, boerse-express

Telekom Austria - war "nicht Teil des Tetron-Konsortiums"

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss wird in den kommenden Tagen das Beweisthema 3 zum Behördenfunknetz im Detail erörtern. Dabei geht es u. a. um das Projekt Digitalfunk BOS bzw. das Unternehmen Tetron, dessen Aufgabe es nach dem 2004 erfolgten Zuschlag des Bundesministerium für Inneres (BM.I) war, das Projekt Digitalfunk BOS-Austria umzusetzen. Es gab wiederholt Meldungen, dass Telekom Austria Teil des Bieterkonsortiums 2004 gewesen wäre. Laut Telekom war dem nicht so. "Richtig ist vielmehr, dass das Bundesministerium für Inneres Kommunikationsservices für das Projekt direkt bei Telekom Austria bestellt hat bzw. bestellt."

Weiters argumentiert die Telekom folgendermassen: Das BM.I, das schon seit langem über ein österreichweites Daten- und Sprachnetz von Telekom Austria verfügte, behielt sich in der Ausschreibung des Behördenfunks vor, selbst Leistungen beizustellen. Allerdings ließ sich das Ministerium zunächst vom BOS-Konsortium auch ein Daten- und Sprachnetz anbieten. Nach Zuschlagserteilung entschloss sich das BM.I, sein eigenes Netz beizustellen. Auf Auftrag des BM.I adaptierte Telekom Austria dieses Netz an die Anforderungen, die sich aus den Notwendigkeiten des Behördenfunknetzes ergaben und ergeben. Das BM.I stellt dieses Netz nun Tetron für den Behördenfunk bei.

Bei der Neuausschreibung des Projekts im Jahr 2004 schlossen sich Motorola und Alcatel zu einem Bieterkonsortium zusammen. Telekom Austria war nicht Teil des Konsortiums, sondern wurde in den offiziellen Angebotsunterlagen namentlich als Sublieferant für das im Zuge der Ausschreibung anzubietende Kommunikationsnetz angeführt. Wunsch der beiden Partner war es, dass auch Telekom Austria in das gemeinsame Unternehmen, das später Tetron hieß, einsteigen sollte. Nach Abwägung der rechtlichen und wirtschaftlichen Argumente hat sich das Management von Telekom Austria aber dazu entschieden, nicht direkt in das Konsortium einzutreten.

Relevante Links: Telekom Austria AG