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Moskauer Milliardärin Baturina hat Lust auf Immogesellschaft aus Österreich, Deutschland
Jelena Baturina war über viele Jahre hinweg bekannt als die einzige russische Milliardärin. Die Gattin des ehemaligen Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow lebt seit mehr als einem Jahr nicht mehr in Russland. Nun will sie im Ausland ihr Immobilienimperium weiter ausbauen - vornehmlich in Deutschland und in Österreich.
“Ich erwäge den Einstieg im europäischen Immobilienmarkt, nicht bloß als Investor, sondern als richtiger Entwickler und Bauherr”, sagte die 49-jährige im Interview mit Bloomberg News am 13. April in London. Möglicherweise werde sich als Ergebnis der Kauf einer europäischen Gesellschaft ergeben. Am wahrscheinlichsten bezeichnete sie einen Kauf “in Deutschland oder Österreich”. Den größten Teil ihrer Zeit verbringt Baturina mittlerweile in Großbritannien und in Österreich, wo die zwei Töchter des Paares studieren.
Die Unternehmerin war im vergangenen Jahr als Zeugin in einem Ermittlungsverfahren vernommen worden. Dabei ging es um Geldflüsse von der Bank of Moscow - einem von der Stadt kontrollierten Institut - auf eines ihrer Konten. Baturina und ihr 27 Jahre älterer Mann bestreiten jegliches Fehlverhalten.
Bevor sie ins Ausland übersiedelte, galt Baturina als reichste Russin. Ihren Angaben zufolge beläuft sich ihr Vermögen nach wie vor auf über eine Mrd. Dollar. Sie machte im Gespräch mit Bloomberg News keine detaillierten Angaben dazu. Die gebürtige Moskauerin, die ein Wirtschaftsstudium an der Staatlichen Universität für Management abschloss, verkaufte im Dezember 2011 ZAO Inteco, eine der größten Immobiliengesellschaften in Russland, an eine Investorengruppe, zu der unter anderem Michail Schischchanow, Vorstandsvorsitzenden der B&N Bank in Moskau, gehört. Schischchanow ist auch Immobilienentwickler. Ebenfalls als Käufer engagiert war eine Sparte von OAO Sberbank. Ein Kaufpreis wurde damals nicht genannt.
Baturina behielt nach der Transaktion einige Immobilien, darunter das Fünfsterne-Hotel Grand Tirolia in Kitzbühel samt Golfklub Eichenheim ebenso wie Hotels in St. Petersburg, Tschechien und Kasachstan. Im März erwarb sie in Dublin das Hotel The Morrison in Dublin für 22 Mill. Euro. Ihr Ziel sei, bis 2015 mindestens 14 Hotels weltweit zu besitzen oder zu verwalten, sagte die Unternehmerin.
“Wir halten jetzt Ausschau in Frankreich, Belgien und an der afrikanischen Mittelmeerküste”, sagte Baturina. “Wenn ich mich entschlösse, alle Chancen zu nutzen, die ich sehe, würde ich möglicherweise etwa 3,5 Mrd. Euro dafür benötigen.”
In den Aufbau einer eigenen 4-Sterne-Hotelkette in Europa will sie knapp 300 Mill. Dollar an eigenem Kapital investieren. Gleichzeitig sei sie auf der Suche nach Investoren, die weitere 600 Mill. Dollar beisteuern sollen. Die Unternehmerin nannte auf Nachfrage keine möglichen Partner.
Im September 2010 hatte Russlands Präsident Dmitri Medwedew den knapp zwei Jahrzehnte amtierenden Moskauer Bürgermeister Luschkow abgesetzt. In zahlreichen Medienberichten war die Rede von Korruption und Günstlingswirtschaft gegenüber seiner Frau. Luschkow sagte, er habe gehen müssen, weil der damalige russische Präsident seine Loyalität in Frage gestellt habe.
Einige Beobachter sind skeptisch, ob es der Russin gelingen wird, trotz der vorhandenen Standbeine in Westeuropa auch außerhalb der Heimat an ihre vergangenen Erfolge anzuknüpfen. “Die meisten Immobilienentwickler profitieren von einer Kombination aus Immobilienfachwissen und Kontakten vor Ort”, sagt Darrell Stanaford, Immobilienanalyst in Moskau, der für die Immobiliengesellschaft CBRE Group Inc. von 2005 bis 2011 in Moskau als geschäftsführender Direktor tätig war. Deshalb seien die meisten in der Branche zwar in einem Markt erfolgreich, in anderen jedoch nicht, ausgenommen sie seien außergewöhnlich professionell, merkte der Analyst an.
