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Holger Scholze: DAX sendet Lebenszeichen: Erholung nach fünf Tagen Minus

Facebook-Optionsscheine an der Euwax sehr gefragt

Nach fünf Handelstagen in Folge mit Kursverlusten und einem Minus von rund fünf Prozent in der zurückliegenden Woche verbucht der deutsche Aktienmarkt am Montag zunächst eine Gegenbewegung. DerDAXlegt 0,7 Prozent auf 6312 Punkte zu. Die großen Unternehmensnachrichten fehlen jedoch bislang. Daher werden die Kurse auch zumeist von Analystenkommentaren getrieben.

Unter den größten Gewinnern ist die Aktie von ThyssenKrupp mit einem Plus von 2,4 Prozent. Das Unternehmen präsentiert sich heute Händlern zufolge auf einer Roadshow vor Investoren in London und Oslo. Zudem hat dieUBSdie Aktie von verkaufen auf neutral hochgestuft.

Bei Merck raten die Analysten derUBSzum Kauf und setzen ein Kursziel von 93 Euro. Die Aktie gewinnt 2,6 Prozent

Die Entscheidung über einen Börsengang von Evonik ist offenbar erneut vertagt worden. Ursprünglich sollte das Kuratorium derRAG-Stiftung heute über den Fahrplan an die Börse entscheiden. Nun aber haben die Turbulenzen rund um den Euro und die jüngsten Kursverluste an den Börse dafür gesorgt, dass eine Entscheidung erst im Juni fallen soll. Evonik wäre der größte deutsche Börsengang seit mehr als zehn Jahren und wird daher mit entsprechender Spannung erwartet.

In der zweiten Reihe meldet Kabel Deutschland die Übernahme des kleineren Wettbewerbers Tele Columbus zum Preis von 600 Mio.EUR. Der Deal hatte sich über einige Zeit hingezogen, da Bedenken des Kartellamts befürchtet werden und es zudem mehrere Interessenten für die nicht börsennotierte Tele Columbus gab. Die Aktien von Kabel Deutschland notieren unverändert.

Ist ein Börsengang allein schon deshalb ein Misserfolg, weil die Aktie bei der Erstnotiz nicht deutlich über den Ausgabepreis steigt? Dieses Thema wird derzeit in Zusammenhang mit Facebook heiß diskutiert. Am ersten vollen Handelstag an der Stuttgarter Börse verliert das Papier fast sieben Prozent und notiert mit 30 Euro umgerechnet nur minimal über dem Ausgabepreis von 38 US-Dollar.

Experten argumentieren aber angesichts dieser Preise, dass Facebook offenbar die Zahlungsbereitschaft des Finanzmarktes optimal ausgenutzt habe. Während Zeichnungsgewinne nur den Käufern von neuen Aktien zugute kommen, profitieren von einem möglichst hohen Ausgabepreis alle Aktionäre.

In Stuttgart werden die neu emittierten Derivate auf Facebook bereits sehr aktiv gehandelt. Dabei sind insbesondere klassische Optionsscheine gefragt. Käufe in Calls und Puts halten sich in etwa die Waage. Die Anleger sind also zwiegespalten. Während einige aufgrund der hohen Bewertung mit Kursverlusten rechnen, setzen andere darauf, dass die Facebook-Aktien durchstarten könnten.

Bei den Knock-Out-Papieren ist ein Put auf die Infineon-Aktie gefragt. Außerdem setzen die Anleger nach wie vor auf ein Ende der Rekordtiefstände bei den Renditen der Bundesanleihen. Sie kaufen daher Puts auf den Bund Future.

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Japanische Tradingtechniken werden bei den Anlegern immer beliebter. Dazu gehören unter anderem die Kerzendiagramme, sogenannte Candlestick-Charts, oder auch ein Indikator namens Ichimoku Kinko Hyo. Börse Stuttgart hat ein Tradertreffen von GodmodeTrader in München besucht und dort Reinhard Scholl, Technischer Analyst bei Godmodetrader, zum Interview getroffen.