisen Bank International, Erste Group, UniCredit Bank Austria) mit deren Osteuropa-Risiken begründet. Die Agentur nannte auch das vergleichsweise geringe Eigenkapital der Austro-Banken als Begründung. Die Herabstufung war aber bereits im Februar in den Raum gestellt worden.

Auf die Aktienkurse der beiden in Wien notierten Grossbanken hatte die Abstufung kaum Auswirkungen: Die Erste Group notierte zu Handelsbeginn mit einem Mini-Plus von 0,10 Prozent bei 14,34 Euro, Raiffeisen Bank International (RBI) ermässigten sich geringfügig um 0,24 Prozent auf 23,05 Euro. Die zur UniCredit gehörende Bank Austria ist nicht mehr börsenotiert. (APA)

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