(Bloomberg)
“Ich erwäge den Einstieg im europäischen Immobilienmarkt, nicht bloß als Investor, sondern als richtiger Entwickler und Bauherr”, sagte die 49-jährige im Interview mit Bloomberg News am 13. April in London. Möglicherweise werde sich als Ergebnis der Kauf einer europäischen Gesellschaft ergeben. Am wahrscheinlichsten bezeichnete sie einen Kauf “in Deutschland oder Österreich”. Den größten Teil ihrer Zeit verbringt Baturina mittlerweile in Großbritannien und in Österreich, wo die zwei Töchter des Paares studieren.
Die Unternehmerin war im vergangenen Jahr als Zeugin in einem Ermittlungsverfahren vernommen worden. Dabei ging es um Geldflüsse von der Bank of Moscow - einem von der Stadt kontrollierten Institut - auf eines ihrer Konten. Baturina und ihr 27 Jahre älterer Mann bestreiten jegliches Fehlverhalten.
Bevor sie ins Ausland übersiedelte, galt Baturina als reichste Russin. Ihren Angaben zufolge beläuft sich ihr Vermögen nach wie vor auf über eine Mrd. Dollar. Sie machte im Gespräch mit Bloomberg News keine detaillierten Angaben dazu. Die gebürtige Moskauerin, die ein Wirtschaftsstudium an der Staatlichen Universität für Management abschloss, verkaufte im Dezember 2011 ZAO Inteco, eine der größten Immobiliengesellschaften in Russland, an eine Investorengruppe, zu der unter anderem Michail Schischchanow, Vorstandsvorsitzenden der B&N Bank in Moskau, gehört. Schischchanow ist auch Immobilienentwickler. Ebenfalls als Käufer engagiert war eine Sparte von OAO Sberbank. Ein Kaufpreis wurde damals nicht genannt.
Baturina behielt nach der Transaktion einige Immobilien, darunter das Fünfsterne-Hotel Grand Tirolia in Kitzbühel samt Golfklub Eichenheim ebenso wie Hotels in St. Petersburg, Tschechien und Kasachstan. Im März erwarb sie in Dublin das Hotel The Morrison in Dublin für 22 Mill. Euro. Ihr Ziel sei, bis 2015 mindestens 14 Hotels weltweit zu besitzen oder zu verwalten, sagte die Unternehmerin.
“Wir halten jetzt Ausschau in Frankreich, Belgien und an der afrikanischen Mittelmeerküste”, sagte Baturina. “Wenn ich mich entschlösse, alle Chancen zu nutzen, die ich sehe, würde ich möglicherweise etwa 3,5 Mrd. Euro dafür benötigen.”
In den Aufbau einer eigenen 4-Sterne-Hotelkette in Europa will sie knapp 300 Mill. Dollar an eigenem Kapital investieren. Gleichzeitig sei sie auf der Suche nach Investoren, die weitere 600 Mill. Dollar beisteuern sollen. Die Unternehmerin nannte auf Nachfrage keine möglichen Partner.
Im September 2010 hatte Russlands Präsident Dmitri Medwedew den knapp zwei Jahrzehnte amtierenden Moskauer Bürgermeister Luschkow abgesetzt. In zahlreichen Medienberichten war die Rede von Korruption und Günstlingswirtschaft gegenüber seiner Frau. Luschkow sagte, er habe gehen müssen, weil der damalige russische Präsident seine Loyalität in Frage gestellt habe.
Einige Beobachter sind skeptisch, ob es der Russin gelingen wird, trotz der vorhandenen Standbeine in Westeuropa auch außerhalb der Heimat an ihre vergangenen Erfolge anzuknüpfen. “Die meisten Immobilienentwickler profitieren von einer Kombination aus Immobilienfachwissen und Kontakten vor Ort”, sagt Darrell Stanaford, Immobilienanalyst in Moskau, der für die Immobiliengesellschaft CBRE Group Inc. von 2005 bis 2011 in Moskau als geschäftsführender Direktor tätig war. Deshalb seien die meisten in der Branche zwar in einem Markt erfolgreich, in anderen jedoch nicht, ausgenommen sie seien außergewöhnlich professionell, merkte der Analyst an.
(Bloomberg)