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US-Börsen - China-Sorgen belasten
Die New Yorker Aktienbörsen haben die neue Handelswoche mit Verlusten eingeleitet. Der Dow Jones Industrial Index büßte bis zum Handelsende am Montag marginale 14,76 Punkte oder 0,11 Prozent auf 12.962,81 Einheiten ein. Der S&P-500 Index fiel 5,30 Punkte (minus 0,39 Prozent) auf 1.364,33 Zähler. Der Nasdaq Composite Index verlor um 25,71 Einheiten oder 0,86 Prozent auf 2.950,48 Zähler.
Belastet wurde das weltweite Sentiment zum Wochenauftakt von Wachstumssorgen rund um China. Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hatte das diesjährige Wirtschaftswachstum der Volksrepublik mit 7,5 Prozent beziffert, das wäre das geringste Plus seit 1990.
Auch aus der Eurozone kamen enttäuschende Signale. So trübte sich im Februar die Stimmung der Einkaufsmanager im Euroraum stärker ein als man im Vorfeld erwartet hatte.
Nach einem schwachen Start grenzte die Wall Street ihre Verluste im weiteren Handelsverlauf aber zusehends ein. Nur knapp verfehlte der Dow Jones den Sprung in die Gewinnzone. Positive Signale gab es vonseiten der US-Konjunktur: So hellte sich die Stimmung im US-Dienstleistungssektor im Februar überraschend auf und auch die Auftragseingänge der US-Industrie überraschten mit einem schwächer als erwarteten Rückgang positiv.
Unter den im Dow Jones gelisteten Einzelwerten stach der deutliche Verlust der Alcoa-Aktie ins Auge, die mit einem Minus von 3,61 Prozent auf 9,87 Dollar ans untere Ende der Kurstafel sackte. Die schwächeren Wachstumsaussichten für China hätten die Rohstoffnotierungen unter Druck gesetzt und so die Aktien von rohstoffpreisabhängigen Unternehmen belastet, hieß es aus dem Handel zur Erklärung für die schwache Performance des Aluminium-Papiers.
Unter Druck standen zum Wochenstart auch Bankenwerte. So sackten Bank of America 1,97 Prozent auf 7,97 Dollar ab und JPMorgan verloren 0,57 Prozent auf 40,40 Dollar. Der Bankensektor hatte bereits im europäischen Handel überdurchschnittlich starke Verluste hinnehmen müssen.
Ganz oben auf der Kurstafel fanden sich indes als defensiv eingeschätzte Werte wie Merck (plus 1,37 Prozent auf 38,45 Dollar) und Verizon Communications (plus 0,85 Prozent auf 39,00 Dollar). Gesucht war auch die Ölaktie ExxonMobil mit einem Aufschlag von 0,79 Prozent auf 87,01 Dollar. Der Ölpreis konnte im Späthandel deutlich Boden gut machen, nachdem er im Frühhandel unter Druck geraten war.
Außerhalb des wichtigsten US-Index rückten die Anteilsscheine des Versicherers AIG um 1,98 Prozent auf 30,39 Dollar vor. Zum Zweck der Rückzahlung von Staatsgeldern verkauft die Assikuranz um rund sechs Mrd. Dollar Teile ihrer Asien-Beteiligung. AIG war nach riskanten Wertpapiergeschäften im Herbst 2008 kollabiert und musste mit 182 Mrd. Dollar vom Staat gerettet werden. Noch kontrolliert das Finanzministerium 77 Prozent der AIG-Anteile.
Eine wiederum schwache Performance des Tech-Sektors bescherte dem Nasdaq Composite ein klares Minus von gut einem Prozent. Als prominenter Branchenvertreter gaben Apple im Vorfeld der für Mittwoch erwarteten Präsentation der dritten iPad-Generation um 2,20 Prozent auf 533,16 Dollar nach. Zuletzt hatte die Marktkapitalisierung der Papiere die Schwelle von 500 Mrd. Dollar überschritten.
Unter den Nebenwerten verzeichneten die Anteilsscheine des Onlinespiele-Entwicklers Zynga Einbußen von 4,90 Prozent auf 13,97 Dollar. Die Finanzexperten von JPMorgan haben der Aktie die Kaufempfehlung "overweight" entzogen und stufen sie nun mit "neutral" ein, das Kursziel wurde mit 15 Dollar beziffert. (Forts.) ana
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