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Wienerberger muss noch etwas Überzeugungsarbeit leisten
Wienerberger will den PVC-Rohr-Produzenten Pipelife nach der 162 Mio. Euro teuren Komplettübernahme zum klaren europäischen Marktführer in dem Bereich machen. Dies sagte Wienerberger-Chef Heimo Scheuch am Donnerstag vor Journalisten. Wienerberger bringt der Deal Synergien, den Aktionären mehr Gewinn: Das Konzern-EBITDA erhöht sich um über 20 Prozent bzw. rund 70 Mio. Euro pro Jahr, von den zuletzt 69 Mio. EBITDA der Solvay bleiben etwa 25 Mio. Euro Nettogewinn, so Wienerberger-Finanzvorstand Willy Van Riet. Vollkonsolidiert ist die bisherige 50-Prozent-Tochter aber erst nach grünem Licht der Wettbewerbsbehörden, das wird in zwei, drei Monaten erwartet. Andere Unternehmen hat Wienerberger derzeit nicht auf der Übernahmeliste, so Scheuch auf Anfrage.
Wienerberger verbreitert mit der Akquisition sein Kerngeschäft und schafft sich zusätzliches Wachstumspotenzial. Zudem senkt der Konzern durch den Zukauf seine Abhängigkeit vom zyklischen Neubau, der Umsatzanteil dieses Sektors wird in der Gruppe von 70 auf 60 Prozent zurückgehen, dafür steigt der Renovierungs- und Sanierungs-Anteil von 30 auf 40 Prozent, erläuterte Scheuch.
Die ersten Analystenreaktionen fallen gemischt aus: Der Kaufpreis für die Pipelife-Hälfte wirke mit einem Multiple von 5,9x EV/EBITDA auf den ersten Blick nicht hoch. Berücksichtigt man allerdings die erwarteten Abschreibungen bei Pipelife und steigende Working Capital Anforderungen, verschiebt sich das Multiple deutlich nach oben, meint Berenberg-Analyst Robert Muir in einer ersten Stellungnahme. Er glaubt, dass Wienerberger für die ausstehenden 50% an Pipelife deutlich mehr zahlt, als dem Buchwert der bereits in Wienerberger-Besitz befindlichen 50% entspricht. Wienerberger selbst werde aktuell mit einem Abschlag von geschätzten 50% zum Buchwert gehandelt.
Für die Analysten von UBS ist der Deal eine strategische Transformation von Wienerberger. „Der Kauf verwässert das hohe Exposure im sehr zyklischen Neubau-Geschäft nahe der Talsohle im Zyklus“, meint er. Für Donnerstagnachmittag ist ein Conference Call mit Analysten angesetzt. (red/apa)
Wienerberger verbreitert mit der Akquisition sein Kerngeschäft und schafft sich zusätzliches Wachstumspotenzial. Zudem senkt der Konzern durch den Zukauf seine Abhängigkeit vom zyklischen Neubau, der Umsatzanteil dieses Sektors wird in der Gruppe von 70 auf 60 Prozent zurückgehen, dafür steigt der Renovierungs- und Sanierungs-Anteil von 30 auf 40 Prozent, erläuterte Scheuch.
Die ersten Analystenreaktionen fallen gemischt aus: Der Kaufpreis für die Pipelife-Hälfte wirke mit einem Multiple von 5,9x EV/EBITDA auf den ersten Blick nicht hoch. Berücksichtigt man allerdings die erwarteten Abschreibungen bei Pipelife und steigende Working Capital Anforderungen, verschiebt sich das Multiple deutlich nach oben, meint Berenberg-Analyst Robert Muir in einer ersten Stellungnahme. Er glaubt, dass Wienerberger für die ausstehenden 50% an Pipelife deutlich mehr zahlt, als dem Buchwert der bereits in Wienerberger-Besitz befindlichen 50% entspricht. Wienerberger selbst werde aktuell mit einem Abschlag von geschätzten 50% zum Buchwert gehandelt.
Für die Analysten von UBS ist der Deal eine strategische Transformation von Wienerberger. „Der Kauf verwässert das hohe Exposure im sehr zyklischen Neubau-Geschäft nahe der Talsohle im Zyklus“, meint er. Für Donnerstagnachmittag ist ein Conference Call mit Analysten angesetzt. (red/apa)
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