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Heute Fokus auf: Banken, Verbund und der Kampf Telekom gegen Immofinanz

Der Ausblick auf Mittwoch:

Die Wiener Börse hat in einem leicht grün gefärbten europäischen Umfeld am Dienstag nahezu unverändert geschlossen. Der ATX legte unterdurchschnittliche 0,07 Prozent auf 2197,72 Punkte zu - so ein bisserl lasteten die Probleme der ÖVAG auf der Stimmung.

Im Fokus der Anleger standen nach der Teilverstaatlichung der österreichischen ÖVAG die Finanzwerte. Nach ersten Berechnungen ist durch die erhöhte Bankenabgabe in Folge der Rettung der Volksbanken AG für Österreichs Banken mit einer Mehrbelastung von rund 20 Millionen Euro pro Jahr zu rechnen.

Für die am Mittwoch anstehenden Jahreszahlen des Verbund erwarten Analysten ein zwiespaltiges Ergebnis. Die Konsensschätzung von Bloomberg geht von einer Erhöhung des Umsatzes um 9,3 Prozent auf 3,61 Mrd. Euro aus. Das EBITDA wird in etwa unverändert gesehen (1,07 nach 1,06 Mrd. Euro), das EBIT dafür mit plus 11,4 Prozent auf 921,6 Millionen. Dies vor allem wegen der Einmaleffekte durch die Rücknahme der Wertberichtigungen für einige Laufkraftwerke á la Wien-Freudenau, die im Zuge der Liberalisierung des Strommarktes als strandes costs abgeschrieben wurden. Hinzu kommt dann aber eine sehr schwache Wasserführung im Q4 und die Abwertung der türkischen Lira, weshalb die Prognose für den Überschuss rückläufig ist - um 6,1 Prozent auf 376,4 Millionen Euro.

Die Erste Group stellt sich ebenfalls heute mit den Zahlen für das Q4 und das Gesamtjahr 2011 ein. Der Verlust für das letzte Geschäftsjahr wird - nach den im Oktober verkündeten Massnahmen (Firmenwertabschreibungen, zusätzliche Ungarn-Vorsorgen, Neubewertung CDS-Portfolio) zwischen 700 Mio. und 800 Mio. Euro liegen. Der Bloomberg-Konsensus liegt bei 796 Mio. Euro. Im Q4 selbst sollte sich aber wieder ein Gewinn ausgegangen sein. Laut Analysten beläuft sich der von der Erste ermittelte Konsensus auf einen Überschuss von 220 Mio. Euro Euro. Laut Bloomberg sind es um die 228 Mio. Euro. Im Schlussquartal 2010 erwirtschaftete die Erste einen Nettogewinn von 252 Mio. Euro, im Q3 2011 war es ein Verlust von 1,5 Mrd. Euro, im Q2 ein Plus von 248 Mio. Euro. Der Nettozinsüberschuss sollte um 5% auf 1,41 Mrd. Euro gestiegen sein.

Zahlen gibt es weiters von:
Fabasoft Q3
Kapsch TrafficCom Q3
Hirsch Servo Q2
Unternehmens Invest AG (UIAG) Q1
SW Umwelttechnik Vorläufiges Jahresergebnis
austriamicrosystems Q4

Nachwirken könnten folgende Meldungen:

Der Versorger EVN hat gestern Quartalszahlen vorgelegt. Die Umsatzerlöse stiegen im 1. Quartal leicht an und auch das Konzerergebnis konnte einen Anstieg um 1,8 Prozent auf 89,5 Millionen Euro verzeichnen. Im Ausblick hiess es, dass das operative Ergebnis für das Gesamtjahr wieder das Vorjahresniveau erreichen sollte.

Die chinesische Sany Heavy Industries geht ein Joint-venture mit Palfinger ein. Das geht aus einer Börsemitteilung von Sany in Shanghai hervor, berichtet Bloomberg. Die Unternehmen wollen 900 Mio. Yuan (umgerechnet rund 106 Mio. Euro) in die Gemeinschaftsfirma investieren, die Kräne herstellen und verkaufen soll. Sany ist laut eigenen Angaben eines der 500 grössten chinesischen Unternehmen

Heute entscheidet sich das Rennen um den letzten verbliebenen Startplatz im ATXFive. Mit den Schlusskursen vom vergangenen Donnerstag begann das Rennen, mit den heutigen Schlusskursen ist es auch schon wieder beendet. Dann ist die fünftägige Qualifikation beendet und das Rennen um einen Startplatz in Österreichs Top-Eliteindex entschieden. Nach vier der fünf Etappen sieht es derzeit so aus, als ob die Immofinanz erstmals in den ATXFive einziehen wird. ‘Gegner’ der Immoaktie ist die Telekom Austria. Fix ­hingegen sind Erste Group, OMV, voestalpine und Andritz. Mittlerweile hat die Immofinanz bereits 80% der Tageswertungen für sich entscheiden und muss nur noch aufpassen, dass der laut Index-Reglement geforderte Vorsprung in der ATX-Gewichtung von im Schnitt 0,5 PP gegenüber dem bisherigen ATXFive-Mitglied Telekom gehalten wird. Möglich ist für die Telekom aber noch immer alles: Reichte heute doch bereits eine um 8,5 Prozent bessere Performance, als sie die Immoaktie abliefert ...

Termine Europa:
- Hochtief Q4
- MLP AG Q4
- Repsol Q4

- Zuteilung EZB 36-monatiger Langfrist-Refi-Tender
- Deutsche Arbeitsmarktdaten Februar
- Deutsche Import- und Exportpreise Jänner

- Verbraucherpreise EU/Eurozone Jänner

Termine USA:
- Einkaufsmanagerindex Chicago Februar
- BIP Q4 (2. Schätzung)
- Anhörung von Fed-Chairman Bernanke vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des US-
- Repräsentantenhauses im Rahmen des halbjährlichen Berichts zur Geldpolitik
- US-Notenbank Fed veröffentlicht Konjunkturbericht "Beige Book"