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ThyssenKrupp prüft Verkauf von Stahlwerken in Brasilien und USA
Nach milliardenschweren Verlusten prüft der größte deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp den Verkauf seiner neu errichteten Stahlwerke in Brasilien und den USA. Der Vorstand habe entschieden, für beide Werke strategische Optionen in alle Richtungen zu prüfen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Essen mit. Dies könne eine Partnerschaft oder auch einen Verkauf umfassen, hieß es. Der Aufsichtsrat habe dies bereits zustimmend zur Kenntnis genommen. Einen Zeitplan gibt es nicht. "Wir wollen uns nicht unter Zeitdruck setzen lassen", sagte Hiesinger. Er erklärte, dass er als erstes mit dem Rohstoffkonzern Vale sprechen wolle, der bereits 27 Prozent an dem Werk in Brasilien hält. Auch zu einem möglichen Verkaufspreis wollte Hiesinger keine Stellung nehmen.
Bau und Hochlauf beider Werke hatte nach Angaben des Konzernchefs bislang rund zwölf Milliarden Euro verschlungen. Nach bereits erfolgten Abschreibungen in Milliardenhöhe liege der sogenannte Buchwert noch bei rund sieben Milliarden Euro, so Hiesinger. Bereits im vergangenen Geschäftsjahr hatten hohe Abschreibungen, die vor allem auf die beiden Stahlwerksprojekte vorgenommen werden mussten, zu einem Konzernverlust von 1,8 Milliarden Euro geführt. Schon die Baukosten waren aus dem Ruder gelaufen. Auch in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres verursachte allein das amerikanische Stahlgeschäft einen operativen Verlust von gut einer halben Milliarden Euro.
Die Entwicklung der amerikanischen Werke bereite ihm schon länger Kopfzerbrechen, sagte Hiesinger. Auch nach einer möglichen Trennung von den Werke in Brasilien und den USA wolle der Konzern jedoch an seinem europäischen Stahlgeschäft festhalten."Wir haben kein Stahl-Problem. Wir haben ein Steel Americas-Problem", sagte Hiesinger. Bei der Abarbeitung der technischen Probleme und der Stabilisierung der Produktion komme ThyssenKrupp zwar gut voran. Allerdings hätten sich trotz der operativen Fortschritt die strategischen Rahmenbedingungen komplett geändert im Vergleich zur Planungszeit 2007. Das Konzept sah vor, in Brasilien kostengünstig Stahlblöcke (Brammen) zu produzieren und diese dann nach Alabama zu bringen, um sie dort etwa für den Autobau weiterzuverarbeiten. Doch die Annahmen hätten sich nicht bewahrheitet, räumte der Konzernchef nun ein. Hintergrund seien unter anderem steigende Lohnkosten in Brasilien, gestiegene Erzpreise und die Aufwertung der brasilianischen Währung gewesen. Zum anderen entwickelt sich die Wirtschaft in den USA deutlich schlechter als erhofft.
Auch im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2011/12 (30.9.) hatte der Konzern vor allem durch Verluste in seinem amerikanischen Stahlbereich weiter rote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich stand ein Verlust von 1,067 Milliarden Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte das Unternehmen noch einen Überschuss von 334 Millionen Euro erwirtschaftet. Als Belastung für ThyssenKrupp erwies sich dabei auch der noch in diesem Jahr geplante Verkauf der verlustreichen Edelstahlsparte Inoxum an den finnischen Konkurrenten Outokumpu. Dem Geschäft müssen allerdings die Kartellbehörden noch zustimmen. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nun einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Herausgerechnet ist dabei die vor dem Verkauf stehende Edelstahlsparte. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 1,762 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die milliardenschweren Abschreibungen vor allem auf das Stahlgeschäft in Brasilien und den USA hatte das Unternehmen allerdings unterm Strich tief in die roten Zahlen gedrückt.
Bau und Hochlauf beider Werke hatte nach Angaben des Konzernchefs bislang rund zwölf Milliarden Euro verschlungen. Nach bereits erfolgten Abschreibungen in Milliardenhöhe liege der sogenannte Buchwert noch bei rund sieben Milliarden Euro, so Hiesinger. Bereits im vergangenen Geschäftsjahr hatten hohe Abschreibungen, die vor allem auf die beiden Stahlwerksprojekte vorgenommen werden mussten, zu einem Konzernverlust von 1,8 Milliarden Euro geführt. Schon die Baukosten waren aus dem Ruder gelaufen. Auch in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres verursachte allein das amerikanische Stahlgeschäft einen operativen Verlust von gut einer halben Milliarden Euro.
Die Entwicklung der amerikanischen Werke bereite ihm schon länger Kopfzerbrechen, sagte Hiesinger. Auch nach einer möglichen Trennung von den Werke in Brasilien und den USA wolle der Konzern jedoch an seinem europäischen Stahlgeschäft festhalten."Wir haben kein Stahl-Problem. Wir haben ein Steel Americas-Problem", sagte Hiesinger. Bei der Abarbeitung der technischen Probleme und der Stabilisierung der Produktion komme ThyssenKrupp zwar gut voran. Allerdings hätten sich trotz der operativen Fortschritt die strategischen Rahmenbedingungen komplett geändert im Vergleich zur Planungszeit 2007. Das Konzept sah vor, in Brasilien kostengünstig Stahlblöcke (Brammen) zu produzieren und diese dann nach Alabama zu bringen, um sie dort etwa für den Autobau weiterzuverarbeiten. Doch die Annahmen hätten sich nicht bewahrheitet, räumte der Konzernchef nun ein. Hintergrund seien unter anderem steigende Lohnkosten in Brasilien, gestiegene Erzpreise und die Aufwertung der brasilianischen Währung gewesen. Zum anderen entwickelt sich die Wirtschaft in den USA deutlich schlechter als erhofft.
Auch im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2011/12 (30.9.) hatte der Konzern vor allem durch Verluste in seinem amerikanischen Stahlbereich weiter rote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich stand ein Verlust von 1,067 Milliarden Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte das Unternehmen noch einen Überschuss von 334 Millionen Euro erwirtschaftet. Als Belastung für ThyssenKrupp erwies sich dabei auch der noch in diesem Jahr geplante Verkauf der verlustreichen Edelstahlsparte Inoxum an den finnischen Konkurrenten Outokumpu. Dem Geschäft müssen allerdings die Kartellbehörden noch zustimmen. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nun einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Herausgerechnet ist dabei die vor dem Verkauf stehende Edelstahlsparte. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 1,762 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die milliardenschweren Abschreibungen vor allem auf das Stahlgeschäft in Brasilien und den USA hatte das Unternehmen allerdings unterm Strich tief in die roten Zahlen gedrückt.
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