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Praktiker-Grossaktionärin fordert Ausstieg aus Osteuropa-Geschäft

Die Baumarktkette Praktiker soll nach den Vorstellungen ihres Großaktionärs über den Ausstieg aus dem Osteuropa-Geschäft und eine Wandelanleihe saniert werden. "Eine Kapitalerhöhung über die Börse macht zum jetzigen Kurs wenig Sinn", sagte die Fondsmanagerin und Sprecherin des österreichischen Finanzinvestors Maseltov, Isabella de Krassny, der "Financial Times Deutschland" (Dienstagsausgabe).

Der Investor, der zusammen mit der Bank Semper Constantia rund 15 Prozent an Praktiker hält, schlägt stattdessen eine Wandelanleihe über 120 Millionen Euro vor. Der Verkauf des Osteuropa-Geschäfts könne 50 bis 70 Millionen Euro bringen. Sie sei zuversichtlich, auf der Hauptversammlung auch andere Aktionäre davon überzeugen zu können, sagte de Krassny. "Wir glauben an die Zukunft des Unternehmens."

Praktiker-Sanierer Thomas Fox braucht nach eigenen Angaben 300 Millionen Euro, um das Unternehmen in den nächsten drei Jahren zu sanieren. Finanzkreisen zufolge bereitet Praktiker dazu eine Hochzins-Anleihe über etwa die Hälfte des Betrages vor. Die Gläubiger einer bis 2016 laufenden Anleihe sollen auf den Großteil ihrer Zinsen verzichten. Zudem sind Schließungen von Baumärkten und Stellenstreichungen geplant. Die Verwaltung soll vom saarländischen Kirkel nach Hamburg verlegt werden.

Maseltov hatte Fox am Montag erneut seine Unterstützung versichert und eine Aufstockung seines Anteils in Aussicht gestellt. Das hatte der Praktiker-Aktie einen Schub gegeben. Am Dienstag stieg sie um ein weiteres Prozent auf 2,19 Euro.

(APA/Reuters)

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