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Amag und Co: Es färbt sich rot
Abschreibungen und ein Nachfrageeinbruch haben den norwegischen Amag-Konkurrenten Norsk Hydro im Q4 in die roten Zahlen gerissen. Wegen der anhaltenden Überproduktion folgt Norsk dem Beispiel von Alcoa und will Kapazitäten aus dem Markt nehmen (auch in Europa) und muss dafür hohe Abschreibungen verkraften, die dann eben zum Minus führten. Im Gesamtjahr 2011 verdreifachte Norsk Hydro dennoch den Gewinn. Für das laufende Jahr sieht das Unternehmen weiter grosse Unsicherheiten. Besonders in Südeuropa erwartet Norsk eine schwache Entwicklung. Der Vorstand rechnet trotzdem damit, dass die Nachfrage nach Aluminium weltweit ausserhalb von China zwischen drei und fünf Prozent zulegen wird. Alcoa hatte für das Q4 angesichts der eingebrochenen Preise ebenfalls einen Verlust gemeldet. Und Rio Tinto schrieb auf seine vor knapp fünf Jahren gekaufte Aluminiumsparte (Alcan) in etwa 7 Mrd. Euro ab.
Neue Zahlen gibt es auch vom World Bureau of Metal Statistics. Laut diesen hat sich das Überangebot bei Aluminium im Vorjahr gegenüber 2010 sogar erhöht - von 1,05 auf 1,21 Mio. Tonnen, womit die (gemeldeten) Lagerbestände auf 7,1 Mio. Tonnen anstiegen, was dem Verbrauch von 61 Tagen entspricht. Mit der Überproduktion begann ein Preisverfall für Aluminium, den die Hersteller nun mit der Schliessung von Kapazitäten beenden wollen. Auch gilt die Hoffnung, dass beim aktuellen Preisniveau viele der Produktionsstätten nicht mehr kostendeckend arbeiten können ...
Innerhalb der Branche sollte Amag aber überdurchschnittlich abschneiden: Dafür spricht der höhere Grad an höherwertigen Weiterverarbeitungsschritten als bei Rusal und Co, die im Vergleich günstige Bewertung sowie der Möglichkeit, dass sich bei der Aktie erstmals seit ihrem IPO ein positiver Trendkanal auszubilden scheint ...
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