Lohrke: China Wachstumsziel auf 7,5% gesenkt; qualitatives statt expansives Wachstum; Gewinnmitnahmen drücken Nikkei auf -0,80%; US-Börsenneuling Yelp +63,87%; Luxusboom ungebrochen; AIG verkauft Teil asiatischer Tochter; CDU-Wulff ohne Maß und Mitte
Globalyze Marktbericht
Angesichts fehlender Richtungsdaten gaben die Kurse an der Wall Street auf breiter Front nach. Dass in Deutschland die Einzelhandelsumsätze fielen und in Spanien mit 23,3% die höchste Arbeitslosenrate in der Eurozone hat, reichten dann für eine eher negative Stimmung schon aus. Der Dow verlor -0,02% (12.977). Nasdaq und S&P 500 zogen mit -0,43% (2.976) und -0,32% (1.369) nach. Dennoch war IBM mit +0,7% im Plus. Auch der Börsenneuling Yelp konnt um beachtliche +63,87% zulegen. Hingegen verlor American Express -1,08%. Sara Lee legte um +7,1% zu, nachdem es den Plan bekannt gab, das Kaffee- und Teegeschäft als spin off an die Amsterdamer Börse zu bringen und in diesem Zusammenhang eine Sonderdividende von 3 Dollar je Aktie ausschütten zu wollen. Shutterfly legten um +16,54% zu, weil sie diverse Assets der insolventen Eastman Kodak übernehmen werden. Zygna, die jetzt auch Spiele, jenseits von Facebook anbieten, stiegen um +1,5%. Rohöl fiel um -2% auf 106,70 Dollar je Barrel. Gold nahm mit +0,7% auf 1.708,80 Dollar je Unze leicht zu. Der Zins zehnjähriger Staatsanleihen fiel auf 1,986%.
In Frankfurt zeigte die Bad Notenbank EZB 500 Mrd. Euro Geldschwemme am Aktienmarkt insgesamt wenig Wirkung. Im Gegenteil. Dax, Tec Dax und C Dax gaben um -0,30% (6.921), -0,36% (772,75) und -0,24% (609,54) nach. Dennoch ist man unter den Fachleuten der Meinung, dass das fresh-money zumindest in Teilen früher oder später auch in den Aktienmarkt fließen wird. Ein Grund, warum das noch nicht der Fall ist, sind die Spannungen wegen des Iran und der damit in Verbindung stehende Rohölpreis. Diese Woche läuft am Donnerstag übrigens die Frist für die Griechenlandgläubiger ab. Beim Dax setzte sich Merck KGaA mit +2,33% an die Spitze, gefolgt von HeidelbergCement mit +2,27%. Am unteren Ende fanden sich Metro (-2,69%) und Deutsche Börse (-2,21%) wieder. Im Tec Dax belegte Singulus mit +4,29% das Siegertreppchen. Auch die zuletzt stark nachgebende Aixtron lag mit +3,77% an Platz 2. Süss Microtec und SMA Solar Technology waren mit -4,87% und -4,05% Schlusslichter.
In Tokyo belastete heute in den frühen Morgenstunden die Meldung, dass China das Zielwachstum für das Bruttosozialprodukt in 2012 von 8,0% auf 7,5% herabgesetzt hat. Dabei verdient die Aussage, dass man auch zukünftig eher auf ein „qualitatives“ Wachstum, denn ein „expansives“ Wachstum setzten wird. Insofern waren, trotzdem der Dollar gegenüber dem Yen auf ein 9-Monatshoch stieg, erst einmal Gewinnmitnahmen angesagt. Der Nikkei gab um -0,80% auf 9.698 Punkte nach. Medikamentenhersteller, Kommunikationsfirmen und Einzelhändler lagen dennoch gut im Rennen. Hingegen gaben konjunktursensitive Werte wie Minen, Reeder und Stahlproduzenten nach. Dass Olympus von der Staatsanwaltschaft wegen Bilanzmanipulationen angeklagt wurde, sorgte bei der Aktie für Kursverluste. Showa Denko legte angesichts von restrukturierungsbedingten höheren Gewinnen um +2,7% zu. Die Zusammenarbeit der Telekommunikationsfirma NTT DoCoMo mit der spanischen Telefonica sorgte für einen Kursgewinn von 1.600 Yen. Der Präzisionsmaschinenhersteller Nidec Corp. gab um -3,7% nach. Der Bekleidungseinzelhändler Konaka stieg angesichts starker Februar same store Umsätze um +4,6%. Weathernews gab um -2,9% nach.
Globalyze Pressetour
Neureiche befördern Luxusboom. Während am unteren Ende die Luft immer dünner wird, erwarten Luxusgüterhersteller wie LVMH Moet Hennesy oder PPR nach Umsatzzuwächsen von über +20% im letzten Quartal ein sehr gutes 2012.
Standpunkt: Ob in China, Brasilien oder auch Indonesien überall wächst eine vermögende Schicht heran, die aus dem enormen Wirtschaftsaufschwung in den Schwellenländern profitieren. Diese kosten ihren Erfolg über den Kauf von Luxusgütern aus. Und so sollte es wohl auch mit den Aktien weiter aufwärtsgehen.
M’bishi Motors mit 10,5 Mrd. Yen Sonderertrag. Der Autobauer hat mitgeteilt, dass er aufgrund des Verkaufs der GAC Changfeng Motor Co. Anteile an die Guanghzou Automobile Group einen Ertrag von 10,5 Mrd. Yen erzielen wird.
Standpunkt: Der Kauf der Anteile ist ein Teil auf dem Weg dahin, dass Guanghzou Automobile Group dann 50 % an dem in 2010 mit Mitsubishi Motors gegründeten Joint Venture hält. Damit wird der chinesische Autobauer nun gleichberechtigt und ist auf Augenhöhe. Es scheint, dass da eine weitere mächtige Konkurrenz heranwächst.
China senkt Wachstumsrate auf 7,5%. Der National People Congress, der heute beginnt und bis 14. März reicht, hat das Wachstumsziel für die chinesische Wirtschaft von 8,0% auf 7,5% reduziert. Das Inflationsziel liegt bei 4%.
Standpunkt: Chinas Wirtschaftswachstum ist im letzten Quartal mit 8,9% so niedrig gewesen wie seit 10 Quartalen nicht mehr. Während viele im Westen dass aufgrund ihrer eigenen Wirtschaftsschwäche mit Sorge betrachten, sind die Chinesen der Meinung, dass es mehr Sinn macht, ein niedrigeres, aber dafür nachhaltigeres, qualitativeres Wachstum anzustreben. Das ist sehr sinnvoll. Auch bei uns gibt es inzwischen genug Fachleute, die mit dem rein prozentual erfassten BSP-Wachstum nicht mehr zufrieden sind. Wachstum allein ist kein Zweck. Es muss auch nachhaltig sein. China zeigt uns auch da, wie man es macht.
AIG verkauft asiatische Tochter. Der im Zuge der Finanzkrise mächtig ins Straucheln geratene US-Versicherer American International Group Inc. hat für 6 Mrd. Dollar ca. die Hälfte seiner Anteile an der Tochter AIA Group Ltd. verkauft.
Standpunkt: AIG besaß 32,9% Anteile an der AIA Group Ltd. Nun wurden 1,7 Mrd. Anteile, die ca. 14% repräsentieren, verkauft. Wobei 6 Mrd. Dollar angesichts des staatlichen Bail-Out von 182,3 Mrd. Dollar nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein wird. Am Ende soll es dann der Verkauf des staatlichen Anteils von 77% für ca. 42 Mrd. Dollar bringen. Der amerikanische Steuerzahler wird wohl auf einem Teil der Gelder sitzen bleiben.
Wulff pocht auf volles Programm. Hat unser Ex-Bundespräsident noch am Anfang getönt, dass der Ehrensold zu hoch sei, nimmt er nun, nach dem Motto „Was stört mich mein Geschwätz von gestern“ mit, was er kriegen kann.
Standpunkt: Für mich steht Wulff da als immerhin als vorderster CDU-Repräsentant, schließlich war er einst CDU-Ministerpräsident, nicht allein. Er repräsentiert mehr als jeder andere Bundespräsident eine politische Klasse, die sich bedient, ja teilweise bereichert, wo sie kann. Und zwar parteiübergreifend und bis hinauf nach Brüssel, wo Dinge passieren, dass sich einem die Haare kräuseln (sofern noch vorhanden). Wer die Artikel rund um die Affäre des Nord-Süd Dialogs z. B. im Spiegel las, kann nur noch staunen. Es ist an der Zeit, dass wir Bürger diese Verschwendung stoppen. Wobei mir Neid fernliegt. Wenn einer ein guter Bundespräsident bzw. Politiker ist und erfolgreich für sein Land agiert, kann er von mir aus auch mehr bekommen. Aber gerade 2 Jahre mal im Amt zu sein, dieses auch noch stark zu beschädigen, so zu tun, als sei – trotz Anklageerhebung - nichts gewesen und dann trotz gegenteiliger Ankündigungen gnadenlos abkassieren zu wollen. Was den Steuerzahler auf Jahrzehnte hinaus 500 T€ pro Jahr kostet. Entschuldigen Sie da den drastischen Ausdruck, aber das kotzt mich nur noch an.
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